Beiträge von JSchmoll im Thema „Magnitude des Mondes bei Finsternis ?“

    Ich habe gerade mal nachgeschaut. Im Rot-Histogramm kommt meine Abschaetzung mit dem Faktor 8000 etwa hin. In den Histogrammen fuer Gruen und Blau ist die Abschwaechung deutlich groesser. Die etwa 10 Magnituden meiner Abschaetzung oben beziehen sich also auf das rote Licht. Im Blauen und Gruenen kommt so gut wie gar kein Licht an, auch nach vier Sekunden nicht. Ist ja auch klar, da der Mond in diesen Wellenlaengen im Schatten liegt. Nur das rote Licht erreicht ihn ja noch.

    Die Magnitudenaenderung ist natuerlich von der Danjonklasse der Mondfinsternis abhaengig, und vom Wellenlaengenbereich.


    Die Danjonklasse (Helligkeit der Mofi) haengt von der Eindringtiefe des Mondes in den Kernschatten und vom Zustand der globalen Erdatmosphaere ab. Nach heftigen Vulkanausbruechen kann die Mondfinsternis dunkler werden.


    Der Wellenlaengenbereich ist kritisch, da der Mond ja geroetet wird. Die Helligkeitsabnahme ist im Roten geringer als im Blauen.


    Die Helligkeit im sichtbaren Licht ist fuer den unverfinsterten Mond -12.6 mag.


    Nun eine Abschaetzung: Ich habe den Mond am Abend vor der Finsternis mit 1/2000s fotografiert. Zur Finsternis gelangen mir die besten Bilder mit 4s Belichtungszeit. Unter der Annahme, dass etwa gleich viele Photonen auf den Chip trafen, ist der Helligkeitsunterschied ein Faktor von 8000.


    Zehnerlogarithmus von 8000 ist 3.903. Wenn wir diesen durch den Zehnerlogarithmus von 2.5 teilen (die Basis, die fuer die astronomischen Magnituden verwendet wird), bekommen wir


    log(8000)/log(2.5) = 9.808. Der Mond ist also etwa 9.8 Magnituden schwaecher gewesen, so um -2.8 mag. Wobei sich das Signal ja auf die Flaeche verteilt, denn z.B. die Venus mit -2.8 mag wuerde als Punktquelle immer noch als deutlich heller wahrgenommen. Test: 2.5^9.808 = 7998, also im Rahmen der Rundung 8000 und richtig gerechnet.


    Zu beachten ist, dass dies nur eine grobe Abschaetzung darstellt. Ich muesste mir meine Integrallichthistogramme in meinen Aufnahmen nochmal anschauen, um zu sehen, welche Totalitaetsbelichtungszeit wirklich dem selben Bildpegel wie die 1/2000s beim unverfinsterten Mond entspricht.