Beiträge von Nasus im Thema „mein Anfang mit Astrofotografie“

    Hi Rudi,


    Ich hab eine EQM-35. Die verwende ich aber mit einem kleinen Apo mit 432mm. Das passt prima - dennoch nutze ich einen Autoguider um den Ausschuß gering zu halten ohne viel zu kurz belichten zu müssen - und mein Himmel ist bestimmt schlechter als deiner. Außerdem spar ich mir so das Einscheinern, da reicht es einfach über den Polsucher einzunorden.
    Der 6"-Newton wird darauf aber schon grenzwertig. Bei Windstille, gutem Schneckenspiel, Ausbalancieren und Einnorden kann es aber klappen. Da wird ein Autoguider aber wirklich Pflicht, wenn es mehr als 30sec sein sollen. Und wie schon erwähnt der Komakorrektor, keine komakorrigierende Barlow. Die hohe Brennweite ist schon knifflig genug, da muss es nicht noch schwieriger werden.
    Bei der Adaption müsste man auch noch schauen - die geht idr. nicht über 2" sondern direkt übers Gewinde vom Korrektor.
    Was ebenso noch fehlt ist eine Bathinovmaske zum Fokussieren und die Stromversorgung. Und für den Newton, sofern es dabei bleibt, noch eine Justierhilfe. Mit deinen Kameras kenne ich mich nicht aus - aber idr. braucht es zumindest einen programmierbaren Timer. Falls die sich vom PC aus steuern lassen, wäre das noch vorteilhafter.


    Bei der Literatur - speziell zur Fotografie - kann ich nicht helfen. Allgemein kann ich aber den Deep Sky Reiseführer empfehlen.
    Extrem wichtig ist es aber, die Eichsterne fürs GoTo zu kennen. Es gibt da eine praktische Sternkarte als pdf (http://www.jimscosmos.com/wp-c…/synscan-finder-stars.pdf). DIE muss man wirklich kennen. Das lässt sich aber auch am Tag üben: Die Steuerung schlägt einen Stern vor, man schaut in dem pdf wo er ist und sucht ihn dann in Stellarium (kostenlos). Alternativ müsste man Nachts eine App auf dem Smartphone nutzen, die einen zu diesen Eichsternen grob hinführt. Falls es eine gibt. Technisch wäre das kein Problem.


    Zur Bearbeitung: Die Einzelframes kommen so roh wie möglich aus der Kamera, also ohne Dunkelbildabzug. Für die 'Darks' (und Flat und Bias) legt man sich auf dem PC Bibliotheken an. Dann wird gestackt, ganz ohne vorher die Daten in Lightroom reduziert zu haben, auch wenn die Einzelframes nach Lightroom hübscher aussehen. Zum Einstieg ins Stacken eignet sich Deep Sky Stacker - dazu gibt es auch Tutorials. Danach kommt Fitswork (ebenfalls kostenlos und mit Tutorials) und ganz zum Schluss gimp oder notfalls Photoshop. Natürlich gibt es auch andere Wege zum Ziel, sogar Komplettpakete - aber das wäre zumindest mal ein Einstieg. Bei allen ist es aber so, dass die Daten vor dem Stacken keinesfalls reduziert werden (z.B. in Tiff umgewandelt, oder gar jpg).


    cs
    Jürgen

    Hi Rudi,


    ich hab auch mal 'mit der Option, später mal Astrofotos zu machen' angefangen. Und dadurch praktisch aufgegeben. Zweidrei Bildchen hab ich zwar damit gemacht, aber meinem inneren Schweinehund war es einfach zu viel Gerödel - selbst für die 10m in den Garten.
    Durch eine Barndoor hab ich dann wieder Blut geleckt (den Schritt besser überspringen), die wurde dann bald durch eine EQ-1 mit Motörchen ersetzt (den Schritt auch besser überspringen).
    Dann kam der Star Adventurer, der immernoch gern genutzt wird. Solche Tracker sind halt nicht unnötig kompliziert, brauchen kein zusätzliches Gerödel und sind nach 2 Minuten und etwas Übung einsatzbereit - ohne lang rumrätseln zu müssen, was denn diesmal nicht funktionieren möchte. Klar gibt es auch da Fehlerquellen - aber relativ wenige. Und was mit so kurzen Brennweiten gerade bei Deepsky möglich ist, fasziniert immerwieder.
    Und da ich damit sowohl Spass als auch Erfolg hab, kam dann doch wieder eine richtige Montierung mit Autoguider und einem kleinen ED-Apo ins Haus.


    cs
    Jürgen