Beiträge von memento im Thema „Carton 60/1000 und SYW 60/910 Refraktoren“

    Hallo Guido,


    ich hatte mal alle vier Baader Classic Okulare – das Plössl 32 und Ortho 18, 10, 6 mm.


    Ich fand sie sehr gut. Sie können in jedem Fall locker mit den alten Baader eudiaskopischen Okularen mithalten. Zeiss-Orthos habe ich nie genutzt ...


    Die Baader-Orthos haben ein etwas größeres Gesichtsfeld als "normale" Orthos. Im Prinzip hat man wohl einfach die Feldblende größer gewählt. Die Korrektur ganz außen am Bildfeldrand ist daher nicht so gut wie bei normalen Orthos, bei denen man diesen Bereich gar nicht mehr sieht. Mir ist das nie negativ aufgefallen.


    Ich bin echt kein Weitwinkel-Fan, aber die 40 Grad sgf von einem normalen Ortho finde ich schon manchmal eng, die 50 Grad von Plössls usw. reichen mir dagegen vollkommen. Genau das hat mir an den Baader Classic Orthos sehr gefallen.


    Außerdem sind sie sehr leicht. :)


    Auch das Plössl 32 hat mir gefallen. Es ist aber nix besonderes. Aber es paßt halt schön in die Serie, so konnte ich an einem Abend nur mit Okularen aus dieser einen Serie beobachten und z.B. an einem f/10 SCT quasi alle Vergrößerungsstufen abdecken, die man bei 1 1/4" halt sinnvoll nutzen kann.


    Das einzige, was mir gar nicht gefällt, ist daß es zwischen 10mm und 6mm keine Zwischengröße gibt. Das 6mm ist mir an f/15 einfach zu viel Vergrößerung bzw. eine zu kleine Austrittspupille. Eines um 8mm wäre noch schön gewesen. Auch bei einem C8 wäre ein 8mm oft schön, 6mm ist an sehr vielen Abenden einfach zuviel für die Planeten. Da setze ich jetzt das eudiaskopische 7.5mm ein und bin sehr glücklich.


    LG und frohe Weihnachten in die Runde!
    Thomas

    Ja, ich sag auch mal vielen Dank für die Tips mit dem Stativ!


    Was den Objektivdeckel angeht, hab ich auch noch einen sehr primitiven, aber wirkungsvollen Tip: Auf meinem Dai-Ichi Kogaku 60/910 habe ich einfach einen im Durchmesser passenden Marmeladenglasdeckel gesteckt, innen einfach mit zugeschnittenem Filzstreifen ausgekleidet. Der Deckel ist rot/weiß kariert. :) Das sieht jetzt zwar nicht wirklich original aus, aber mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt und kann mir das Teleskop gar nicht mehr ohne vorstellen.


    Im Moment ist dieser Refraktor aber leider dauer-verstaut, und seine originalen Holzbeine sind an dem neuen C.O.C. ...


    Zu den Okularen nochmal:


    Bei dem C.O.C. waren insgesamt vier Okulare dabei, ich weiß nicht ob sie alle vier zur originalen Ausstattung gehörten.


    40mm A.H.
    20mm H.
    12.5mm H.M.
    6mm H.M.


    Das 40er A.H. ist dasselbe was ich auch schon zu einem C90 oder sowas mal dazu bekommen hatte. In dem Foto unten ganz links zu sehen:



    Die anderen, auch das 20er, sind hingegen alle so Winz-Okulare.


    Das 20er macht aber trotzdem ein echt sehr scharfes und kontrastreiches Bild. Nur leider ist das scheinbare Gesichtsfeld winzig klein, ca. 30 Grad.


    Bei den beiden mit H.M. beschrifteten Okularen 12.5mm und 6mm ist das scheinbare Feld dagegen etwas über 40 Grad (etwas größer als bei meinen diversen Orthos!).


    Schade, das mit dem 20er und dem sehr kleinen Feld. Ich werde das Okular trotzdem bei nächster Gelegenheit auch mal mit dem Vixen 90M ausprobieren.


    Diese ganzen Huygens-Okulare haben nämlich die sehr positive Eigenschaft, daß sie den Farbfehler der alten Achromaten wirklich sichtbar verringern.


    LG
    Thomas

    Hallo Guido,


    das freut mich, daß Du schon so viel Freude mit dem Denkar AE-61 hast.


    Was den Adapter angeht: der 36,4mm Adapter für 1 1/4" Okulare von meinem Vixen 90M (den Du ja bei mir auch hast rumstehen gesehen) paßt einwandfrei auch auf den Denkar, sowie genauso auch problemlos auf den C.O.C.


    Für einen direkten Vergleichstest zwischen dem Denkar und C.O.C. hatte ich leider am Sternenhimmel keine Gelegenheit. Es waren zuviele Wolken und / oder ich hätte halt aus der Stadt etwas rausfahren müssen, was sich bei den Bedingungen ja vorn und hinten nicht lohnt.


    Nur bei "terrestrischen" Motiven habe ich sie mal direkt gegeneinander antreten lassen. Da schienen mir die beiden 60er weitgehend gleichgut, wobei das aber ja schon dadurch leicht verfälscht wird, daß man bei gleicher Okularbrennweite bei 60/1000 eine leicht größere Vergrößerung bekommt als bei 60/910.


    Kürzer als 18mm Okularbrennweite bin ich in 24,5mm leider noch nicht so gut aufgestellt, nur einige "etwas bessere" Huygens-Okulare. Leider muß man trotzdem extrem mit dem Auge "reinkriechen". Gerade der Vixen 90M funktioniert aber mit den Huygens-Okularen super, weil der Farbfehler durch die Okulare wieder teilweise ausgeglichen wird!


    Allerdings muß ich eins sagen: Mein Vixen 90M ist sehr scharf. Der Farbfehler stört mich am Mond tatsächlich am meisten, zugegeben allerdings nur am Außenrand. Aber gerade wenn man mal mit geringer Vergrößerung den gesamten Mond anschauen will, empfinde ich da den Farbfehler als störend und die beiden 60er zeigen einfach gar keinen. Die Sternabbildungen des Vixen sind aber total knackig. Also gar nicht, wie Du das bei dem 102M beschreibst.


    LG
    Thomas

    Falls hier übrigens jemand mitliest :) und so etwas übrig hat ... ich suche gern für den C.O.C. einen Satz Holz-Stativbeine. Also welche, die direkt an die Aufnahmen an der Montierungsbasis passen.


    Momentan steht er auf den Holzbeinen meines Dai-Ichi Kogaku 60/910, aber das ist natürlich nur eine temporäre Lösung, weil mir dann eben für den Dai-Ichi wiederum Beine fehlen ...

    Moin zusammen,


    hier ein paar Bilder von meinen beiden Neuzugängen. Der Carton soll bleiben und der SYW, den ich zwei Tage vorher gekauft habe, geht gerne wieder – da war das Angebot für den Carton halt noch nicht abzusehen. Und wo die Liebe hinfällt...


    Erst der SYW. Dank Hannes weiß ich daß es sich um einen "Denkar AE-61" handelt, von der japanischen Firma SYW / Yamamoto gefertigt, und daß er wohl Mitte der 60er Jahre neu verkauft wurde. Mein Teleskop war original als Schulfernrohr in einer Schule in Hennef benutzt worden. Gottseidank hat sich ein Lehrer des Teleskopes angenommen und es wohl auch immer zuhause aufbewahrt, wenn es nicht benutzt wurde – daher hat es insgesamt sehr gut die vielen Jahre überstanden.


    Es ist insgesamt vollständig erhalten, nur ganz geringe Kleinteile fehlen wie die Schraubensicherung für das Gegengewicht unten an der Stange. Außerdem hat man irgendwann bei einer der beiden biegsamen Wellen den originalen Griff durch eine Art Plastikscheibe ersetzt. Ich kann mir lebhaft vorstellen, daß das die Idee von einem der damaligen Lehrer war, weil man so die RA-Achse einfach etwas feinfühliger nachführen konnte. Es sieht halt nur dämlich aus! :)


    Die Optik ist spitze und Optik + Tubus + Sucher würde ich auch von der Verarbeitung her als absolut gleichwertig einschätzen zu dem C.O.C.:





    Und hier der C.O.C. 60/1000. In dieses Teleskop hab ich mich wirklich sofort schockverliebt, weil es so schönes Design hat und auch wirklich sehr gut verarbeitet ist in allen Details. Ich hatte jetzt 3 oder 4 alte 60er Refraktoren und insgesamt finde ich diesen am schönsten gearbeitet. Nur die Metallbeine gefallen mir nicht so. Im Gegensatz zu dem SYW kann ich beim C.O.C. aber problemlos Holzbeine ansetzen, ohne irgendetwas basteln oder umbauen zu müssen.


    Der Zustand des C.O.C. ist für meine Verhältnisse schon fast atemberaubend. Es ist wirklich alles dabei, bis zu den originalen Deckeln für das Objektiv und den Sucher. Kein einziger Kratzer im Lack außer an der Taukappe!





    LG
    Thomas