Beiträge von StephanPsy im Thema „mit 19 Zoll unter griechischem Sternenhimmel“

    Ein kleiner Nachtrag dazu, wie witzig es mit meinem oben erwähnten Weißwurschtkollegen oft ablaufen kann:


    Selbiger kam gestern von einem längeren Wohnmobil-Aufenthalt in Spanien zurück und frägt mich jetzt zu Corona:


    "Wie schmecken eigentlich Hamster? Soll man wirklich welche kaufen?"

    Ich war wieder mal unterwegs unterm griechischen Sternenhimmel auf der Mani-Peloponnes, vom 6. bis 20. September, mit meiner Royal Enfield 500 Classic Efi mit 19 Zoll Vorderrad und 18 Zoll Hinterrad (so viel zum leicht irreführenden Betreff) und meinem 4 Zoll Refraktor "Zakyntha", Skywachter 102/500, Ayo-Traveler-Montierung auf Berlebach-Report 7023 Stativ. Teleskop und Zubehör im Alukoffer gut eingepackt zwischen Pullover, T-Shirt und Handtüchern



    und hier die Westküste der Mani mit den Dörfern Kardamyli und Stoupa-Kalogria



    Beobachtet wurde am 13.9. auf bewährtem, einsamen und lichtgeschüztem Platz im Taygetos-Gebirge auf ca 900 m Höhe, von ca 21 bis 0.30 Uhr.
    Der Sternenhimmel war diesmal leicht dunstig und nicht so extrem transparent und dunkel wie in früheren Jahren
    siehe: hier klicken
    vermutlich schon leicht herbstliches Wetter, obwohl es tagsüber sehr heiss war, beim Motorradfahren eine BullenBackoffenhitze hinters Visier in den Helm strömte, auch nachts unterm Sternenhimmel war leichte wärmende Jacke erforderlich.


    Trotzdem wunderbar, die hier im Süden schön hochstehenden Planeten Saturn und Mars, beide später in der Nacht bei bis zu 170-facher Vergrösserung ruhig und scharf im Okular. M 6 und M7 ebenso hochstehend und gesichtsfeldfüllend im Okular, wunderbar auch Trifid- und Lagunennebel, Schwanen- und Adlernebel, 6992 Hexenhand (letztere mit UHC-Filter). Mein geliebter OS 6231 ging leider diesmal nicht, verschwand im Meeresdunst, der Skorpion war schon fast am untergehen. Dafür ging prächtig Andromedagalaxie auf, ja dafür passt perfekt mein kleiner Richfield-Refraktor. Kleiderbügel und Eulen-Haufen schön wie M11 Wildente, M13, M81 und 82, M57 Ringnebel und Albireo (fast im Zenit), auch M15 und Jimmi-Hendrix-zerbrochene-Gitarre (BAFK Seite 46) war klar zu erkennen, schöne Milchstraße mit bloßen Augen und vieles mehr. Zum Einsatz kamen die Okulare: ExploreScientific 14 mm/100 Grad (mein absolutes Lieblingssokular an allen Geräten), Nagler 9 mm und NaglerZoom 3-6 mm


    Dazu immer wieder astronomische Erklärungen und philosophierende Unterhaltungen (über Einstein, Physik, Aliens, Sinn des Lebens und so) für einen unabhängig mit seinem Wohnmobil mit angereisten alten Freund aus früheren Studentenzeiten unterm einsamen griechischen Sternenhimmel, nicht mal Hunde haben diesmal aus der Ferne gebellt (auch keine Räuber, Skorpione oder Schlangen gesichtet).


    Ergänzung (21.9.): Der Freund hatte in seinem Wohnmobil-Kühlschrank 4 Paar Weißwürste mit süßem Regensburger Händlmaier Senf und 2 Weißbier dabei, wir haben sie noch vor dem Mittagsläuten verspeist, am Ende eines kleinen Weges bei einer Kapelle mit Blick auf den Taygetosgipfel:




    Die Reise ging wieder über Kärnten nach Venedig, Fähre nach Patras, Tagestour weiter auf die Mani, diesmal ohne Sturz, Panne, Unfall oder stärkeren Regen, wunderbares Motorrad-Sonnenwetter auch auf der heutigen Heimreise übern RadstätterTauernpass und das Lammertal. Am Zielort herrliches Badewetter, jetzt im September viel weniger Touristen als im Hochsommer, allerdings überwiegend, fast ausschließlich, nur sehr sehr alte Menschen (ohne schulpflichtige Kinder) - halt so wie ich ..., das Meer sehr ruhig, sauber und warm, ein Genuß darin lange zu schwimmen.


    Ein wunderbares Privileg im Alter Hobby Astronomie mir Hobby Motorrad verbinden zu können.


    Danke fürs Anschauen und Lesen