Hallo Sandor,
alles verständlich, kein Problem. Deine Spiegel sind perfekt für diesen Zweck geeignet. So ein Korrektor ist universal verwendbar (entsprechende Justagemöglichkeiten vorausgesetzt, siehe unten), Du kannst also erst mal mit dem kleinen Spiegel anfangen und später auf den großen umsteigen. Für seitlichen Einblick empfiehlt sich die Verwendung eines zusätzlichen Faltspiegels oder Zenitspiegels.
Zu Deinen Fragen:
1.) Bei der Verwendung gleicher Krümmung gibt es Farblängsfehler, das ist nicht so gut. Typischerweise liegen die erforderlichen Unterschiede in der Brennweite bei rund ~10%, um das zu vermeiden.
2.) Ein Design mit Achromaten ist mir nicht bekannt, diese erzeugen bei Verkippung auch ganz andere Bildfehler als eine Einzellinse, so dass das nicht direkt übertragbar ist. Dazu müsste man die Linsen kennen und das Ganze nachrechnen (wenn es überhaupt funktioniert). Du solltest daher Linsen kaufen. Optosigma hat fein abgestufte Brennweiten.
3.) s.o. - Du benötigst ein zu den Linsen passend gerechnetes Design.
4.) Die Verkippung beider Linsen muss justierbar sein und am (künstlichen) Stern einjustiert werden, ebenso die Verkippung des Hauptspiegels aus der Ebene heraus. Alles andere kann durch gut machbare Fertigungstoleranzen abgefangen werden.
5.) Einen direkten Vergleich der Planetenabbildung mit meinem 6" f/5-Newton habe ich noch nicht. Ansonsten hat die Justage drei Freiheitsgrade statt zwei und reagiert relativ empfindlich, ich habe aber Spaß daran, so dass mir das egal ist. Ich habe das bei meinem Chiefspiegler extrem einfach gehalten, da kann man sicher mehr Aufwand betreiben. Jedenfalls ist bei der Justage am (Polar-)Stern das Seeing limitierend und nicht die Einstellung - besser justiert man einen klassischen Newton ja auch nicht. Die Abbildungsleistung am Mond ist sehr überzeugend.
Viele Grüße
Holger