Hallo Leute,
ja, den ROC genau messen machen viele falsch. Ich nutze schon lange die 70,7% Zone. Viele messen am Rand und nehmen diesen Wert als ROC, das ist falsch.
Man muss die Mitte als Referenz nehmen und erst dann, wenn die Parabel drin ist. In der Mitte kann man allerdings ein ziemliches Stück am Foucault hin- und her fahren und man ist sich nicht sicher wo genau der Focus liegt.
Ich markiere die 70,7% Zone mit einem Stift und stelle genau dort den Hell- / Dunkelübergang ein. Ich habe gemerkt, dass man dort per Foucault den Hell-/ Dunkelübergang am genauesten abschätzen kann.
Dann rechne ich auf die Mitte zurück. Da muss man sich rantasten, denn der ROC 70,7% Zone ist ein anderer als der ROC in der Mitte, der ja in die Formel muss. Aber das sind nur wenige Hundertstel.
Mir ist es nicht gelungen, die Formel so umzustellen, dass man den 70,7% Wert direkt einsetzen kann, vielleicht gibt es ja hier jemanden, der das hinkriegt.
Den ROC messe ich auch nicht mit einem Maßband, dazu habe ich mir zusammenschraubbare Stangen in unterschiedlichen Längen(als Endmaß) gemacht, die mit einem kalibrierten Längenmessgerät vermessen wurden. Somit kann man auf das Zehntel genau den ROC bestimmen. Selbstverständlich sollte die entstehende lange Stange nicht durchhängen. Und man legt die Stange von der Messerschneide des Foucaulttesters schräg an die 70,7% Zone und nicht in die Mitte!
Extrem wichtig ist auch der exakte optische Durchmesser! So mal Stahlmaß drüber ist zu ungenau. Ich messe den mechanischen Durchmesser mit einer Bügelmessschraube an mindestens 12 Punkten und mittele das Ergebnis.
Dann vermesse ich die Fase an den 12 Punkten mit einer Tiefenmessschraube und Lupe, mittele das und ziehe den doppelten Wert vom mechanischen Durchmesser ab.
Bei deinem F/4 dürfte das alles noch nicht viel ausmachen, bei schnellen Spiegeln hat man schnell mal 15% Strehl eingebüßt.
Je größer der negative Spherical Wert ist umso relevanter wird das.
Das kann man in Open Fringe simulieren, irgendwo habe ich das hier auch schon mal beschrieben.
Das alles wäre egal, wenn man nur einen ausreichend großen und genauen Planspiegel hätte.[}:)]
Dass man die Ringe im Foucault sieht ist klar, der detektiert Anstiege / Hügel auch im 1nm Bereich. Je mehr man diesen Hügeln zu Leibe rückt, speziell mit Minitool umso holpriger sieht die Oberfläche im Foucault aus. Die Hügel werden kleiner und es entstehen oft aus einem größeren 2 kleine. Mit einem großen Tool drüber glätten funktioniert nur nach langer Bearbeitungszeit, dann ist aber garantiert die Form der Parabel hinüber. Hier gilt auch wieder, je schneller der Spiegel, desto schlimmer wird es.
Die Hügelchen sehen zwar im Foucault nicht schön aus, sind aber aufgrund der geringen Größe in der Praxis nicht relevant.
Jetzt kommen sicher wieder die "Rauigkeitswarner" mit dem erhobenen Zeigefinger und einem "Aber" auf den Lippen.[:D]
Mit Rauigkeit hat das aber nix zu tun, das sind viel kleiner Dimensionen ... das hatten wir auch schon mal ... Superpolitur u.s.w..
Will das nochmal einer aufgreifen? [:D][:D][:D]
Viele Grüße
Jörg