Beiträge von Galaxien-Spechtler im Thema „Rauschwerte im Dark/Hintergund "auslesen"“

    servus,


    vielleicht habe ich etwas falsch verstanden, aber vielleicht auch nur nicht deutlich dargestellt.
    Bei deiner Kurve misst Du folgende Komponenten:
    - BIAS + BIAS-Varianz/-Rauschen: ist bei allen Aufnahmen gleich starkes Signal und sehr kleines Rauschen, das dabei praktis ch vernachlässigt werden kann
    - Auslesesignal + Ausleserauschen: Das Ausleserauschen mittelst Du über die große Anzahl der gemessenen Bildpunkte raus, deswegen musst Du in Fitswork nicht die Standartabweichung (= ein Maß für das Rauschen) hernehmen, sondern das Auslesesignal = Mittelwert. Wie gesagt, dieser Mittelwert enthält auch das BIAS, das aber an allen Stellen gleich stark sein sollte.
    Nach dem Auslesen des Bildes wird dann das Signal (+Rauschen) durch den Verstärker (=SIO-Einstellung) verstärkt. Wenn Du also Deinen Mittelwert auf 100 ISO normierst, maxhst Du diesen effekt wieder rückgängig, und Du kannst die Werte vergleichen. Genau das hast Du mit der beschriebenen Methode gemacht, und entspricht hoffentlich Deiner Fragestellung.
    Die Methode ist überigens dem Buch "Astrophotography" von thierry Legault entnommen.


    Es gibt auch einen weiteren Grund, die ISO-Zahl deutlich höher als 100 ISO zu machen, obwohl dann die Sterne ausbrennen: Der Dynamik-Bereich Deiner Kamera findet vor allem im Bereich der schwächeren Helligkeitswerte statt, also bei Galaxien und Nebeln. Bei ISO 100 hast Du nur einen kleinen Dynamikbereich für die Deepsky-Objekte zur Verfügung, weil ja der Gesamtbereich vom Hintergrund bis zum hellen Stern herhalten muss. Aber natürlich ist es richtig, dass, egal welche ISO-Zahl Du nimmst, in Deine Optik immer die gleiche Menge an Licht gelangt.
    Mein Tipp nach all der Theorie: bei nächstem dunklen Himmel ausprobieren :)


    CDS
    Stefan

    servus,


    schaut gut aus. Nach meiner Meinung solltest Du so bei ISO 2.000 - 2.500 fotografieren. Höhere Werte erzeugen kaum ein besseres Ausleserauschen, haben aber Dynamikverlust zur Folge.
    Das Schöne an der hohen ISO-Zahl: Du kannst kürzere Belichtungszeiten wählen, dafür aber mehr Bilder machen - macht sich auch gut in der Statistik. Zwar brennen Deine helleren Sterne natürlich aus, aber bei den DeepSky-Objekten sollte das keine Rolle spielen - da liegt der Dynamikumfang voll in deren Helligkeitswerten.
    Meine Belichtungszeiten bei f/4 und ISO 2.500: Galaxien und Nebel 5min, Sternhaufen 1min., und das bei wirklich sehr gutem Himmel (fst besser als 6mag).


    Was man an deinen Daten auch sehr schön sieht: die "Quantelung" des Rauschens. Dein erster Peak liegt bei ISO 500, und dann immer bei den ganzzahlig Vielfachen 1.000, 1.500 und 2.000. Das ist häufiger zu sehen, und scheint mit der verwendeten Elektronik/Software zusammenzuhängen.
    Deswegen mein Tipp: ISO 1.600 oder ISO 2.500 nehmen.


    CDS
    Stefan

    servus,


    Du musst ja nicht zum minimalen Wert gehen. Es reicht, die SIO-Zahl so einzustellen, dass man in den Bereich der Kurve gelangt, wo sie sehr flach wird. Zwar würde eine Erhöhung der ISO-Zahl nocht eine ganz leichte Verbesserung des Ausleserauschen ergeben, das aber zu Lasten der Dynamik.
    Leider habe ich keine Fakebuch Zugang, kann also Deine Tabelle nicht anschauen. Vielleicht kannst Du sie ja als PN schicken oder hier ins Forum als Bild laden.


    CDS
    Stefan

    servus,


    geht in Fitswork ganz einfach:
    - Bild öffnen (wichtig: es muss das unbehandelte RAW sein, das Du mit der kurzen Belichtungszeit und bei geschlossenem Kameragehäuse aufgenommen hast)
    - mit linker Maustaste gedrückt ein ausreichend großes Fenster aufziehen (z.B. 1000 x 1000, aber Du kannst auch das gesamte Bild nehmen)
    - mit der Maus in das Fenster fahren und rechte Maustaste drücken
    - Statistik für diesen Bereich anzeigen
    - Dort kannst Du den Mittelwert Dir anzeigen lassen; den nimmst Du dann als Wert zur Normierung auf 100 ISO in Deinem Excel-Blatt


    CDS
    Stefan

    servus,


    so wie ich Deine Frage verstanden habe, willst Du wissen, bei welcher ISO-Zahl Deine Kamera das geringste Ausleserauschen hat.
    Deine Aufnahme setzt sich ja aus folgenden Komponenten zusammen:
    - BIAS + BIAS-Rauschen (Rauschen ist immer die Varianz des Signals) --> nicht zu beeinflussen, aber durch Subtraktion zu eliminieren
    - thermisches Signal + Rauschen (eliminiert man mittels Dark-Subtract)
    - Auslesesignal + Ausleserauschen (um das gehts hier)
    - und hoffentlich das Licht Deines Objektes + Rauschen


    Das Auslesesignal + Rauschen ist tatsächlich abhängig von der ISO-Zahl, bei CMOS Chips ist das nicht bei ISO 100, sondern irgendwo deutlich höher.
    Das Ermitteln des optimalen ISO-Wertes (für das geringste Ausleserauschen) ist einfach:
    Du muss mit möglichst geringer Belichtungszeit und bei geschlossener Optik (kann auch nur das gehäuse samt Deckel sein) belichten, also z.B. 1/1000 sec. Dieses Bild enthält das BIAS das Auslesesignal und ein zu vernachlässigbares thermisches Signal.
    Das BIAS verändert sich bei steigender ISO-Zahl nicht. Somit hast Du eigentlich nur Dein Auslesesignal+ Rauschen enthalten.
    Fang bei ISO 100 an, und dann misst Du den Durchschnittswert Deines Bildes, ich mach das mit Fitswork. Diesen Wert trägst Du in eine Excel-Tabelle ein.
    Dann erhöhst Du den ISO-Wert um eine Stufe, und machst das gleiche nochmal. Nur bei der Eintragung in die Tabelle musst Du den erhaltenen Wert auf ISO 100 normieren. Bei ISO 400 als durch 4 teilen.
    Wenn Du das für alle ISO-Werte machst, bekommst Du eine abfallende asymptotische Kurve, die sich der X-Achse annähert.
    Der optimale ISO-Wert ist dann dort, wo die Steigung nur mehr sehr flach ausfällt, eine Steigerung des ISO-Wertes also praktisch kaum mehr das Auslesesignal reduziert.
    Bei meiner EOS 1000D ist das bei 800 ISO der Fall, bei meiner 6D bei 2.500 ISO.


    Hoffe, ich konnte meine Lösung plausibel schildern.


    CDS
    Stefan