Christian,
das, was du da fotografiert hast, hat nichts mit dem zu tun, was du durch das Okular am Himmel siehst.
Was bedeutet Austrittspupille?
Das Teleskop und das Okular bilden ein Projektionssystem. Die Aufgabe besteht darin, ein Bild vom Himmel in das Auge zu projizieren. Deine Augenlinse fokussiert diese Projektion dann erst auf der Netzhaut, wo dann das eigentliche Abbild vom Himmel entsteht. Zwischen Teleskop und Augenlinse gibt es (abhängig vom Okular) einen sog. optimalen Abstand (der sog. Augenabstand), so dass die Projektion gut funktioniert. Alles Licht vom Teleskop ist in einem Strahlenbündel zusammengepackt. Den Durchmesser dieses Bündels nennt man Austrittspupille. Und der sollte sinnvoller Weise immer kleiner sein als die Eintrittspupille des Auges (Irisblende), die bei jungen gesunden Menschen max. 8mm erreicht, bei älteren auch schon mal nur 5mm schafft. Ansonsten gelangt das Licht nicht ins Auge und wird verschenkt.
Der Augenabstand eines K10 Okulars dürfte so bei 6mm Abstand liegen, beim K25 so bei 16mm. Das heißt, man geht beim K10 automatisch näher ran ans Okular, fast bis die Wimpern es berühren. Umgekehrt bleibt man beim K25 etwas weiter weg. Ist man zu nah, dann verdunkelt das Bild beim Durchschauen immer so bohnenförmig/sichelförmig am Bildrand, je nachdem, ob man mit dem Auge mal etwas weiter links oder rechts ist.
Hier eine Skizze
Das Licht zweier Sterne kommt links ins Teleskop. Das blaue Bündel ist von einem Stern in der Mitte, das beige Bündel von einem Stern am Bildrand oben. Rechts werden von Objektiv und Okular daraus zwei Projektionsbündel gemacht, die sich genau im Augenabstand überlagern. Nur in diesem Abstand kriegt man sie gleichzeitig ins Auge. Die Dicke dieser Bündel (im Idealfall sind die alle parallel, alle überlagert im Augenabstand) nennt man Austrittspupille. Die Stahlenbündel der Austrittspupille sind genau um den Vergrößerungsfaktor konzentrierter als die eingehenden Strahlenbündel links am Teleskopeingang. Dieser Eingang ist die Teleskopöffnung, kurz die Größe des Objektivspiegels/-Linse.
Ach ja, wo ist hier die Vergrößerung?
Vergleiche dazu mal die Winkel der Bündel, die links ins Teleskop reinkommen mit den Winkeln, die als Projektionen ins Auge gehen. Das macht genau die Vergrößerung aus, wenn der Winkel fürs Auge größer gemacht wurde. Diese Winkelvergrößerung ergibt sich aus dem Verhältnis von Objektivbrennweite zu Okularbrennweite.
Das ganze wurde mit Geogebra (ein Mathe-Geometrieprogramm) von mir "gemalt" und beschreibt vereinfacht den Strahlengang im Teleskop. Das Auge dann mit Paint von Hand eingemalt.
PS:
Das Okular muss man mit seiner Feldblende genau da positionieren, wo das Objektiv seinen Brennpunkt hat. Als Feldblende bezeichnet man die Stelle im Okular, wo das Okular das Abbild vom Objektiv ideal aufnimmt, um daraus parallele Projektionsbündel fürs Auge zu machen.
Das Licht eines Sterns, der weit weg ist, kommt als (faktisch) paralleles Bündel an. Auch wenn der Stern am Himmel nur als Punkt zu erkennen ist .... die Sonne ist allemal größer als ein Teleskop, deswegen füllt so ein Bündel eines Sterns immer das ganze Teleskop eingangsseitig aus. Zwei Sterne haben einfach unterschiedliche Winkel unter der die Strahlenbündel hier ankommen, jedes der beiden Bündel durchläuft die gleiche Behandlung im Teleskop.