Hi Thomas,
hier, wie ich es verstehe:
Das Etalon-Plattenpaar liefert zwischen den beiden Flaechen einen optischen Weg, bei dem fuer H-alpha genau (N+1/2)*lambda zusammenkommen, wobei N ganzzahlig und relativ gross ist. Dadurch interferiert das von der zweiten Spiegelschicht zurueckgeworfene Licht destruktiv - es geht also nichts zurueck und alles vorwaerts raus. Dieses geschieht durch den (im Vergleich zum Interferenzfilter) langen optischen Weg mit hoher Trennschaerfe, da sich Lichtwellen mit etwas abweichender Wellenlaenge ja (N+1/2)-fach aufaddieren, daraufhin nicht mehr destruktiv interferieren und rueckwaerts aus dem Etalon rausgeworfen werden.
Das Problem ist nun, das es neben lambda_0 mit 656.28nm (unser H-alpha) noch lambda_1, lambda_2 etc gibt, fuer die der optische Weg (N-1/2)lambda_2, (N-1 1/2)lambda_2/2 ist. Es tritt also die Interferenzbedingung fuer alle "harmonischen" Frequenzen ein, die sich nach Reflexion ausloeschen.
Je dicker das Etalon, desto hoeher die Trennschaerfe aber desto dichter die Linien der harmonischen Frequenzen. Das ueberlagert unser H-alpha und laesst die Sonne wie im Weisslicht plus Rotfilter aussehen. Im Grunde genommen waere es sogar weiss, aber wir haben ja schon weiter oben im Strahlengang den Rotfilter.
Ein verstellbares Fabry-Perot-Etalon laesst sich sogar deliberat so verstellen, dass man sich auf die zu H-alpha naechste Harmonische setzt. Dann sieht man halt nur eine orangefarbene Sonne, ohne Chromospharendetails. So war es bei meinem Daystar Solarscout - die Gitarre war verstimmt (und leider auch nicht stimmbar) und ging wieder zurueck.
Also siehst Du ein "Pseudokontinuum", eingeschraenkt auf rot und auf eine ganze Menge diskreter Wellenlaengen.