Beiträge von JSchmoll im Thema „Hype um Beteigeuze“

    Man denke in diesem Zusammenhang nur an Eta Carinae. Dieser Supernovakandidat hatte im 19. Jahrhundert einen starken Helligkeitsausbruch, um dann wieder abzufallen. Wesentlich dramatischer als jetzt bei Beteigeuze, und auch nicht gleich explodiert. Das koennen auch Absorptionseffekte in der Sichtlinie sein, z. B. Staubwolken in der Peripherie des Sternes.

    Ich habe es auf Facebook (eine natuerlich immer serioese Quelle [:D]) mitbekommen, mit einem Link zu einer astronomischen Veroeffentlichung. Offenbar hat die Helligkeit von Beteigeuze abgenommen.


    Das kann natuerlich viele Ursachen haben, aber da der Stern als Supernovakandidat gilt, weckt es naturgemaess Spekulationen. Eine detaillierte Beobachtung, speziell spektroskopisch, wird bestimmt helfen, Beteigeuze besser zu verstehen - und generell Prozesse in der Peripherie solch massereicher roter Riesen. Kaeme es wirklich zu einem Supernovaausbruch, waere der sternphysikalische Erkenntnisgewinn Gold wert. Aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering, wenn man die Zeitskalen eines Sternlebens in Betracht zieht. Es kann sich einfach um eine Umschichtung von Material handeln, eine kleine Instabilitaet im Sternwind. Bei roten Riesen gibt es ja starke Sternwinde, die einen Masseverlust verursachen. Bei kleineren roten Riesen ist dieser Masseverlust spaeter in Gestalt eines planetarischen Nebels sichtbar, waehrend der Zentralstern als weisser Zwerg (durch seine Oberflaechentemperatur schoen viel UV emittierend, was den Nebel leuchten laesst) ausglueht. Dafuer ist Beteigeuze zu massereich, aber den Sternwind wird es auch geben.


    Fuer Spektroskopiker und Fotometriker ist das eine spannende Sache.