Beiträge von Kalle66 im Thema „Einsteigerkaufberatung - Dobson vs. Parallaktisch“

    Thomas,
    mit einem Dobson (auch mit jedem anderen Teleskop) braucht man etwas Orientierung am Himmel. Man sollte ein paar Sternbilder kennen. Dazu hilft eine drehbare Sternkarte oder ein App auf dem Smartphone. Das mindeste ist, dass man sicher den Polarstern und damit "Norden" am Himmel erkennt. (Es gibt auch eine Kompass-App. Im Kölner Süden reicht aber eigentlich zu wissen, wo der Dom ist [:D])


    Und Eifel ist ja schon mal ein Riesenfortschritt gegenüber Stadtrand Kölner Süden, da kommt dann im Süden dann gleich der Containerbahnhof Eifeltor und die Raffinerie am Rhein in Wesseling ... . Aber für Deepsky natürlich nur dann, wenn der Mond nicht scheint.


    Nach Eintritt der Dunkelheit lohnt sich aber auch aus Köln heraus ein Versuch M13 zu finden. Je dunkler es ist, desto spannender wird sein Anblick (Aus der Innenstadt ein unscheinbarer Matschfleck, auf dem Land glitzern die Sterne im Kugelhaufen). Und der braucht auch keine Höchstvergrößerung. Fang niedrig an (macht man sowieso immer, um etwas überhaupt zu finden). Zum Auffinden am Himmel erst mal das Herkulesviereck ausmachen. Das geht, wenn man die Wega schon mal gefunden hat. Und das kann beim ersten Mal auch ne Stunde dauern ... das ist normal. Eine Goto-Montierung braucht beim ersten Mal eher länger, bis sie ausgerichtet ist. [;)]
    Später im Herbst/Winter ist dann M42 im Sternbild Orion Pflicht. Auch da fängt man bei niedriger Vergrößerung an. Spaßeshalber kann man dann reinzoomen auf die hellste Stelle auf die sogenannten Trapezsterne.


    Aus der Stadt heraus geht immer H und Chi Persei. Ein Paar offener Sternhaufen, die richtig glitzern und kaum auf einmal ins Okular passen, selbst bei kleinster Vergrößerung. Finden tut man die, wenn man das Kassiopeia-W entdeckt hat und von dort nach unten (im großen und ganzen weg vom Polarstern) wandert. Auf dem Land sieht man sie auch so schimmern in der Stadt vermutlich erst mit Feldstecher.


    Und wenn man dann mal 2h draußen ist, dann kriegt man auch ein Gefühl, welche Sterne im Westen untergehen, welche im Süden herumwandern oder im Osten noch aufsteigen. Die drehen sich alle im Kreis um den Polarstern. Kannst du mit gestreckten Armen als Zirkel mal am Himmel nachmalen, wo welcher Stern hinwandert.


    Hier eine Übersicht über den September-Sternhimmel
    http://sternwarte-hannover.de/…uploads/2019/09/09_19.jpg