Hi Kalle,
an die Mär vom Teleskop, mit dem man einfach durch den Himmel Zappen kann glaubt hoffentlich niemand mehr (und wer will das schon, abgesehen von einem Messiermarathon, wobei gerade da das Aufsuchen ja die Herausforderung ist). Durch Apps oder auch Systeme wie StarSense wurde zwar manches theoretisch einfacher, gerade bei kleinen Montierungen oder gar die Steuerung per smartphone kommen aber zusätzliche Fallstricke hinzu. Idr. muss man zumindest seine Eichsterne kennen und zusätzlich mit der Technik zurechtkommen, wenn es eben mit dem Alignment nicht klappt.
Visuell sehe ich GoTo eher als Backup. Die Aufsucherei sehe ich eher als Arbeit, die dann schlussendlich mit der Beobachtung belohnt wird. Gut vorbereitet (Sternkarten mit Wegeskizze) und gut Ausgerüstet (Peiler + Finder)klappt das zwar meistens, aber gerade am Anfang nicht immer. Anstatt frustriert aufzugeben und seine handvoll Standartobjekte aufzusuchen, kann man sich auch per GoTo hinführen lassen. Man muss dabei auch nicht direkt auf das Objekt zielen lassen, sondern kann die Montierung "starhoppen lassen". Sozusagen ein Lehrer, der einem den Weg aufzeigt. Den kann man dann selbst manuell zur Übung nachfahren.
Fotografisch möchte ich keinesfalls mehr ohne. Zum Einrichten reicht mir damit ein kleiner Sucher und das Display. Ohne GoTo müsste ich nach dem Aufsuchen dagegen alles Umbauen und neu abstimmen. Manches bzw. bei meiner kleinen Öffnung recht vieles ist visuell kaum wahrnehmbar. Außerdem findet sich im Feld nicht immer ein passender Stern zum Fokussieren.
Visuell also nur ein angenehmer Luxus. Je nach Budget muss man sich fragen, ob man sich den erlauben kann ohne an der Optik zu sparen.
cs
Jürgen