Beiträge von b_schaefer im Thema „Wärmebildkamera als neues Werk(spiel)zeug“

    Hallo Kurt,


    was meinst Du mit "Gegenstrahlung"? Wenn Du in den Himmel schaust, siehst Du meiner Meinung nach immer den Weltraum (3 K) und zusätzlich die Wärmestrahlung der Luftmoleküle zwischen Kamera und Weltraum. In kalten Nächten gegen Zenith sollten da sehr niedrige Temperaturen (weit außerhalb des Messbereichs normaler Wärmebildkameras) zu finden sein. Je näher Du dem Horizont kommst, um so mehr Moleküle sind im beobachteten Raumwinkel und überlagern mit ihrer Eigenstrahlung die Weltraumkälte.


    Eine der größten Schwierigkeiten bei der Interpretation von Wärmebildern ist der Emissionsgrad der beobachteten Objekte. Glas und Metalle z.B. reflektieren Wärmestrahlung meistens sehr gut, man misst dann also mehr die Wärme der reflektierten Umgebung als das Material selbst. Die Bestimmung des Emissionsgrades ist eine Wissenschaft für sich. Die Werte die man in Tabellen o.ä. findet, sind nur grobe Anhaltspunkte, weil z.B. auch die Oberflächenbeschaffenheit eine starke Rolle spielt (eine verrostete Metalloberfläche hat einen ganz anderen Emissionsgrad als eine hochglanzpolierte).


    Viele Grüße
    Sebastian