Beiträge von Kalle66 im Thema „Grundsatzfrage zu Vergütung - Transmission“

    Thomas,
    du hängst Dich an dem Begriff "Auslöschung" auf, der bei geometrischer Herleitung der destruktiven Interferenz gerne verwendet wird. Energetisch wäre da "Verhinderung" treffender. Auslöschung suggeriert, dass da die doppelte Energie in gegenseiter Auslöschung verbraten wird. Gerade das ist energetisch nicht der Fall.


    Ein vielleicht missglückender Vergleich ist eine stehende Welle (z.B. gespannte Klavierseite), die in Obertonlage schwingt. Die hat in der Mitte dann einen Knoten, der nicht mitschwingt. Aber deshalb wird da noch lange nicht Energie verbraucht.

    Thomas,
    die Lichtenergie bleibt erhalten (Energieerhaltung).
    Wo kann sie hin?
    Sie kann durch die Glas-Luft-Oberfläche zurückgespiegelt werden -> Das Licht fehlt dann im Auge.
    Sie kann im Glas gestreut bzw. absorbiert werden (bei Glas im sichtbaren Wellenlängenbereich praktisch gleich 0)
    Der Rest kommt also an. Das bedeutet vereinfacht: Je besser entspiegelt eine Oberfläche ist, desto mehr Licht geht durch. Das snelliussche Brechnungsgesetz sagt leider nichts über die Energieverteiltung. Das ist etwas komplizierter bei elektromagnetischen Wellen.
    siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Fresnelsche_Formeln


    Die Vergütung mit "vielen" Schichten wirkt deshalb besser als eine Schicht (Lamda-Viertel-Interferenz), weil dadurch der Brechungsindex von Luft auf Glas (bzw. umgekehrt) in mehreren kleinen Schritten geändert wird und nicht in einem großen Schritt. Dadurch ist der Reflexionsanteil an sich schon kleiner.