Beiträge von Avier50 im Thema „TS 10x50 Qualität?“

    Hallo Andi,
    ich lass mal die Schlagwörter "Gurke, Chinakracher, Chinaboeller" usw. und andere Emotionen beiseite. Deshalb:
    Fernglasobjektive bilden niemals beugungsbegrenzt ab, auch nicht die teuersten. Das ist bei Öffnungsverhältnissenn von 1:3 bis 1:4 weder möglich noch nötig, da Ferngläser weit unter der auflösungslimitierenden Vergrößerung benutzt werden.
    Die Objektive sind aber nur ein Teil des FG, dazu kommen dann noch zwei Prismen, die Okulare und Blendensysteme. Wenn das alles richtig konstruiert und justiert ist, wird das FG die versprochene Leistung bringen. Aber eben nicht bei Vergroesserungen, die die angegebene dreifach oder noch mehr uebersteigen.
    Selbst unter den vor einigen Jahren von einer Lebensmittelkette für 19,99€ vertriebenen MEADE und BRESSER 10x50 (so ein FG kauft man sich doch nicht!) waren gute Exemplare, die am Himmel überzeugten (bei mir waren es von 7 nur 2 Stück).
    Schwachpunkt sind oftmals nicht die Optik, sondern die "griffige" Plasteummantelung, die nach wenigen Jahren klebrig wird (Weichmacher!).
    Zum konkreten FG fällt mir noch ein, dass 114m Gesichtsfeld auf 1000m keinesfalls "weitwinklig" sind.
    Beim binokularen Sehen sollte man auch bedenken, dass die Augen eines Menschen sehr unterschiedlich sein können. Nicht nur die Sehschärfe oder leichtes Schielen (welches im Alltag unbemerkt kompensiert wird) spielen da eine Rolle, sondern auch der Einfallswinkel des Lichtes auf die Netzhaut, der anatomisch bedingt nicht immer idealerweise 90° beträgt!
    Fernglaskauf von der Stange birgt immer Risiken.
    Ich empfehle jedem, nur das FG zu kaufen, durch das er vorher durch geschaut hat oder das unkompliziert selbst justiert werden kann.
    Fernglaskauf ist etwas sehr persönliches.
    Viele Gruesse
    Andreas