Beiträge von Kalle66 im Thema „Probleme mit Dobson Galaxy“

    ... und als Ergänzung:
    Wenn man am Teleskop irgendetwas justiert (kollimiert), dann muss man anschließend als letzten Schritt den Sucher neu ausrichten.


    Vielleicht zum Verständnis, damit wir hier nicht aneinander vorbeireden:
    Der Newton und der Sucher (oder Telrad oder Redpoint) sind zwei optische Einrichtungen, die unabhängig voneinander funktionieren.
    Der Newton selbst besteht im wesentlichen aus vier Komponenten: Tubusgehäuse, Okularauszug, Fangspiegel und Hauptspiegel. Unter Kollimieren versteht man die Justage von Fangspiegel und Hauptspiegel so, dass die optische Achse mittig durch den Okularauszug geht (und damit die optische Achse des eingesteckten Okulars trifft). Das kann im Idealfall so geschehen, dass die Blickrichtung des Teleskops perfekt zur Tubusgehäuseachse ausfällt ... muss es aber nicht. Kleine Abweichungen zwischen Blickachse und Tubusgehäuseachse sind der Regelfall. Und deshalb muss nach eine Neujustage/Kollimation immer als letzter Schritt der Sucher erneut mit dem Teleskop abgeglichen werden.
    Auch die Sucherhalterung sitzt nicht immer perfekt zur Sichtlinie und um das auszugleichen, gibt es ja die Stellschrauben für den Sucher. Gewöhnlich gibt es am Sucher zwei Stellschrauben, während die dritte nur eine Andruckfeder ist. Damit wird das eine Ende des Sucherrohrs hin- und herbewegt, während am anderen Ende das Sucherröhrchen durch eine Gummimanschette in seiner räumlichen Lage gehalten wird.


    ... und den Sucher selbst kann man auch scharf stellen. Am Besten am Mond. Meist geht das, indem man am Objektiv dreht und den Konterring vorab lockert. Das Objektiv ist im Sucherrohr eingeschraubt. Der Verwendungszweck ist ja das astronomische Aufsuchen und nicht das Erkennen von Details am nahegelegenen Kirchturm. Also mach bitte nicht den Fehler, den Sucher auf den Kirchturm in 100m Entfernung scharfzustellen. Wenn du damit etwas anpeilst, um scharfzustellen, nimm etwas, das min. 5km entfernt ist (Berg am Horizont). Denn später im Betrieb fummelt man an der Schärfeneinstellung des Suchers nicht mehr rum.


    PS:
    Scharfstellen ist etwas, wo Brillenträger ohne Brille eine andere Einstellung optimal finden als Normalsichtige. Am Sucher empfehle ich den kleinsten gemeinsamen Nenner: Optimierte Schärfe für Normalsichtige und Brillenträger müssen dann mit Brille durchschauen, sonst bleibt für die alles unscharf. Wer nur allein guckt, muss auf andere aber keine Rücksicht nehmen.
    Am Teleskop kann und soll jeder für sich selbst den Okularauszug zum Scharfstellen nutzen. Das kann für einen Brillenträger (mit abgesetzter) dazu führen, dass schon mal am Rädchen richtig gedreht werden muss, um die Dioptrien auszugleichen.
    Grundsätzlich finde ich das Schauen ohne Brille 'besser'. Falls man aber die Brille auch wegen Asti (Zylinderfehler) trägt, sollte man sie aufgesetzt lassen. Sowas muss man einfach ausprobieren ...