Hallo zusammen, ein extra HALLO an Oliver und Norman[:)]
Nachdem ich so dezent drauf hingewiesen worden bin, werd ich noch meine Eindrücke zum Besten geben.
Wie schon zu vernehmen war, hab ich neben dem 15" Obsession auch meinen Fünfling mitgebracht- hierbei handelt es sich um einen 240mm f/4,5 Reisedobson mit knapp 5kg Gewicht. An der Volkssternwarte München haben wir quasi eine Kleinserie gebaut, daher der Begriff "Fünfling". Die Entstehungsgeschichte findet sich hier:
http://stathis-firstlight.de/atm/Fuenflinge.htm
Probleme gabs weder beim Check-In noch beim Zoll. Der Fünfling ruhte ganz brav in einer Laptoptasche als "persönlicher Gegenstand" im Handgepäck.
Ja, und aufgebaut bildet er ein nettes Paar mit dem 25":
Man könnte sie auch "David und Goliath" nennen.
Aber auch zum 15" Obsession passt der Kleine gut[:D]:
Nach dem vorzüglichen Abendessen schnell den Rigel Quickfinder am Saturn justieren- knackscharf im 4mm UWAN 82°! Evtl. ist blickweise die Encketeilung zu sehen, ist aber unsicher. Eta Carinae steht leider schon recht tief:
Also schnell einstellen, bevor er im Horizontschnodder abtaucht. Nun ja, vorüberziehende Wolken waren schneller. . . Omega Centauri ist aber noch frei. Ein Traum im 18mm Ultraflat. Noch besser im 9er Nagler. Nadelpunktfeine Sterne. Ein Stück besser wie letztes Jahr im Mai von La Palma aus. Der Zenit ist immer noch wolkenfrei- da strahlt der Schütze. Den bei uns immer tief stehenden Kugelhaufen M22 sehe ich in seiner ganzen Pracht- M13 ist nicht beeindruckender! Beobachtet wird mit 9er Nagler und 6,7er ES 82°. Bei Oliver kucke ich noch den Ringnebel bei 600x. Riesig groß, ich sehe aber keinen Zentralstern. Die Sterne sind auch aufgeblasen. Die durchziehenden Wolken ärgern mich immer mehr, so dass ich diese erste Nacht kurz nach Mitternacht beende.
Am nächsten Abend kann ich bei wesentlich besserer Durchsicht die Beobachtung von eta Carinae nachholen. Stark strukturiert, das Schlüsselloch ist auffallend. Den Homunkulus erkenne ich jedoch nicht.Beim surfen um den Kohlensack stoße ich auf das Schmuckkästchen- exzellent! Omega Centauri und Centaurus A zeigen sich noch prächtiger als in der Vornacht. Im Skorpion warten der OH NGC 6231 und der KH NGC 6388 (recht klein und kompakt). Gegen Mitternacht ist 47 Tuc fällig- ein Sternenmeer im 6,7er und im 4er TS UWAN 82°, gegen das M13 kalter Kaffee ist! Neben Mars sehe ich ein schwächeres Sternchen, das sich als Deimos identifizieren lässt! Nach einer Aufwärmpause- heißer Tee und anschließend noch ne Lage Klamotten- ist es schon halb zwei geworden. Der Skorpion stürzt sich auf die Tivoli-Palmen.
Olivers SQML knackt die 22,0mag/sq". Das Zodiakalband ist zu sehen. Es dauert lange, bis ich mich von dem Anblick los reiße und weiter beobachte.
In der KMW durchstreife ich die "Straße der HII-Regionen". . . irre, was es da Alles zu sehen gibt. Getoppt wird das Ganze nur durch die GMW. Überall HII Regionen und Sternhaufen- erinnert mich an den Comahaufen, nur dass es dort Galaxien dicht an dicht zu sehen gibt. Die Tarantel ist natürlich der Oberhammer und springt mich an im 9er Nagler. Der Eindruck wird durch den UHC Filter noch verstärkt. Gegen 4 Uhr stehen die Plejaden schon recht hoch am Himmel, in der Nähe Perseus- aus dem die Perseiden schießen. Hat schon etwas Irrationales, zum Perseidenkucken ab auf die Südhalbkugel.Noch eine halbe Stunde bis Mondaufgang! Zu wenig Zeit für "echtes" Programm...also Orionnebel kucken. Extrem strukturiert der Zentralteil, die Schwingen zeigen einen rötlich-bräunlichen Farbton. Viel zu schnell bricht die Dämmerung herein:
Bevor ich jetzt den Thread sprenge, komprimiert noch ein paar persönliche Highlights:
KH M4 im Skorpion. Auffälliger zentraler Balken, Arme wie die Tarantel.
Blickweise der Homunkulus im 15" Obsession + 7mm Nagler
Das Grus-Quartett.
NGC 1365- ordentlich im 15", noch besser im 25" + 9mm ES 120°. Dazu das Gewimmel des Fornaxhaufens.
Tarantel in einer Extremnacht- insbesondere im 25" verschlägt es mir den Atem (...und wieder parasitär mitgespechtelt [:)])
Galaxie bei alpha Gru- erinnert mich an Mirarchs Geist
Hexenkopfnebel- kam mir kurz vor Dämmerungsbeginn in den Sinn, und Oliver hatte ihn am bereits aufgehellten Himmel eingestellt[8D]
Der KH NGC 416 in der GMW- sehr kompakt, trotzdem schön in Einzelsterne auflösbar. Mein erster bewusst wahrgenommener extragalaktischer KH!
NGC 55 und NGC 253: Viele Details, Knoten, riesig
Lagunennebel
Doppel-KH NGC 6544/6553 im Schützen
Galaxienpaar NGC 6215 (rund)/6221(2:1 elongiert) in Ara
Viele Grüße,
Stefan