Beiträge von Mettling im Thema „8x42 begeistern auch“

    Hallo Leute,


    bei mir ist es immer noch bewölkt, ich gebe für heute auf.
    Mein momentan genutztes Glas enthält 2cl von einem 16 Jahre alten Balvenie, den mir mein Schwager als Sample hat zukommen lassen. Dabei lässt sich gut über Ferngläser schwadronieren.


    Über Sinn und Unsinn der Dämmerungszahl kann man vieles lesen. Fazit für mich ist, dass sie nur Sinn macht bei Gläsern die tatsächlich auch für die Dämmerung ausgelegt sind, sprich mit einer AP von 5mm oder größer. Alles darunter ist kein Dämmerungsglas, deshalb die Angabe einer Dämmerungszahl schlicht irrelevant.
    Die Dämmerungszahl macht Sinn als Vergleichsangabe zur Detailerkennung in der Dämmerung bei Gläsern mit gleicher oder ähnlicher AP. So kann man die DZ eines 8x42 (DZ 18,3) gut mit der eines 10x50 (DZ 22,4) vergleichen. Und da sieht man dann auch, dass beide in der Dämmerung einem 20x100 (DZ 44,7) nicht mehr viel entgegen zu setzen haben. Und all diese Gläser haben eine AP von rund 5mm!


    Dabei ist wichtig, dass die Dämmerungszahl aus der Jagd kommt und helfen soll, ein Glas auszuwählen, mit dem man in der fortgeschrittenen Dämmerung noch gut Wild ansprechen kann. Es geht also weniger um das absolute Lichtsammelvermögen oder die Bildhelligkeit, sondern eher darum, wieviel mehr an Detail zeigen die unterschiedliche Gläser bei gleichen Lichtbedingungen. Natürlich um den Preis eines größeren und schwereren Glases bei höherer DZ.
    Eine Konsequenz daraus ist, dass die Jäger zwischen Pirschgläsern (große AP, aber leicht und geringe Vergrößerung) und Ansitzgläsern (große AP, hohe Vergrößerung, höheres Gewicht) unterscheiden. Das Pirschglas führt man bei der Pirsch, während man das Ansitzglas aufgestützt auf dem Hochsitz verwendet.


    Für uns Astros bedeutet das an sich recht wenig. Uns interessiert das Lichtsammelvermögen und deshalb setzen wir allgemein auf Gläser mit großer AP. Und die genutzte Vergrößerung ergibt sich aus der persönlichen Vorliebe und der Möglichkeit das Glas zu montieren. Notwendige AP und gewünschte Vergrößerung ergeben dann die notwendige Öffnung um diese Werte zu erreichen. Und das resultierende Gewicht des Glases gilt es dann zu meistern.
    Die Dämmerungszahl ist für uns somit eine interessante Kenngröße, aber für unsere Beobachtungspraxis und die Wahl eines Glases nicht wirklich von Bedeutung.


    Für mich ist beim 8x42 entscheidend, dass ich es bequem mitführen und einigermaßen zitterfrei halten kann. Ein 10x50 habe ich ausprobiert und trotz der höheren Massenträgheit des Glases erschien mir das Bild bei 10x zu verwackelt. Und das Glas war mir zu schwer um wirklich entspannt zu beobachten.
    So landete ich bei meiner bevorzugten Glasgröße. Und der Weg ging von einem alten Revue 8x40 Weitwinkel-Porro über ein Zeiss Terra 8x42 zum DDoptics 8x42.
    Und eines Tages, irgendwann, kommt noch mal ein Zeiss Victory SF oder ein Swarovski EL. [^]


    Der Whisky ist alle und ich bin müde. Ab ins Bettchen.


    Binokulare Grüße:
    Marcus

    Hallo Freunde,


    Schön dass mein Bericht so ein positives Echo hervorruft. Offensichtlich bin ich mit meiner Freunde am 8x42 nicht allein.


    Ich komme übrigens gerade wieder vom Spaziergang mit meinem Hund zurück. Wir waren auf einem Acker in der Nähe und ich hatte natürlich mein Glas dabei. Und während Luna den Knick nach Mäusen durchsucht hat, habe ich die Zwillinge und den Fuhrmann abgegrast. Vor allem Auriga ist immer wieder einen Besuch wert. Die hellen Messier-Sternhaufen springen natürlich sofort ins Auge, aber auch sonst ist da viel zu sehen. Ich meine sogar eine leichte Aufhellung im Bereich des Flaming Star Nebula IC405 gesehen zu haben, aber das kann auch Einbildung gewesen sein. Mittlerweile steht der 6“er aber schon zum Auskühlen draußen und gleich werde ich dem Nebel mit dem 24er Pano und einem OIII zuleibe rücken. Und das Glas kommt natürlich mit raus.


    Bis dann:
    Marcus



    EDIT:
    Toll, das war ja klar. Ich trete ganz hoffnungsvoll in meinen Garten, schaue mit dem Glas in der Hand nach oben...
    100% Bewölkung.
    .
    ..
    ...
    .......
    AAARGHHH!!

    Hallo Fernglasfreunde,


    im Forum häufen sich ja momentan Threads zu begeisterten Nutzern verschiedener Ferngläser. Da will ich mit meinem meistgenutzten Astroglas nicht zurück stehen. Zumal ich noch keinen begeisterten Thread zu meiner bevorzugten Glas-Größe gefunden habe: dem 8x42.


    Mein Glas habe ich hier im Forum ja schon einmal vorgestellt: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=222297
    Das DDoptics Königstein 8x42 ED hat eine AP von 5mm, was unter meinem durchschnittlichen Himmel und mit meinen 51 Lenzen einen guten Kompromiss darstellt. Ich kann die 8x noch gut halten, bei 10x wird mir das ganze zu anstrengend und zu verwaschen und ein 10x50 ist mir auch zu schwer. Das 8x42 wiegt mal gerade 700g.
    Die optische Qualität ist für ein 400,-€ Dachkantglas sehr gut. 2/3 des Gesichtsfeldes sind sehr scharf, am Rand fällt es minimal ab. Das scheinbare Gesichtsfeld beträgt rund 60º, womit ich gut leben kann.


    Ich beobachte mit dem Glas momentan am liebsten, wenn ich mit meinem Hund abends spazieren gehe. Das Glas ist so kompakt und leicht, dass ich es gut mitnehmen kann. Und während mein Hund mit seinem roten (natürlich) Leuchthalsband im dunklen die Umgebung erkundet, beobachte ich schön die Milchstraße und suche die hellen Himmelsobjekte auf. Sternhaufen, Asterismen, helle Nebel. Das bringt viel Spaß und ist schnelles Spontanastro für fünf bis zehn Minuten. Und wenn ich Zeit und Lust habe, motiviert es mich meist, nach dem Spaziergang und dem Abendbrot eines meiner Teleskope in den Garten zu stellen. Und während der Spiegel auskühlt, beobachte ich weiter mit dem Fernglas. Mal im sitzen, auch mal mit Stativ, je nachdem wie ich lustig bin.


    Auch auf Teleskoptreffen und Reisen ist es natürlich dabei und wird zwischendurch immer mal wieder gen Himmel gerichtet, auch wenn der 16“er daneben steht. Demnächst wird es mich auf einer Reise nach Südafrika begleiten und kann dann unter dem Südhimmel zeigen was es kann.
    Ein 8x42 ist auch ein gutes und nicht zu sperriges Glas für Tagbeobachtung und Wanderungen. Es hat natürlich eine gute Dämmerungsreserve wenn man Wild beobachten möchte, ist aber kein echtes Nachtglas bei einer Dämmerungszahl von 18,3.


    Ja, auch ein 8x42 kann begeistern. Mich zumindest, denn es stellt für mich das optimale Gesamtpaket dar, das alle für mich relevanten Bereiche abdeckt.


    Bis dann:
    Marcus