Beiträge von Doc HighCo im Thema „Vor dem Urknall“

    Hallo Kalle,


    da gebe ich Dir recht. Diese "Zustände" sind wohl nur über die Mathematik zugänglich und man braucht sich erst gar nicht bemühen, das mit unseren Alltagsvorstellungen zu begreifen. Und auch jede Diskussion darüber wird ohne strengen Formalismus nur ins Abseits führen. Wobei ich auch bezweifele, daß wir schon die geeignete Mathematik dafür haben.
    Andererseits ist die Frage nach dem Davor und Dahinter sehr menschlich und es macht Spaß einfach nur mal zu spekulieren.


    Gruß


    Heiko

    Hallo,


    ich habe mir auch gerade "den Gaßner gegeben". Recht gut wie er das macht. Das ist, so wie ich es verstehe, der "Mainstream" der Kosmologie. Er beschreibt recht gut, wie man es sich vorzustellen hat, daß aus einer Quantenfluktuation das expandierende Universum entsteht. Wobei er ja auch selbstkritisch anmerkt, daß es schwierig ist sich vorzustellen, daß quasi die Quantenmechanik "vor" dem Universum existiert haben muß. In was existiert dann diese Quantenmechanik?
    Außerdem müßte man fast unendlich lange warten bis statistisch aus einer Quantenfluktuation genau das Universum entsteht, in dem wir leben - neben fast unendlich vielen anderen Universen. Wie wartet man fast unendlich lange, wenn die Zeit erst mit unserem Universum entsteht und wo sind all die anderen Universen?
    Ich habe davon keine Ahnung,aber ich habe das Gefühl, daß es bei dem "Plopp aus dem Nichts und jetzt expandier ich .." noch einige spannende Verfeinerungen in der Theorie geben wird, wobei auch noch offen sein könnte, ob das Plopp aus dem Nichts erfolgt ist oder aus etwas, daß es schon gab.


    Gruß


    Heiko

    Schließt das aus, daß der Urknall keine Grenze sondern nur der Extrempunkt eines Übergangs von einem Zustand "unseres Universums" in einen anderen ist?
    Ich verstehe die Aussage nicht: "weil alle Naturgesetze, die wir so kennen oder noch kennen lernen "in" unserem Universum gelten". Das kommt mir wie eine Tautologie vor. Das Universum besteht doch aus seinen Naturgesetzen. Die Frage ist, ob wir die schon korrekt und vollumfänglich kennen und damit auf den Urknall als Anfang von Raum und Zeit sicher schließen können.


    Gruß


    Heiko

    Hallo Micha,


    wieso bist Du Dir so sicher, daß der Urknall der Beginn von Zeit und Raum ist? Weil es unsere kosmologischen Theorien so sagen? Die können noch nicht mal 95% der Masse im Universum erklären oder Quantenphysik und Relativität miteinander auf einen Nenner bringen oder sagen in wieviel Dimensionen wir denn leben.
    Aber ich bin nur interessierter Laienphysikant und muß das nicht verstehen.


    Gruß


    Heiko

    Hallo,


    die Frage ist dann eher: "Ist der Urknall eine Grenze?"
    Wenn man nur Quecksilberthermometer zum Temperaturmessen hätte, könnte man fragen ob -38°C eine untere Temperaturgrenze ist. Haben wir schon alle Instrumente (im Sinne von mathematische Theorien) um zu sagen, ob es vor, unter, über, neben dem Urknall noch etwas gab? - Wahrscheinlich nicht.
    Es gibt zwar nichts nördlicher als den Nordpol. Das wird ja oft in so einem Zusammenhang angeführt, um die Unsinnigkeit eines "Vor dem Urknall"-Konzepts zu veranschaulichen. Aber das Konzept des Nordpols macht ja auch nur Sinn mit einer Drehachse die senkrecht dazu steht. Deshalb hinken auch solche Vergleiche immer.


    Gruß


    Heiko