Beiträge von mattschu im Thema „Alfa Ori“
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Beim visuellen Schätzen werden zwischen den verschiedenen Beobachtern immer mehr oder weniger große Unterschiede in den Helligkeiten zu verzeichnen sein. Das ist ganz normal! Individuelle Unterschiede sind unvermeidbar. Seht euch mal auf der Seite der AAVSO im Lichtkurvengenerator die aktuelle Kurve von alfa Ori an. Die Streuung ist unverkennbar.
Ich bin auch gerade von der Himmelsbeobachtung wieder herein gekommen. Auch heute wieder zu 0.9m geschätzt.Gruß Matthias
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Nachts unter den Sternen kommt man derzeit endlich mal auf andere Gedanken. So habe ich soeben auch meine visuellen Schätzungen mit Ferngläsern an insgesamt 28 Veränderlichen abgeschlossen. Und den Stern um de es hier geht, also Betelgeuse, habe ich dabei zu 1.15 geschätzt. Damit ist er schon fast wieder so hell wie Aldebaran.
Gruß Matthias
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Hallo Manfred,
ja wie vergleicht man Betelgeuse mit Aldebaran? Das Problem beim visuellen Schätzen bei solch hellen Veränderlichen wie Betelgeuse sind die dann auch weit abseits stehenden Vergleichssterne die im Helligkeitsbereich liegen. Aber das kann auch dann passieren wenn man Veränderliche (etwa Mira Sterne) mit dem Teleskop beobachtet. Sind diese Mira Sterne in der Nähe ihres Maximums, kann es auch sein das dann im Gesichtsfeld des Okulares keine in etwa gleich hellen Vergleichssterne mehr zu finden sind, nur noch schwächere. Dann bleibt nichts weiter übrig als das Fernrohr in Richtung eines helleren Vergleichsstern zu schwenken und dann im Hin- und Herwandern sich die Helligkeiten einzuprägen. Eine andere Möglichkeit wäre dann dafür etwa den Sucher des Fernrohres oder einen Feldstecher zu verwenden, die ja größere Gesichtsfelder haben.
Bei Betelgeuse geht das genau so; erst den Veränderlichen in der Helligkeit einprägen und dann den Vergleichsstern. Mehrmals hin und her gehen! Dann kommt man auch zu einem Helligkeitseindruck zwischen beiden Sternen. Die AAVSO gibt dazu auch mögliche Vergleichssterne an, im Falle von Betelgeuse sind das etwa: Procyon mit 0.4, Aldebaran mit 0.9, Pollux mit 1.2 und beta Tau mit 1.7.
Der Stern Bellatrix wird wegen seiner anderen Farbe nicht empfohlen. Sicher haben die anderen Vergleichssterne auch nicht exakt die gleiche Spektralklasse wie Betelgeuse, liegen ihr aber näher.Gruß Matthias
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Ja, der Vergleich mit andersfarbigen Sternen und dazu noch weit entfernt stehenden, bringt so manche Probleme beim visuellen Schätzen.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die bei der AAVSO eingegangen visuellen Schätzungen zu Betelgeuse im Zeitraum zwischen dem 09.03. und 12.03 anzusehen. Gemeldet wurde da im Bereich zwischen 1.0 und 1.6m, wobei der Schätzwert 1.3 am häufigsten vorkommt, gefolgt von 1.4. Die Streubreite ist da doch sichtlich groß, was aber nicht verwunderlich ist.Gruß Matthias
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Ich habe soeben auch wieder den Veränderlichen geschätzt und 1.5m notiert, also unverändert im Vergleich zu den letzten Tagen. Meine Vergleichssterne sind derzeit Pollux und Beta Tau (1.2 bzw 1.7), also ein hellerer und ein schwächerer Vergleichsstern. Es sind Sterne die auch von der AAVSO hier vorgeschlagen werden (die Bellatrix wegen der anderen Farbe eher nicht). Eine Schätzung wird immer mit einem helleren und einem schwächeren Stern ausgeführt. Die oben genannte Schätzmethode nach Argelander (hier notiert man den Helligkeitsunterschied in Stufen) wird aber meist bei Langperiodischen, also etwa Mira und Halbregelmäßigen nicht verwendet, das kommt eigentlich nur etwa bei Cepheiden, RR Lyr Sternen oder auch Bedeckungsveränderlichen in Frage.
Wie hier bei Betelgeuse sagt man, der Helligkeitsunterschied zwischen dem helleren und dem schwächeren Vergleichsstern wird immer 10 angenommen, egal wie hell diese Sterne sind. Und dann wird versucht den Veränderlichen direkt hinein zu schätzen. Also im obigen Beispiel schätze ich ein wie Betelgeuse zwischen die Vergleichssterne 1.2 und 1.7 passt (das sind die von der AAVSO gegebenen visuellen Helligkeiten von Beta Gem bzw Beta Tau). Und so kommt meine Schätzung von 1.5 zu stande. Man könnte grob sagen: der Unterschied zwischen Beta Gem und dem Veränderlichen scheint mir doch deutlich größer als der zwischen dem Veränderlichen und Beta Tau.
Diese Schätzmethode hat auch den Vorteil, dass man sich im Nachhinein die Rechenarbeit erspart, denn man notiert ja sofort die entsprechende Helligkeit des Veränderlichen. Natürlich könnte man prinzipiell auch die Argelander Methode verwenden.
Beim visuellen Beobachten und Schätzen von Veränderlichen sollte man besonders intensiv rote Sterne nicht zu lange mit den Augen fest fixieren, denn dann wird oft der Eindruck erweckt, sie seien heller.Zum Schluss möchte ich erwähnen, das ich ein rein visueller Beobachter bin und seit 1973 Veränderliche beobachte, vor allem Mira- und Halbregelmäßige Sterne.
Gruß Matthias aus Stralsund
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