Beiträge von Mettling im Thema „Der Hantelnebel aus dem schönen McPom (Zeichnung)“

    Hallo Heinz,


    Auch an Dich nochmals Danke für das Feedback. Das mit den Strukturen in den Zeichnungen, die man real gar nicht gesehen hat, kenne ich. Eine meiner ersten Zeichnungen war der Affenkopf, NGC2174. Da habe ich am nächsten Morgen jede Menge tolle Strukturen und Wirbel in meiner Zeichnung gefunden, die ich in der Nacht mit dem 6“er nicht gesehen hatte. Ich habe sie „Zeichenartefakte“ genannt, weil sie durch das Zeichnen an sich entstanden sind und nicht bewusst ins Bild gebracht wurden.
    Die Zeichnung hatte ich hier im Forum schon mal gezeigt.
    Solche Zeichenartefakte machen das Bild natürlich interessant und sind auch die Handschrift des Zeichners. Aber man sollte aufpassen, dass sie nicht überhand nehmen. Man will ja das gesehene wiedergeben. Wenn man dann auf Basis der Beobachtung und Zeichnung eine künstlerische Darstellung des Nebels schaffen will, sieht das dann natürlich ganz anders aus. Aber das ist zumindest im Moment noch nicht, was ich anstrebe.


    Jetzt gilt es erst mal die Vollmondphase abzuwarten. In drei Wochen fahre ich zum SHT, hoffentlich wird es klar und ich komme zum zeichnen.


    Bis dann:
    Marcus

    Hallo Roland,


    Vielen Dank für die ermunternden Worte. Von einem erfahrenen Zeichner wie Dir bedeutet mir das sehr viel. [:I]


    Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und insbesondere die Zeichnung von M27 noch fortführen. Und ich würde mich sehr freuen, wenn Du zu meinen Zeichnungen auch mal Deine eigenen präsentierst. Es sind dann doch die Bilder die mehr Details wiedergeben, die mir zeigen dass die Objekte mehr zu bieten haben als ich gesehen habe. Das ist also keine Frage der Zeichentechnik, sondern eine des bewussten und sorgfältigen Beobachtens des Objekts, bevor man den Stift in die Hand nimmt.
    Ich bin auf jeden fall motiviert weiter zu machen.


    Bis dann:
    Marcus

    Hallo Roland & Heinz,


    Danke für Eure tollen Zeichnungen. Ich finde es auch sehr spannend, wie unterschiedlich so ein helles Standardobjekt wie M27 von unterschiedlichen Beobachtern gesehen und dargestellt wird.
    Was die Details und die Konturen in meinen Zeichnungen angeht: da ist eindeutig noch Luft nach oben. Ich bin da noch ganz am Anfang und bin froh, den Nebel überhaupt so zu zeichnen, wie er mir in der Nacht erscheint. Dass man da durch intensiveres Beobachten noch mehr Details sehen kann, steht außer Frage. Ich denke, dass das noch mit der Zeit kommt.


    Was mich beim Zeichnen auf Papier immer gestört hat, ist das Zeichnen in schwarz auf weiß, während die Objekte weiß auf schwarz erscheinen. Versuche meinerseits mit schwarzem Papier und weißem Stift waren nicht zufriedenstellend. Und obendrein habe ich den Eindruck, dass mich der Blick auf das von Rotlicht beleuchtete weiße Papier stärker blendet als das effektiv gedimmte iPad.


    Deshalb bin ich über diese neue Möglichkeit der digitalen Zeichnung sehr froh. Und der Rest ist Übungssache und Geschmack. Ich kann mit Adobe Fresco aus -zig Pinseln wählen, auch ein paar sehr gute Bleistifte sind dabei. Aber Zeichnungen mit Bleistift geben die Nebel meiner Meinung nach nicht so wieder, wie sie am Himmel zu sehen sind. Das sind keine scharf begrenzten Strukturen. Die Übergänge sind weich. Die Kunst besteht darin, diese weichen Übergänge richtig zu treffen und zu zeichnen. Und das geht digital meiner Meinung nach deutlich besser als auf Papier, auch dank des wunderbaren „Rückgängig machen“-Buttons. Und das Arbeiten mit Ebenen für detailreiche Objekte möchte ich nicht missen. Auch das geht auf Papier nicht.


    Aber wie man das macht, muss jeder Zeichner für sich selbst wissen. Entscheidend ist immer, dass man mit dem Vorgang an sich und dem Ergebnis zufrieden ist. Ich bin kein besonders talentierter Zeichner. Die Zeichnerin in meiner Familie ist meine Tochter und was die zu Papier bringt, erzeugt immer wieder Staunen bei mir. Aber auch sie ist schon vor Jahren auf digitales Zeichnen umgeschwenkt und hat dadurch einen großen Sprung nach vorne gemacht.


    Ich muss da auf jeden Fall noch viel lernen. Das war jetzt insgesamt erst meine 14. Zeichnung. Und den M27 werde ich mir definitiv noch mal vornehmen. Ich glaube, dass ich da viele Details übersehen habe.
    Noch ein Vorteil digitaler Zeichnungen: ich kann sie mir immer wieder vornehmen und daran weitermachen, das Vorhandene optimieren und zusätzliche Details einfügen.


    Ich freue mich aber wie gesagt sehr über jeden Zeichner und jede Zeichnung. Auch weil ich dadurch vielleicht auf Details aufmerksam werde, die ich zuvor übersehen hatte. Und Eure Zeichnungen sind wirklich toll. Für mich Inspiration und Ansporn, es besser zu machen.


    Vielen Dank:
    Marcus

    Hallo Deepskyfreunde,


    Das MTT musste dieses Jahr ja wegen Corona ausfallen, wie viele andere Treffen auch. Ich habe mich das Wochenende dennoch auf den Weg nach Lohmen gemacht um den dunklen Himmel für ein paar Deepskybeobachtungen zu nutzen. Rein zufällig fanden sich ein paar weitere Beobachter auf dem Campingplatz In Lohmen ein, aber das ist eine andere Geschichte.


    Es war meine erste Beobachtungsnacht unter guten Bedingungen seit der Sommerpause. So habe ich die Gelegenheit genutzt um mal wieder eine Zeichnung zu machen. Zum Wiedereinstieg habe ich ein Standardobjekt gewählt: den guten alten Hantelnebel M27. Die Bedingungen in dieser Nacht waren exzellent, man konnte die schwachen Ohren des Nebels ohne Filter sehen, was mir bei mir zu Hause so gut noch nie geglückt ist. Mit OIII-Filter leuchtete der Nebel einen mit dem 16“er und dem 12er Nagler förmlich an und hinterließ einen Lichtabdruck auf der Netzhaut. Wirklich toll.
    Ich habe also mein iPad gegriffen und eine Zeichnung gemacht:



    Zeichnung auf dem iPad mit dem Apple Pencil. Gezeichnet mit Adobe Fresco, Nachbearbeitung mit Snapseed. Upload zum Astrotreff direkt vom iPad aus. Auch dieser Text ist auf dem iPad entstanden. Wer braucht heutzutage denn noch einen PC? [;)]
    Ich hoffe die Zeichnung gefällt Euch. Feedback ist wie immer willkommen.


    Bis dann:
    Marcus