Beiträge von winnie im Thema „Hype um Beteigeuze“

    Moin Marco!


    > Sind die Dichte-Unterschiede so extrem unterschiedlich?


    Ja, müssen sie ja wohl. Die meiste Masse eines Roten Überriesen ist aber in dem Kern versteckt, auch logisch - wo sollten auch sonst die exotischen Dichten und Temperaturen herkommen, um die speziellen Kettenrektionen in so einem Stern in Gang zu halten?


    Die Außenbereiche sind dichtemäßig extrem dünn, man spricht nicht umsonst vom "roten Vakuum", das geringer ist, als wir es momentan selbst auf der Erde herstellen können. Erst durch diese geringen Dichten und Schwerkraftverhältnisse im Außenbereich ist es dem Überriesen auch möglich, so einen starken Sternwind zu produzieren, der den Stern laufend viel Masse kostet.


    Ich meine, so wie unsere Sonne am Himmel aussieht, darf man sich den Roten Überriesen aus größerer Nähe nicht vorstellen. Die "künsterlischen" Darstellungen und Graphiken mit den roten Kugeln, die immer größer werden, dürften nicht dem wahren Aussehen entsprechen. Vielmehr ist es ein riesiges rote Gebiet, das zentral sternförmig immer heller wird. Die paar Fotos, die Beteigeuze bspw. als mehr oder weniger helle Scheibe zeigen, sind m.M. nicht das, was man mit dem Auge zu sehen bekommt (wenn man mal die außergewöhnliche Helligkeit eines solchen Sterns außer Acht läßt).


    BTW: Den Werdegang einer SN kann man gut anhand der SN1987A verfolgen, besonders was die Interaktionen (Lichtechos) mit den zuvor ausgestoßenen Sternwindmassen angeht. Nur ist Beteigeuze ein ganzes Stück näher an uns dran: 700 zu 150.000 Lj.
    .

    Moin Karl!


    > warum wären -12m als Punktlichtquelle schädlich für die Augen?


    Kann ich dir nicht sagen, weiß ich auch nicht. Jedenfalls war die Warnung, direkt auf so eine Punktlichtquelle zu schauen, bei einem der letzten Berichte zu dem Thema gefallen.
    Vielleicht ist es so: eine 3-W-Kühlschranklampe ist harmlos, ein 3-W-Laser nicht, wenn du in den Strahl schaust.


    > Ist bei der Sonne nicht die konzentrierte Wärmestrahlung das Problem?


    Eine äußerst hefige Blendung reicht auch, um ein Nachbild auf der Netzhaut zu erzeugen. Wo da der dauerhafte Schaden anfängt, ist die Frage.

    Moin Hans!


    > Mal eine praktische Frage


    Na, die Frage ist wohl eher bisher hypothetischer Natur...


    > Wie würde man ihn als SN am Nachthimmel mit bloßem Auge sehen?


    ...auch weiterhin als gleißendes, weißes und sternförmiges Objekt. Und ja, man würde die SN ohne Probleme am Taghimmel sehen können. Natürlich würde sie nachts Schatten werfen (das macht die Venus mit ihren max. -4m5 Helligkeit auch.)
    Die "Vollmondhelligkeit" (-12m) als Punktlichtquelle ist aber schädlich für die Augen, ähnlich wie der kurze Blick in die Sonne.


    Das letzte ähnliche Ereignsi war die SN 1006 im Sterbild Wolf (-7m5), damals von Mitteleuropa aus nicht sichtbar. "SN 1006 dürfte das hellste natürliche punktförmige Himmelsobjekt gewesen sein, welches in der überlieferten Geschichte der Menschheit zu sehen war." (Wikipedia)


    Wer erinnert sich an die alte Quarks&Co-Sendung (WDR Fernsehen) zu dem Thema? Dort gab es eine fiktive "tagesschau-Sondersendung" zum "Beteigeuze SN-Ereignis". Natürlich sind auf diese gefakte Meldung so einige hereingefallen - der Bericht wurde Jahre später bei Quarks noch einmal gezeigt.[:)]
    .