Beiträge von MartinB im Thema „Welche Kamera für Maksutov 180/2700 kaufen?“

    Hi Maksu, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich will schon quasi alles fotografieren aber nicht ständig zwischen den Kameras wechseln und auch nicht doppelt und dreifach Geld ausgeben und auch nicht ständig alle Kameras mitschleppen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Egal wie oft Du hier im Astrotreff nach dem einen Setup fragst, das alles gut kann: DAS GIBT ES NICHT!
    Deine oben beschriebene Wunschkombination passt auch gar nicht zusammen und kann gar nix vernünftig.


    Maksutov-Teleskop mit f/13 bis f/20 Öffnungsverhältnis: Kein Universalteleskop, sondern absoluter Spezialist für sehr kleine Objekte mit relativ hoher Flächenhelligkeit. Daher nur geeignet für Planeten, kompakte helle Planetarische Nebel, Kugelsternhaufen.
    Am Mond nur für Detailaufnahmen tauglich (mit 2700mm Brennweite passt der Mond nicht mal mehr komplett auf einen DSLR-Vollformatsensor). Ein 180/2700 Maksutov kann einen DSLR-Vollformatchip nicht bis in die Bildecken gleichmäßig ausleuchten.


    Vollformat DSLR-Kamera: Eignet sich für Deepsky- und Mondaufnahmen. Unsinnig für Planetenfotografie, weil dabei nur ca. 0,01% von der Chipfläche benutzt werden und 99,99% des Bildsensors nur schwarzen Hintergrund aufnehmen. Kleine USB-Kameras für 1/10 des Preises sind erheblich besser dafür geeignet.


    Also: Entweder Maksutov mit USB-Kamera für Planeten, oder DSLR mit z.B. 10" f/4 Fotonewton mit Komakorrektor für Deepskyaufnahmen. Der Newton hätte den Vorteil, dass er mit geringen Mehrkosten (Barlowlinse und USB-Videokamera) auch gut für Planetenaufnahmen geeignet ist.


    Wobei 1m Brennweite für Einsteiger schon extrem sportlich ist und eine ordentliche Montierung erfordert. Die EQ5-Klasse genügt nur für einen 150mm Newton, das ist aber wiederum vom Bildfeld her für DSLR-Vollformat schon ziemlicher Krampf.


    Nachtrag: Ich sehe gerade, StefanH hat auch sehr ausführlich geantwortet. Ergänzung zu seinen Belichtungszeiten-Angaben: Mit ungekühlten DSLRs kann man im Winter einige Minuten belichten, im Sommer eher unter einer Minute. Längere Belichtung bringt praktisch keine zusätzliche Bildinformation mehr, weil das thermische Rauschen und der Dunkelstrom dominieren. Du siehst, das passt für Deepsky-Fotografie mit Maksutov überhaupt nicht zusammen.
    Was noch dazu kommt, Du brauchst für Deepskyfotos mit 2m Brennweite und mehr zumindest bei mobilem Setup auf jeden Fall noch zusätzlich eine Guidingkamera mit Leitrohr. Das ist auch für 1m Brennweite schon sehr hilfreich. Einige Planetenkameras eignen sich übrigens auch ganz gut fürs Guiding - das spart Mehrfachanschaffung[^].


    Und noch was: Astrofotografie ohne stationäre Sternwarte bedeutet grundsätzlich, sehr viel Gerödel rumschleppen und viel Zeit mit Auf- und Abbau verbringen. Es erfordert eine Menge Begeisterung fürs Hobby, das durchzuziehen.
    Bevor sich die ersten Erfolge einstellen, wirst Du auch mit gut geeignetem Equipment erst eine gewisse Lernkurve überwinden müssen.
    Bist Du bereit dazu? Sei ehrlich zu dir selbst, bevor Du dich ins Abenteuer Astrofotografie stürzt.


    Gruß,
    Martin