Martin,
Thema Urlaub:
So ein 200/1200 Dobson belegt die Rücksitzbank und 1/3 des Kofferraums (Tubus hinten quer auf den Rücksitz, Rockerbox im Kofferraum. Du bräuchtest schon eines dieser Space-Wunder, um den Tubus im Kofferraum unterzubringen.
Kurz: der Tubus hat ~1,15m Länge und knapp 25cm Durchmesser. Nimm einfach ein Stück Pappkarton dieser Größe und schau, ob das im Auto reinpasst. Bei der Rockerbox kann man immerhin dazwischen noch eine kleine Sporttasche dazwischen fummeln (oder den Okular-/Zubehörkoffer) und oben drauf kann man natürlich auch beladen.
Zwischen Essen/Mühlheim ist sternguckerisch natürlich großer Mist. Ein 80er wird auf Kroatien mehr zeigen, als der 200/1200 zu Hause. Da gilt der Spruch: Ein guter Himmel ist durch nichts zu ersetzen. Da lohnt es sich, mal mit dem Auto ins Sauerland oder ins westfälische Niemandsland zu fahren und dort vielleicht mit den Kiddies eine Zeltübernachtung miteinzuplanen. Vielleicht findet sich dort sogar ein Campingplatz mit abseits gelegener Zeltwiese mit Südblick - so außerhalb der Saison. Da hilft nur ein Blick auf Google-Maps und eigener kritischer Suche entsprechender Möglichkeiten, denn auf den Webseiten der Campingplatzanbieter wirst du dazu keine Hinweise finden (eventuell try-and-error) und auch Kontaktaufnahme mit Astrovereinen/Stammtische der Umgebung.
Optisch würde ich sonst unbedingt zum Dobson raten. Der dürfte unbestritten das beste Preis-Leistungsverhältnis haben. So ein 80er Refraktor schränkt visuell im Vergleich zu dem Dobson doch erheblich ein. Doppelsterne, Planeten, Mond werden sicher mit dem 80er eher besser gehen, aber bei Deepsky (besonders die lichtschwächeren) hat er keine Chance. Und ob man damit dann die Kinder begeistern kann ... Die brauchen gerade zu Beginn doch etwas mehr Helligkeit, um Spaß damit zu haben. So Ratespiele "ich sehe da was ... ich nicht" ist da suboptimal, kommt erst mit etwas Erfahrung.
Die Preise für einen 200/1200 (Skywatcher, Galaxy D8, GSO 8") liegen alle auf einem Niveau. Unterschiedlich sind die Details: Okularauszug, mitgelieferte Okulare etc.
Ich habe inzwischen seit über 15 Jahren so einen 8-Zöller, jedes einzelne Okular dazu (über die Jahre gekauft) ist teurer als seinerzeit der Dobson. In den ersten 3 Monaten reichten mir noch die 2 Plössl, die mitgeliefert wurden.
Ein Refraktor geht nicht ohne Stativ/Montierung. Visuell reicht sogar eine Alt-Az-Montierung (ohne Strom vielleicht sogar einfacher, damit besser). Mir fällt auf, dass die Angebote da regelmäßig Montierungen zeigen, die mir eine Nummer zu schwach wären. Da wackelt mir dann zuviel, wenn man jenseits von 100-fach vergrößert. Und jenseits von 100-fach vergrößert man mit einem sog. ED-Glas dann doch mal gerne, vielleicht sogar mal auf 200-fach und sieht dann tatsächlich Beugungsringe, wenn die Luftunruhe mitspielt. Bei den billigen Achromaten wird man da nicht ganz so viel Erfolg haben. Selbst wenn die Optik gut im Design ist, manchmal macht die Verarbeitungsqualtität da einen Strich durch die Rechnung (Preiskampf ist halt auch: Sparen an der Qualität, an herstellerseitigen Qualichecks).
Mit Teleskopen ist es ähnlich wie mit einer Modeleisenbahn: Am Anfang ein Starter-Oval mit Rangiergleis ... Dann da ne zusätzliche Lok und noch eine, da noch ein paar Gleise ... Dachboden freigeräumt, Tischlerplatte aufgestellt ... und zwei machen daraus sogar das zuschauerstärkste Musuem Hamburgs (Wunderland).