Beiträge von Lars73 im Thema „Zeitbestimmung durch Messung von Zenitdistanzen“

    Guten Morgen Andy,


    soweit ich das aus der Literatur verstanden habe, wurden die Sterndurchgänge genau im Meridian erfasst. Um die Meßgenauigkeit zu erhöhen, wurde das sog. unpersönliche Mikrometer eingesetzt. Der Beobachter führt einen Faden auf dem Stern nach, und dabei werden mehrmals elektrische Kontakte geschlossen. Dies löst Markierungen auf einem mitlaufenden Registrierstreifen aus, auf dem auch Zeitmarken aufgebracht werden. Damit kann die Zeit des Durchganges - d.h. die Sternzeit im Augenblick des Durchgangs - ermittelt werden. So lässt sich bei bekannter Rekatszension des Sterns die Zeit bestimmen, weil sich ja durch die Messung eine Abweichung der Sternwartenuhr zeigt, also deren Gang überprüfen lässt. Es handelte sich um Präzisionspendeluhren. Die betreffenden Sternwarten haben früher Zeitsignale telegrafisch zur Festlegung der öffentlichen Zeit versendet.
    Das ganze Konzept beruht auf der Annahme einer absolut gleichförmigen Erdrotation, die als Zeitnormal geeignet ist. In den dreißiger Jahren hat sich das als Irrtum herausgestellt, als die ersten Quarzuhren an der Physikalisch Technischen Reichsanstalt in Berlin genau genug gingen, um die Ungleichförmigekeit der Erdrotation ans Licht zu bringen.


    Gruss Lars