Beiträge von stefan-h im Thema „Teleskop zum Fotografieren“

    Hi Charly,


    für Planeten nutzt man Videokameras mit kleinem Chip, macht damit kurze Videos und verarbeitet diese per SW zu einem scharfen Einzelbild.


    Mit einer Vollformatkamera auf Planeten loszugehen ist sinnlos. Die kleinen Murmeln belegen auf dem großen Chip je nach genutzter Brennweite vielleicht so 100x100 bis 400x400 Pixel, also nur einen Bruchteil der vorhandenen Megapixel. Und mit einzelnen Fotos trägt die Luftunruhe zu unscharfen Ergebnissen bei, daher ja per Video viele Einzelframes, da kann die SW anschließend unscharfe Bilder oder Bildanteile aussortieren.


    Balkon ist möglich, wenn er groß genug ist, um auch ein Teleskop bzw. die Montierung vernünftig stellen zu können, genug Himmel sichtbar ist und keine störenden Lichtquellen vorhanden sind. Problematisch dabei ist am Gebäude aufsteigende Warmluft, die führt zu lokalen Seeingstörungen, gilt auch für andere Gebäude, über die das Teleskop hinwegschaut.


    Für die meisten parallaktischen Montierungen ist es wichtig, den Polarstern zum Einnorden sehen zu künnen, das ist auf einem Balkon häufig unmöglich.


    Gruß
    Stefan

    Hallo Charly,


    willkommen auf Astrotreff.


    Eine schöne großformatige Kamera und eine schnelle Optik sind nett, genügen aber nicht, um damit Deepskyfotografie betreiben zu können.


    Auch mit f/4 wirst du Belichtungszeiten im Bereich von mehreren Minuten haben und du musst von einem Objekt auch mehrere Einzelbilder machen und diese anschließend stacken. Und die Voraussetzung, damit dann runde und punktförmig abgebildete Sterne zu erhalten ist eine exakt nachführende und ausreichend stabile Montierung.


    1500€ für das Teleskop allein- dafür bekommst du einen halbwegs farbrein abbildenden ED-APO mit vielleicht 80mm Öffnung, vorzugsweise einen mit integriertem Flattener. Alternativ einen 150mm Newton, der dann etwas günstiger ist. Allerdings wird es schwierig, in der Preisklasse auch eine Optik zu bekommen, die Vollformat weitgehend ausleuchten kann, also mit wenig Vignetierung.


    Als Montierung eine motorisierte EQ-5 wäre das Minimum, eine HEQ-5 vielleicht vorzuziehen. Dazu noch der ganze Kleinkram, Adapter und Spannungsersorgung und für Langzeitbelichtung eine Gudingeinrichtung. Mit DSLR und ohne noch einen Laptop mit auf den Acker zu nehmen wäre da der MGEN empfehlenswert.


    Fotografie am Tag und Deepskyfotografie kann man nicht vergleichen. Einzig für dich hilfreich- du kennst deine Kamera, alles andere ist abolut neu.


    Alternative Lösung- nimm ein gutes Objektiv, Festbrennweite so um 200mm und schraub die damit bestückte Kamera auf eine parallaktische Montierung und fang auf dem Weg an. Auch damit kannst du tolle Astrofotos erhalten und lernst dabei einnorden, richtig nachführen und die nötige Bildbearbeitung.


    Gruß
    Stefan