Beiträge von JSchmoll im Thema „Das eVscope von Unistellar“

    Aha, ein zweiter "Juergen S." ;)


    Ich bin mir nicht sicher, ob die unrunden Sterne von der Nachfuehrung stammen oder Kollimationsprobleme reflektieren. Vielleicht solltest Du mal eine Region mit vielen helleren Sternen, wie die Plejaden, moeglichst kurz belichtet aufnehmen. Erscheinen die Sternabbilder dann ebenfalls so deformiert, mit dem Punkt bester Schaerfe irgendwo unten in der Mitte, dann muss das Instrument kollimiert werden. Erscheinen die Sterne dann punktfoermig, ist es ein Problem der Nachfuehrung bei laengeren Belichtungen.

    Hallo "JS60",


    danke fuer Deine Bildbeispiele. Eine automatische Panoramafunktion sollte sich eigentlich in die Firmware implementieren lassen, um das Problem des kleinen Gesichtsfelds zu ueberkommen.


    Mir fallen bei den Bildern vom Flammen- und Orionnebel noch unrunde Sterne auf. Sind das Nachfuehrfehler aus dem Einzelbild, oder ein Artefakt vom Stapeln der rotierenden Bilder des azimutal montierten Instruments? Die Richtung der Sternform variiert ueber das Feld, was Bildfelddrehung suggeriert.

    Hi Gerd,


    danke fuer den Link. Das sieht sogar ziemlich gut aus. So kann ein Einsteiger ohne viele Kenntnisse die Ergebnisse links erreichen, und mit Bildverarbeitung noch steigern. Wenn die Teile mal guenstiger werden, waere das ein schoener Instant-Einstieg in die Astrofotografie.


    Ich denke schon, dass die Geraete ihre Nische finden werden, wenn erstmal die Kinderkrankheiten behoben und der Preis nach unten korrigiert ist.


    Das einzige Manko des geschlossenen Systems ist, was wird, wenn sich mal die Softwareplattform aendert und das Instrument nicht mehr unterstuetzt wird, oder wenn etwas kaputt geht. Wobei es das Problem ja schon teilweise bei normalen Fernrohren ergibt, wenn z.B. bei einem klassischen LX200 aus den 1990ern mal ein elektronisches Bauteil durchschmort, das inzwischen obsolet ist.

    Hi Guenter,


    nochmal zum Dynamikeffekt. Wir sehen Intensitaeten logarithmisch, was auch ursaechlich fuer diese merkwuerdige Einheit "magnitudo" ist, womit wir Helligkeiten messen. Die Einheit geht ja auf die Zeiten rein visueller Astronomie zurueck. Im Prinzip macht unser Auge so ein HDR-Bild, wo wir Objekte nebeneinander sehen koennen, ohne eines unter- und eines ueberzubelichten. Und das kommt uns z.B. bei der Beobachtung eines offenen Sternhaufens zugute. Man siehe helle Sterne neben schwachen Sternen, ohne dass die hellen Sterne in die Saettigung geraten. Im Foto brennen die hellen Sterne aus, das Objekt wirkt "flacher". Wenn man das korrigiert, indem man zum Beispiel lang- und kurzbelichtete Aufnahmen zusammenbringt, bekommt man ein detailreiches Bild z.B. vom Orionnebel, wo aber der charakteristische Gradient verloren geht. Man sieht zwar von der Kernregion bis zu den Auslaeufern ein maximales Detail, aber das Bild wirkt irgendwie nicht "echt", so wie man es am Fernrohr erlebt.


    Hat das Objekt helle und dunkle Teile, kann das Auge diese gleichzeitig erfassen. Ist das Objekt insgesamt schwach, dann gewinnt die Kamera wegen ihrer Integrationsmoeglichkeit.

    Hallo Guenter,


    danke fuer Deinen Erfahrungsbericht. Ich wundere mich, ob das schlechte Abschneiden bei M13 mit dem Sampling zu tun hat? M101 ist ja relativ gross, waherend man fuer M13 eher eine hoehere Vergroesserung braucht. Wo man beim 16"-Dobson automatisch das Okular wechselt, bildet das eVscope alles mit der gleichen Brennweite ab.


    Wenn man beispielsweise eine Barlowlinse reinschalten koennte (so wie beim Questar), dann koennte man die Bandbreite an geeigneten Objekten erweitern. Diese Idee weitergedacht, waere eine Art "Filterrad" mit Voroptiken in der Lage, die Bandbreite von grossflaechigen Objekten geringer Flaechenhelligkeit bis zum Planeten abzudecken. Zusaetzlich koennte man noch den Chip per Binning oder Ausschneiden der Zentralregion an den Verwendungszweck anpassen.


    Bei einigen Objekten faellt es mir als Astrofotograf schwer, den visuellen Eindruck wirklich herzustellen. Beispielsweise h+x Persei: Das "Feuer" dieses funkelnden Objektes, wenn in einer guten dunklen Nacht mit einem geeigneten Fernrohr beobachtet, kommt irgendwie im Astrofoto nicht rueber. Ich wundere mich, ob das am Dynamikbereich des Auges liegt (Weber-Fechner). Bei schwachen Objekten hat natuerlich die Kamera die Nase vorn.