Beiträge von schlauchboot im Thema „Abenteuer Astronomie eingestellt“

    (==>) Tommy Nawratil:


    ich glaube nicht, dass Ronald in seiner Begründung auf Abenteuer-Astronomie.de den Händlern direkt einen Vorwurf macht. Vielmehr ist der allgemeine Anzeigenrückgang in der Branche die Begründung. Wenn in die Struktur des Verlages und der Kalkulation der Zeitschrift die Händleranzeigen ein wesentlicher Bestandteil gewesen sind, verträgt das System nur einen Rückgang bis zu einem bestimmten Grad. Der Verlag wurde ja mit einem recht großen und professionellen Mitarbeiterstamm geführt und hat auch viele kostenfreie und für alle zugänglichen Angebote geboten (Newsletter, Website). Das alles will finanziert werden. Wenn Du als Mitarbeiter eines Händlers die Anzeigen als zu teuer empfunden hast und die Resonanz der Leser als zu gering, wird Euch keiner einen Vorwurf machen. Dann stimmt das Angebot für Euch eben nicht. Der Erfolg einer Anzeige hängt aber auch nicht nur vom Magazin, sondern auch von der Gestaltung, der Größe, der Form der Ansprache und des Angebots sowie von der Schaltfrequenz ab. Nur dem Magazin die Schuld am Misserfolg von Anzeigen zu geben ist zu einfach. Auf Seiten des Verlags hätte man sich sicher auch Gedanken über eine marktgerechte Anzeigen-Preistruktur machen müssen.


    Für mich ist es schon unverständlich, dass der Werbekanal Printmagazin von den Herstellern und Händlern immer weniger genutzt wird. In kaum einer Branche erreicht man die Zielgruppe so direkt und ohne Streuverluste. Wir haben auch das erste Jahr mit unserem Projekt auf La Palma in Abenteuer Astronomie Anzeigen geschaltet und dadurch innerhalb kürzester Zeit einen sehr hohen Bekanntheitsgrad in der deutschsprachigen Szene erhalten. In keinem anderen Medium wären Anzeigen so erfolgreich gewesen.


    In digitalen Medien, in denen die Händler aus dem deutschsprachigen Raum ja sehr aktiv sind, hat man einen riesigen Streuverlust und keinen direkten Zugriff auf Zielgruppe. Das digitale Angebot für die Amateurastronomie ist groß, jedoch nicht von Qualität geprägt. Der Oculum-Verlag hat seit 20 Jahren versucht, qualifiziertes Wissen den Lesern zugänglich zu machen. Genau das findet man – mit sehr wenigen Ausnahmen – in den sozialen Medien nicht und im gesamten Internet kaum – und so strukturiert, wie in einem Magazin nirgends. Vielmehr wird man dort mit hausgebackenen und subjektiven Meinungen überschwemmt, die mit seriöser Berichterstattung, mit objektiven Tests und wissenschaftlich/technischen Hintergrundinformationen nichts gemeinsam haben.


    Insofern beschleicht mich der Verdacht, dass wohl kaum ein Händler, der nicht mehr in Abenteuer Astronomie und Sterne und Weltraum geschaltet hat und schaltet und ausschließlich die digitale Welt als den Heilsbringer sieht, sich wirklich Gedanken über eine sinnvolle und erfolgreiche Mediaplanung und Anzeigenkampagne gemacht hat.


    CS, Kai