Hallo Pit123,
nur gleich vorweg: [:D][:D][:D] Wenn ich dich im folgenden anrede, meine ich nicht Dich als Person, sondern irgendeinen imaginären Komische-Fragen-Steller! Aber interessant ist die Frage schon, geradezu philosophisch!
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Die Bilder ,die ich bislang hier von anderen Hobby-Astronomen geshen habe, sind zwar sicherlich teilweise sehr gut, die Qualität von Profi-Aufnahmen liegt jedoch meilenweit darüber.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ich will mal provokant antworten: Man sollte sich immer mit Seinesgleichen vergleichen, ansonsten ist die Grundlage der Unzufriedenheit und des Scheiterns bereits gelegt. Die eigenen Fähigkeiten können fast beliebig gesteigert werden, die finanziellen Mittel und anderen Gegebenheiten leider nicht. Warum also mit Hubble vergleichen, das ist jenseits der Neidgrenze!
ODER NOCH VIEL PROVOKATIVER (ACHTUNG SATIRE-MODUS AN) (WEM ES NICHT PASST DER KANN JA DARÜBER HINWEG LESEN): Warum lebst Du denn überhaupt noch? Du bist weder ein Topwissenschaftler, noch Ackermanns Sohn oder irgendein Generalissimus. Also ein völlig vermurkstes Leben. Aber dazu passen doch völlig vermurkste Bilder, oder etwa nicht! (ACHTUNG SATIRE-MODUS AUF SPARSCHALTUNG ZURÜCHGEREGELT)
Aus deinem Zitat entnehme ich, zwischen den Zeilen, daß Du nie photographieren würdest, da du sowieso nicht die Top-Qualität eines Hubble erreichen kannst. Da stellt sich mir die konsequente Frage, warum Du dann überhaupt durch einen Lidl beobachtest. Da gibt es doch wesentlich Besseres! Ist des denn da überhaupt noch vernünftig durch so ein Röhrchen zu gucken? Aber ja, du sagtest ja, daß der Reiz darin liegt das Objekt selbst zu sehen! Warum kann dann also nicht der Reiz darin liegen eben dieses Ojekt selbst abzulichten?
Aber das wäre meines Erachtens nur die halbe Miete. Ich denke es geht dabei um viel mehr. Ich finde z.B. die Herausforderung dieses Metier zu bestreiten als sehr wichtig. Es geht nicht primär darum ein perfektes Bild zu bekommen, dazu fehlen mir die finanziellen Grundlagen. Es geht darum, mit dem mir zur Verfügung stehenden Equipment das Optimum zu erreichen und mich mit der Technik und deren Hürden auseinander zu setzen.
Zum Zweiten spielt eine Idee eine wichtige Rolle. Nämlich die Idde des "Ich will ein Forscher sein". Ich kann mir z.B. ein Bild von M51 von Hubble ansehen. Das ist toll! Wenn ich es dann aber mit meinen Bildern vergleiche, entdecke ich Dinge auf den Bildern, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind bzw. visuell gar nicht sichtbar sind. Und das ist viel toller! Die Spiralarme z.B. habe ich bisher mit meinem Achter nur einmal gesehen, photographisch sind die ein guter Test für das Seeinmg, also Minimalstanforderung! Aha, das helle Fleckchen da im Spiralarm meines Bildes ist also eine Sternenassoziation mit Nebel. Ach sieh da, den Dunkelnebel hab ich auch auf meinen Bildern (kann zwar Rauschen sein, aber ich bilde es mir eben ein!) etc. etc. etc. Und auf einmal ist da noch eine Mag-16-Galaxie im Hintergrund. Aha, NGC-hastenichtgesehen.
Und beim nächsten mal belichten wir doch länger. Schei.. was auf genaueste Nachführung, Hauptsache man kann sehen was für ein Typ die Galaxie ist. Ok, das könnte ich auch nachlesen! Aber der matschige Fleck da auf dem Bild ist MEINE GALAXIE, die hab ich geknipst. Ich bin halt eher der Typ der etwas selber machen möchte, anstatt sich immer nur "bedienen" zu lassen.
Verglichen mit den 8000-Euro-Kameras der Topphotographen ( natürlich mit 5000-Euro-Tak und 6500-Euro Monti in einer Privatsternwarte am Starnberger See bei Zwangsverdunkelung oder auf dem Mont Blanc, aber das wird nur selten erwähnt) sind die Bilder einfach nur zum Heulen. Aber auf einer herumeiernden EQ-6 mit einem Skywatcher-Rasierspiegel mitten aus dem Ruhrgebiet heraus finde ich die gar nicht so übel. Und ich freue mich wenn meine Gurkensterne zu Eiform mutieren! Und wenn dann der matschige Fleck sogar eine Dunkelwolke zeigt, die auch Hubble abgelichtet hat, dann ist Freude angesagt. Und danach kann ich kaum warten bis ich wieder knipsen kann, diesmal hoffentlich schärfer und besser. Ehrlich, ich habe die letzten 10 Beobachtungsabende (meist 2-3h bei miesem Seeing und Nebel!!!! [xx(]) nur zum PEC trainieren durchs Oku geschaut. Idiotisch, gell? Aber dann kommen immer wieder auch die Momente, wo man etwas entdeckt, was man mit den eigenen Augen nicht hätte sehen können, sei es wegen des zu kleinen Teleskops (8") oder wegen des aufgehellten Himmels. Aber die Kamera verstärkt meine "Reichweite" enorm...und in Farbe!. Das allerschlimmste ist aber, daß ich nach einem halben Jahr rumgeknipse genau weis, wofür ich meine sauer verdienten Moneten wieder hergeben muss. So gesehen wird das Hobby nie langweilig. Übrigens, ich kenne einen Haufen Leute, die nur noch bei Topbedingungen am Wochendende, (mindestens fst6 mitten aus dem Ruhrgebiet) und bei Minus 6 Grad zum Beobachten raus gehen. Aber nur wenn Tante Clara gerade nichts anderes vor hat! Da steht für hunderttausende Equipment rum und eigentlich haben die Leute aufgehört aktive Astronomen zu sein. [xx(][xx(][xx(]
Andererseits gibt es da Naivlinge, wie mich, die sich trauen ein völlig verhunztes Bild mit einer Diggiknipse zu posten (das tue ich nicht, weis auch nicht warum) und auch noch stolz darauf sind. UND DAS SIND SIE ZURECHT! Sie haben etwas gemacht, was Millionen Andere nicht einmal zu denken wagen. Sie haben Spass gehabt!
So, und jetzt lass uns zanken!
Clear Skies