(==>)Caro:
Danke für die Vorstellung des Themas hier im Astrotreff.
Es ist schön, eine Plattform zwischen der Darstellung für unbedarfte Normalmenschen und der rein wissenschaftlichen Behandlung des Themas zu haben. In zu vielen Lebensbereichen wird mittlerweile nur noch digital zwischen Experten und Laien unterschieden[xx(].
(==>)Dominik,
Danke für deine erhellenden Worte. Wenn man sich einem Schwarzen Loch nähert, nutzt der "gesunde Menschenverstand" nicht mehr viel, sondern nur noch profunde Kenntnis der Physik.
Gestern abend habe ich mich mal eine Zeit lang mit dem Paper zu diesem Thema befasst. Als Elektrotechnik- Inschinör mit mittlerweile 28 Jahre zurück liegendem Studienabschluss fand ich die verwendete Mathematik zumindest nicht völlig abschreckend. Für Astrophysiker mit diesem Fachgebiet muss es geradezu trivial erscheinen. Der richtig starkr Tobak findet sich dann bestimmt in vielen der Literaturverweise. So tief wollte ich aber nicht einsteigen.
Im Paper geht es im Wesentlichen darum, die Beobachtung mit den gängigen Theorien abzugleichen, wozu einige Annahmen zu den Eigenschaften dieses SL gemacht werden (müssen). Unter anderem zum Spin und zur Masse. Nach dem Modell der Emission ist der leuchtende Ring um den zentralen Schatten ziemlich schmal, hat unregelmäßige faserige Ausläufer und ändert sein Aussehen und die Helligkeitsverteilung im Verlauf von einigen Wochen merklich. Im Paper ist auch erwähnt, dass man mehrere Messkampagnen mit einigen Wochen Zeitabstand machen sollte, um diese Fluktuation zu beobachten.
Die aus den Daten errechnete Abbildung hat noch nicht genügend Auflösung/Schärfe, um die Form und vor allem die Ausdehnung des Rings gut wieder zu geben, dazu müsste wohl die Auflösung etwa eine Größenordnung besser sein.
Was die Auflösung betrifft, müsste eine Optik mit einer Apertur von mehreren 1000 km bei 1mm Wellenlänge erheblich mehr als die oben genannten 20 Mikrobogensekunden schaffen, wenn sie beugungsbegrenzt ist. Aber so einfach ist das ganz sicher nicht. Immerhin liegt die erreichte Auflösung mehr als doppelt so hoch wie mit ALMA allein.
Am spannendsten finde ich persönlich gar nicht mal das Schwarze Loch mit seinen unglaublichen über 6 Milliarden Sonnenmassen, sondern die Zustände und Abläufe drum herum.
Irgrndwo im "Kleingedruckten" war als Abschätzung eine Akkretionsrate von über 130 Sonnenmassen pro Jahr angegeben, der Wahnsinn[:0]!
Von dieser Masse wird ein Teil ans SL "verfüttert", ein Teil in Energie umgewandelt und der Rest über den Materiejet wieder in der Galaxie verteilt.
Dieser von der zentralen Masse ausgehende Materiejet spielt offenbar eine wichtige Rolle beim Verstehen dessen, was da abläuft.
Und dieser Materiejet lässt sich von uns Amateuren bereits mit 10cm Öffnung fotografieren! Nicht nur das, bei sehr guter Himmelstransparenz und exzellentem Seeing kann man den Jet ab ca 400-500mm Teleskopöffnung sogar visuell beobachten! Ich hatte vor einigen Jahren das Glück, diese Beobachtung mit Uwe Glahns 28" Dobson auf der Edelweißspitze machen zu dürfen,da waren sogar Verdickungen im Jet visuell sichtbar! Viel näher können wir Amateure dem zentralen SL in M87 nicht kommen.
Gruß,
Martin