Beiträge von BeatK im Thema „Schupmann vs. Kutter Schiefspiegler?“

    Hallo Holger


    Du kannst einen Spiegel etwas verkippen, musst dann aber mit dem Kippwinkel des zweiten die entstehenden Aberrationen, vorab Asti, kompensieren. In Deinem Fall mit 3 Grad muss der Kippwinkel des Sekundärspiegels auch grösser sein, etwa 11,4 Grad. Du kannst den entstehenden Asti aber auch mit grösserer Radiusdifferenz des Toriods korrigieren. Dann hast Du das System wieder optimiert, weil du den Kippwinkel des Sekundärspiegels für die Korrektur der Koma "reserviert" hast.
    Sinnvoll ist es aber generell, die Kippwinkel so klein wie möglich zu halten, gerade so, dass der Sekundärspiegel nicht in den Strahlengang hineinragt.


    Mit der Justage kann man, weil man den obgenannten Spielraum hat, beliebig nahe ans Optimum kommen. Man braucht dafür einfach ein perfektes Seeing oder noch bessser Autokollimation.


    Hast Du bei der Berechnung Deines Strehl Wertes die sphärische Aberration berücksichtigt?


    Mit Gruss, Beat

    Hallo Guntram und Sandor


    Habe noch nie versucht bei einer Oeffnung von mehr als 4 Zoll ein Beugungsbild im Enzelbild an einem Stern oder einer Punktquelle wie einem Isolator zu dokumentieren. Ich glaube nicht dass die PSF damit schlüssig beurteilt werden kann. Oder Hast Du, Guntram, das schon gemacht?


    Visuell geht das, bei perfektem Seeing an einem Stern im Zenith. An einem 500 m entfernten Isolator bei Sonne kann man es auch visuell (für eine High End Optik, wie sie Sandor herstellt) vergessen.


    Ich habe brauchbare Bilder der PSF nur im Keller nach Temperaturausgleich in Autokollimation. Die Art der Kamera ist dabei nicht entscheidend.
    Was mich aber bei jedem Test mit WinRoddier verblüfft ist, wie die gerechnete PSF mit der beobachteten übereinstimmt. Darum glaube ich auch an die Testresultate. Hier braucht es aber eine kleine CCD Planetenkamera, die vorzugsweise mit FireCapture läuft.


    Dein Statement, das es schon sehr gut aussieht, scheint mir etwas aus der Luft gegriffen. Ich hoffe es für Sandor!


    Mit Gruß, Beat

    Hallo Sandor


    Habe mal gerechnet wie weit die Punktquelle (Porzellan der Leitung) entfernt sein soll, damit der Durchmesser des "ray fan plots" einen Airy Disc Durchmesser nicht überschreitet. Du hast dann in etwa eine "beugungslimitierte" Abbildung.


    Bei einer Distanz von 500 Metern hat Asti (die limitierende Aberration) etwa ein Airy Disc (AD) Durchmesser.

    Bei 100 Metern Distanz ist die Coma etwa ein AD gross, Asti natürlich viel mehr, aber das könntest Du für den Test mit einer grösseren Radiusdifferenz (die Du ja einstellen kannst) kompensieren. Wenn nützlich, kann ich Dir die nötige Radiusdiffenrez rechnen. Messen könntest Du sie recht präzise im Foucault Test.


    Bei 100 Metern Distanz würde sich anbieten, die Messung bequemer, Sonne- und ziemlich Wetter unabhängig mit einer Laser Diode durchzuführen.


    Dies im Sinne einer Anregung mit Gruss,
    Beat

    Hallo Sandor, Guntram, Christian


    Das gibt ein hervorragendes Teleskop! Die Korrektur von Asti um Coma wird gut möglich sein. Soweit ich in meinem alten Programm von Sasian rechnen kann, bleibt dann nur noch sphärische Aberration von etwa 0.75 des AD im Seidel Fokus, d.h. noch weniger im „balanced“ Fokus. Ich hätte Lust, es einmal dann mit einem meiner 6 Zoll Yolos zu vergleichen.


    Dass Dein Teleskop, Sandor, auch ohne Korrektur des Asti ordentliche Bilder am Mond gibt, hängt damit zusammen, dass Du beim Kollimieren automatisch die Kippwinkel optimierst. Das Sasian Programm hat eine Optimierungs Routine. Habe ein Beispiel gerechnet: Bei Kippwinkeln von 3.27 bzw. -8.58 komme ich auf 0.71 AD Asti und 2.14 AD Coma. Das dürfte bald einmal an ein nicht optimal kollimiertes SCT (wie wir sie häufig antreffen) herankommen.


    Was mich Wunder nimmt: Wie wird die Spiegelfläche im Foucault aussehen, wenn Du die Verspannung auf die nötigen 13 mm Radiusdifferenz einstellst. Du müsstest den Spiegel einfach in der Verspannung „übers Kreuz“ testen.


    Ob das Teleskop die Kollimation und die Verspannung am Himmel hält, ist eine weitere spannende Frage. Da wäre eine objektive Testung mit WinRoddier z.B. an Vega ohne grossen Materialaufwand möglich.

    Mit Gruss, Beat