Beiträge von stardust3 im Thema „Frage zum Seeing“

    Naja, wenn das so ein "gedämmtes" Haus ist, ist es nicht so wild. Ich bin Balkonbeobachter schon Jahre lang. Offene Fenster unter einem, das sind die wirklichen Probleme. Und in Sonnigeren Jahreszeiten die Hausdachschindeln des Hauses vor einem. Im Winter kann man in eine Schornstein Abgassäule hinein geraten ... Daneben gibt es aber Beobachtungsfenster wo es aber ganz gut aussieht. Nicht perfekt, aber gut. Oft genug war es auf dem Feld schlimemr als von Balkon aus. Probiere einfach mal alles aus und dann nach Aufwand/Nutzen ...


    CS,
    Walter

    Hi,


    also Wohnung (bei offenem Fenster) ist Katastrophe. Vor allem in der kalten Jahreszeit. Punkt. (OK - manche kühlen mit dem Teleskop auch ihre Küche stundenlang aus ;-))...
    Balkon ist schon deutlich besser. Aber Balkontür und Schlafzimmerfenster müssen geschlossen sein.


    Und dann sind da noch die Nachbarn unter einem. Wenn einer unter meinem Balkon das Fenster auf hat zum Lüften, sehe ich das sofort im Teleskop, Planeten beobachtend, oder Mond, - am sich grottenhaft verschlechterndem Seeing. Dieses Haus Seeing unterscheidet sich deutlich vom atmosphärischen Seeing. Oder dem Stadt-Seeing.


    Welche Öffnung hast Du? Ich kann mit meinem 100mm Teleskop am Mars auf jeden Fall Oberflächen "Flecke" sehen, auch die Eiskappe dann und wann.
    Und der Saturn Ring ist nie ein Thema, er ist da wie er sein soll. Nur die Cassini Teilung die rückt er selten raus.


    Das zum "Machbaren" von einer Behausung aus. Ich habe viele Nachbarn unter mir und eine halbe 40.000 Einwohner Stadt vor mir.


    Cs,
    Walter

    Hi Kai,


    erst mal Herzlich Willkommen hier mit Deinem ersten Beitrag :-)!


    Und nein, Text ist nicht zu viel ;-), immer her damit!


    Seeing, ja, Herbst ist wohl schlecht für so was, ziemlich turbulente Atmosphäre, Herbstürme etc. Besonders bei hohen Breitengraden. Ich las gerade, daß der ehemalige Hurrikan "eta" die Tage über die Nordsee zieht. Im Später/Frühjahr sollte es mehr gute Gelegenheiten geben. Leider sind dann Jupiter/Saturn weg und Mars schon klein. Also einfach immer und immer wieder probieren. Ein Indiz für Seeing geben die Seiten: meteoblue und skippysky.


    Aus Erfahrung, mit 8" Newton und 200x. Da ist der Jupiter schon OK für mich von der Helligkeit. Saturn sowieso. Ich nutze keine Graufilter. Aber Du kannst Dir ja welche anschaffen. ND0.9 wird glaube ich empfohlen, oder variable Polfilter (jeder hat ja individuell ein Blendempfinden).


    Jedenfalls mit meinen 8" erwische ich nur alle paar male ein Seeing, daß mir die Cassini Teilung beim Saturn aufdröselt und ebenso den Jupiter wirklich holzig marmoriert zeigt. Eigentlich ist mein bestes Jupiter Bild nur noch in dunkler Erinnerung präsent (bis dahin hab ich gedacht einen Gurkenspiegel erwischt zu haben). Damals stand er aber in den Zwillingen, oder in der Gegend. 2014 oder so die Richtung. Jetzt bin ich froh, wenn ich mal einen der dünnen Zusatzstreifen sehe, oder die ein oder andere Beule in den zwei Hauptbändern. Der GRF geht eigentlich immer und in Farbe.


    Der Saturn, ist weit weniger strukturiert, aber man sieht die "Bauchbinde" als andere Tönung im Vergleich zur Äquatorregion, dann wird's wieder heller bis zum Pol, der Pol wieder etwas dunkler. Mehr ist nicht. Die Variation über die Jahre ist der Schatten der Kugel auf den Ringen, und das Kippen der Ringe mit den Jahren. Und wenn man will, das Spiel der Monde. Aber weit weniger spektakulär wie das Spiel der Jupiter Monde.


    So - und Mars, der ist immer fleckig. Aber feine Details, oder Formen der Schatten (Mare könnte man sagen, auf den Mond -frei Auge- übertragen) das braucht wieder wenigstens mittelgutes Seeing.


    Musst einfach fleißig beobachten, irgendwann erwischst Du ein gutes Seeing an einem Abend, oder eine Minute super Seeing an einem sonst unruhigen Abend/Nacht.


    CS,
    Walter


    PS: Ach ja, zu mehr Helligkeit führt schlechtes seeing nicht, nur zu Kontrastverlust. Gefühlt emntspricht das vielleicht einer Blendung, auch da verliert man ja physiologisch Kontrast.