Beiträge von funastro63 im Thema „Wieviel Beobachtungsnächte habt Ihr pro Jahr?“

    Hallo,


    ja, da hat Michael recht. Es ist schwierig in manchen Gegenden Gleichgesinnte zu finden. Ging mir auch so. Bis es mich an eine Volkssternwarte verschlagen hatte, war ich ein Jahr allein unterwegs. Aber an der Vstw. habe ich eine ganze Anzahl an "Kolleginnen und Kollegen" gefunden, die das gleiche Interesse teilten. Ohne den Kontakt zur regionalen Szene, die sich nun mal an den Sternwarten trifft, wäre ich wohl noch allein unterwegs. Auch die Chance mit Technik zu beobachten, die man sich selbst wohl nie leisten könnte, war verlockend. Weiterhin habe ich an der Vstw. Kontakt zu astronomischen Fachgebieten bekommen, an die ich nie gedacht und wahrscheinlich nie Zugang dazu bekommen hätte. Das betrifft die Beobachtung von Kleinplaneten, die Photometrie, die Spektroskopie. Auch Astrofotografie auf hohem Niveau kann ich erleben und selbst praktizieren. Obwohl ich da auch noch in der "Lehre" bin.


    Verabredungen unter uns gibt es jetzt zum gemeinsamen Beobachten an der Vstw. Wobei ich auch 40 min Anfahrt habe. Aber selbst drei Stunden unter Gleichgesinnten machen riesig Spass und ich habe es noch nie erlebt, dass man nicht irgendeinen "Gewinn" aus dem gemeinsamen Aktionen gezogen hätte. Sei es eine tolle Beobachtung, die Bewältigung eines technischen Problems, 21 Positionen von Near Earth Objects, die erst vor Stunden entdeckt wurden oder eine schöne Lichtkurve eines pulsierenden Sterns.


    Ich kann nur den Tipp geben, tut Euch zusammen. Nutzt die Volkssternwarten und stärkt sie durch Eure Mitarbeit. Auch ein Beobachtungsabend mit den Besuchern kann inspirierend sein. Man ist unter Unseresgleichen und lebt sein Steckenpferd um so intensiver.


    Klaren Himmel für alle
    Guido

    Hallo,


    sehr interessant zu lesen, wie oft man eigentlich wirklich so "rauskommt" zum Beobachten und welche Gründe einen daran hindern. Bei mir sind es in diesem Jahr derzeit 15 Nächte, davon sieben auf Tivoli/Namibia astrofotografisch. Ich zähle mal die öffentlichen Beobachtungsabende an der VStw. Drebach mit, weil man da auch mal zum Beobachten kommt. Ansonsten Balkon in Großstadt und hier eher CCD-Photometrie. Visuell mal Mond, Jupiter, Saturn. Naja, dass Bild unserer Aktivitäten ist aber m.E. leicht unvollständig, da der eine oder andere ja auch die Sonne beobachtet. Da kommen noch fünf schöne visuelle gefilterte Sessions dazu. Die sind eher kürzer, hinterlassen aber auch einen Eintrag im Beobachtungsbuch. Aber Masse kann man in Mitteleuropa wetterbedingt nicht machen, vor allem nicht, wenn man berufstätig ist und morgens bei seinen Brötchengeber erscheinen möchte.
    Aber wichtig ist ja auch der Spaß an der Sache. Wenn ich nach einem langen Tag zu fertig bin, ist selbst mir die Couch näher als der Balkon. Da läßt man sicher die eine oder andere gute Nacht liegen, leider. Aber ich habe mal von einem visuellen Beobachter eine schöne Variante gehört: 14 Tage Urlaub in einer top-dunklen Gegend mit besten Wetterprognosen können 14 ausgefüllte wunderschöne intensive Nächte sein und für das ganze Jahr Eindruck hinterlassen. Ohne darüber nachzudenken, ob man das Hobby hinhauen sollte, nur weil man nicht täglich/nächtlich am Beobachten ist. Wir beschäftigen uns doch auch mit wissenschaftlichen Aspekten, lesen Foren, lesen Bücher, tauschen uns aus...das macht es doch in der Gesamtheit!
    Don´t give up!


    Klaren Himmel wünscht
    Guido