Beiträge von Mettling im Thema „SHT vom 17.- 20.09. in Rendswühren“

    Guten Morgen,


    das 2020er SHT liegt hinter uns und es war wieder einmal ein sehr schönes Treffen. Das Wetter hat mitgespielt und wir konnten sehr schön beobachten. Die Hygienemaßnahmen wegen Corona wurden gut umgesetzt und haben das Treffen in keiner Weise negativ beeinflusst. Auch dass die Autos nicht auf dem Platz parken durften, fand ich gar nicht schlecht. Dadurch standen nur Zelte und Teleskope auf der Wiese, was eigentlich sehr schön war. Das SHT-Team überlegt, dies auch nächstes Jahr unabhängig von Umweltschutz-Vorschriften so zu machen.


    Ich bin Freitag Mittag angereist, meinen 16“er und meinen Astrohund Luna im Gepäck. Auf der Wiese wurde dieses Jahr Heu gemacht, deshalb lagen keine Tretminen der Kühe im Gras. Sehr schön. [8D]
    Die Stimmung war eigentlich wie immer. Auf der weitläufigen Wiese war das Abstand halten einfach. In der Jurte musste ein etwas skurriles Einbahnstraßensystem eingehalten werden, was aber eher amüsant war als störend. Insgesamt haben wir von Corona nicht annähernd so viel bemerkt wie befürchtet.
    Wir hatten zwei klare Nächte, allerdings mit sehr viel Feuchtigkeit. In der ersten Nacht habe ich treffentypisch nur die hellen Objekte besucht und viel geschnackt. Ich habe auch ein paar Neueinsteigern mit ihrem Equipment geholfen und Tipps gegeben. Gegen zwei tauten dann mein HS, mein Komakorrektor und sämtliche Okulare zu. Aber rund vier Stunden konnte ich gut beobachten.
    Frühstück auf Hof Viehbrok war wie immer sehr lecker. Tagsüber wurde gefachsimpelt und ich habe lange Spaziergänge mit Luna gemacht. Der Himmel war bewölkt, riss nach Sonnenuntergang aber weitgehend auf und wir bekamen eine zweite, gute Nacht mit weitläufigen Wolkenlücken. Da diese sich im Bereich Perseus/Cassiopeia konzentrierten habe ich dort Sternhaufen und PNs abgeklappert. Die Nacht war allerdings wieder sehr feucht und gegen zwei Uhr gab ich wieder den Kampf gegen die Nässe auf.
    Am Sonntag war dann abbauen und der Weg nach Hause angesagt.


    Alles in allem ein sehr schönes Treffen unter guten Bedingungen und kaum gestört durch die Einhaltung der Corona- und Umweltschutzvorschriften. Auch Luna hatte ihren Spaß und hat wieder reichlich Herzen gestohlen. Ich wurde offiziell aufgefordert sie kommendes Jahr wieder mitzubringen. Dem werde ich gerne nachkommen.


    Zwei Zeichnungen habe ich in der Nacht auf Sonntag noch gemacht, bis meine Optiken wieder unter einer Wasserschicht verschwanden:


    NGC 1491, der „Fossil Footprint im Perseus:



    Und NGC 1501, ein PN in Camelopardalis, den ich zuvor noch nie beobachtet hatte. Ich war überrascht wie hell er ist. Eine kleine helle Nebescheibe zwischen den Sternen und auch ohne OIII sehr auffällig. Laut Deepsky Reiseatlas hat er den Beinamen „Kamelauge“. Nie gehört, aber ich habe mal mit reingenommen:



    Ich hatte dieses Jahr wieder viel Spaß auf dem SHT und werde kommendes Jahr sicher wieder nach Rendswühren kommen.


    Bis dann:
    Marcus