Namibia im August

  • Hallo Leute,


    Nachdem ich es mir eigentlich vorgenommen hatte hier meine Sommerexkursion in Spanien (http://estelar.de/#Pinar%20de%20Araceli%20Sommer%202018) zu posten, habe ich es doch nicht geschafft. Nun aber der Aufenthalt auf Tivoli im August. Dieser Kurzbericht ist auch auf meiner HP zu finden, mit weiteren Details zu Beobachtungsobjekten, Einzelnächten, Kurzvideos u.s.w. => http://estelar.de/#Namibia%20August%202018.


    Nun zum Bericht.



    Mittlerweile gehören Beobachtungsaufenthalte nach Namibia in meinen Exkursionskalendar. So bin ich fast jedes Jahr im dortigen Winter dort „unten“. Kann nur jedem Sternfreund empfehlen einmal dorthin zu fahren, um neben dem Südhimmel auch einen natürlichen, dunklen Sternhimmel zu erleben. Im August 2018 steht der Mars in Opposition und neben ihm sind insgesamt vier Planeten am Nachthimmel zu bewundern: Venus, Jupiter, Saturn und Mars.



    Gewitter über den Alpen.


    <font size="4">Flug und Anreise</font id="size4">


    Wieder ein Jahr rum. Eigentlich noch mehr. Bisher war ich zweimal im Mai auf Tivoli, 2015 & 2017. Diesmal will ich später hin, also im August. Flug läuft sehr gut. Über den Alpen durchfliegen wir ein Gewitter. Zum Glück kann ich diesmal gut schlafen. In Windhoek sind wir um 06:30 Uhr Ortszeit. Die Winterzeit wurde abgeschafft, so dass ich die Uhr gar nicht verstellen muss.


    Ich warte dann noch auf zwei Kollegen, Rudi und Michael, die ich zwar noch nicht kenne, aber mit denen ich mir das Shuttle teile. Also noch mal auf eine Bank in der der Ankunftshalle zum Nickerchen nutzen. Schließlich holt uns Kirsten ab und es geht nach Tivoli, wo wir gegen mittag eintreffen.



    Der Beobachtungsplatz.


    Nach einem kurzen Frühstück baue ich zusammen mit Reinhold den 25 Zöller auf. Mit Hubert werden dann die Laufflächen gereinigt, denn mir war aufgefallen, dass der Dobson recht schwergängig ist. Danach läuft er fast „butterweich“. Leider hält das Ganze für zwei bis drei Nächte. Danach läuft er wieder schwerer.


    <font size="4">Ankunft auf Tivoli</font id="size4">


    Auf der Farm ist es ein kommen und gehen. Beim Kaffee treffen wir u.a. Werner Celnik bei der Abreise. Einige Sternfreunde sind bereits zur Mondfinsternis angereist und sind - wie die beiden jetzt - wieder auf der Heimreise. Thomas aus der Schweiz wird aber noch eine Woche bleiben. Und morgen kommt Stephan. Mit mir und Hubert bilden wir die Gruppe der Visuellen Beobachter. Bei den letzten Aufenthalten war ich entweder alleine oder wir waren maximal zu zweit. Die beiden Sternfreunde Rudi und Michael gehören schließlich auch zur Gruppe der „Visuellen“, als sie sich Hubert‘s 10 Zöller ausleihen und bis zum Morgengrauen damit beobachten.


    <font size="4">Beobachtungshighlights</font id="size4">


    Zu den besten Beobachtungen zählte der ''Jupitermondtransit von Ganymed''. Dabei wanderte Ganymed vor den Planeten und war dort als kleines, helles Sternchen weiterhin gut zu erkennen. Das war wirklich beeindruckend.


    <font size="4">Mars</font id="size4">


    ''Mars'' meist bei sehr gutem Seeing zu sehen. Im „dicken“ 25-Zöller nur mit Graufilter vernünftig beobachtbar, da sonst viel zu hell. Das war mir bereits im 14 Zöller im Juli aufgefallen, habe aber gedacht, dass das Seeing in Horizontnähe schlecht ist und deshalb Details nicht zu erkennen waren. Lag aber wohl am wütenden Staubsturm und - wie gesagt - zu hellen Bild. Saturn war auch schön und Jupiter sowieso, wobei letzterer am frühen Abend noch nicht voll ausgekühlten 25-Zöller (Spiegeldicke 2" oder 5 cm) im Nachteil gegenüber den anderen Planeten war und auch recht früh unterging.



    <font size="4">Deep Sky</font id="size4">


    Deep Sky Objekte profitierten dieses Jahr vom immer sehr guten und häufig exzellenten Seeing. So habe ich viele Planetarische Nebel bei hohen Vergrößerungen beobachten können und habe mich auch am Nordhimmel „rumgetrieben“. Highlights gab es einige, wie Details in ''NGC 6210'' oder der winzige PN ''NGC 6803''. Überrascht hat mich ''Palomar 15'', der nur bei bester Transparenz als feines Glimmen bei 100 fach zu erkennen war, aber bei 278 fach verschiedene Einzelsterne zeigte.


    <font size="4">Extrem klare Nächte und SQM-L über 22.0</font id="size4">


    Fantastisch waren die extrem klaren Nächte. Die Milchstraße war dann unglaublich strukturiert und Dunkelnebel wie der Pfeifennebel „pechschwarz“ und das mit bloßem Auge und im 10x50 Feldstecher. Sogar der Nordhimmel war trotz der geringen Höhe extrem eindrucksvoll. Die Sternwolken im Schwan waren so hell wie an den besten Beobachtungsplätzen der nördlichen Hemisphäre im Zenit.


    <font size="4">Wetter</font id="size4">


    Insgesamt gab es vier Wolkennächte. Die erste war noch sehr transparent, so daß man „Wolkenlückenspechteln“ betreiben konnte. Bei der zweiten ging fast nichts. Richtigerweise gar nichts. Die dritte praktisch genauso. Ich habe mir zwar kurz ein Kugelsternhaufen-Programm versucht zu zimmern, dann aber nach M22 doch abgebrochen. Die vierte Nacht war auch dunstig und am Anfang stark bewölkt, wobei ich einfach helle PNs beobachtet habe, solange es eben ging. Den Gegenpol bildeten drei transparente und drei sehr transparente Nächte, die alle sehr gutes Seeing hatten. Eine Nacht war dunstig mit durchziehenden Zirren.



    <font size="4">Seeing</font id="size4">


    Zum Seeing kann ich sagen, dass es nie schlecht war. Bei meinen Aufenthalten 2015 & 2017 war das anders. Geschätzte 2-3" und das praktisch die ganzen Nächte. Aufgeblasene Sterne ohne Ende. Diesmal nicht.


    Zu Beginn der Nacht war es i.d.R. nicht gut, was vermutlich auch am Spiegel und der Abkühlung lag, wurde dann aber spätestens eine Stunde nach Dämmerungsende sehr gut und blieb es bis zum Morgengrauen. Oft war das Seeing sogar bis auf 15 Grad über dem Horizont sehr gut, so daß Objekte am Untergangshimmel gepaart mit exzellenter Transparenz noch hervorragend beobachtet werden konnten.


    <font size="4">Lichtverschmutzung</font id="size4">


    Lichtverschmutzung hier. Nein. Naja. Etwas erschrocken war ich über die Lichtverschmutzung, die von Windhoek in einigen Nächten ausging. Dies war besonders in den sehr klaren der Fall. In Nächten die hingegen dunstig waren nicht. Dies ist vor allem auf Staub zurückzuführen, der offenbar die Lichtglocke verschluckt.



    Lichtglocke von Windhoek in verschiedenen Nächten.


    Das es sich tatsächlich um Staub handelt, haben wir auf der Rückfahrt nach Windhoek bemerkt, wo man einige Berge aus der Staubschicht herausragen sah. Die nachfolgenden Aufnahmen sollen die Situation zeigen. Die Kameraeinstellungen waren die gleichen. Oben mit schlechterer und unten mit perfekter Transparenz.


    Trotzdem bin ich vom Himmel begeistert. Endlich gab es Nächte mit hervorragender Transparenz und dementsprechend dunklen Himmel und SQM–L Werten von (über) 22.0 im Mittel (s.a. Beobachtungsübersicht). Solche hervorragenden Werte habe ich noch keinem Standort gemessen. Und es handelte sich noch nicht mal um Ausnahmen. Die Werte wurden in verschiedenen Nächten, meist in der zweiten Nachthälfte, wenn das Airglow zurückgegangen ist, erreicht. Die Werte wurden von anderen Beobachtern auf der Farm bestätigt.


    Wolken sind hier wirklich dunkler als der Nachthimmel und zusammen mit den Dunkelwolken der Milchstraße spektakulär anzuschauen. Das Thema Windhoek muss man im Auge behalten. Und das werde ich die nächsten Male tun.


    <font size="4">Betreute Astronomie!</font id="size4">


    Nicht von mir der Spruch. Aber war. Hier kann man sich von den langen Nächten gut erholen. Und Rheinhold, der Besitzer der Astrofarm, kümmert sich um fast jeden Wunsch.



    <font size="4">Fazit</font id="size4">


    Das Fazit fällt gemischt aus. Gutes bis bestes Seeing alle Nächte. Bewölkung insgesamt fünf Nächte. In drei war praktisch keine Beobachtung möglich. Von den wolkenfreien Nächten waren drei extrem klar mit einem Himmel, den ich so dunkel noch nie erlebt habe.


    Weiter zur Fotogalerie auf Flickr &gt;&gt;https://www.flickr.com/gp/106029581(==&gt;)N02/Hx0R8f (==&gt; durch ad ersetzen. Forumssoftware hat dies automatisch ersetzt)



    Die Zeichnungen zu den Objekten sind noch nicht fertig. Aber ich werde mich sofort dran setzen! [8D]


    Oliver

  • Hallo Oliver,


    das August-Wetter im südlichen Afrika war auch schon deutlich besser!
    Scheint sich die Erderwärmung da bemerkbar zu machen?
    Auf Hotties Astrofarm waren im August zwei Franzosen, die auch einige Nächte nicht beobachten konnten.
    Ich war zwei Wochen im Juli dort und hatte auch "nur" neun klare Nächte, davon waren zwei verzirrt,
    zwei nach einem Regentag feucht und nur drei oder vier waren perfekt.
    Früher war mehr Lametta, wie es bein Loriot heißt. So scheint es auch mit den klaren Nächten zu sein...


    Jetzt schaue ich noch auf deiner Seite nach dem ganzen Bericht!


    cs
    Timm

  • HinTimm,


    Habe deinen Bericht zu Südafrika gelesen. Das mit dem Wetter ist so eine Sache. Im Kern war da schon Wetter, dass man im September hat, also alles einen Monat vorgezogen. Das kennen wir ja aus Deutschland dieses Jahr auch.


    Da „unten“ gab es wohl auch zwei Regentage im Juli.


    Oliver

  • Ich konnte ja schon vorher deine Bilder auf Flickr bewundern. Und sei froh, dass du nicht den Binodobson genommen hat. Für uns war das Gerät Zeitverschwendung, da 50% der Beobachtungszeit mit Kollimierung und Alignment drauf ging. [xx(] Und Reinhold mit dem Gerät auch nicht wirklich weiterhelfen. Wir mussten uns sogar den Lasercolli vom 25" Obzession Dobson ausleihen, weil es mit dem dejustierten 25 € Billiglaser aus China nicht ging.


    Wir waren ja Mitte Mai diesen Jahres mit unserer Truppe auf Tivoli und wir hatten in den 5 Nächten, die uns zur Verfügung standen, nur 2 mit sehr guter Durchsicht. In einer Nacht war der Himmel etwas diesig, so dass man kaum die Magellanschen Wolken in Horizontnähe erahnen konnte. In der letzten Nacht mussten wir aufgrund von dichter Bewölkung bis 22:30 Uhr warten.


    Das Seeing war so lala. Eine Nacht war sehr gut. In der anderen Nacht konnte man selbst Saturn und Jupiter vergessen. Ich war der Meinung, dass die Lichtverschmutzung in Windhoek in den letzten 4 Jahren deutlich zugenommen hat, vor allem wenn ich meine Stimmungsbilder aus dem Mai 2014 mit Mai 2018 vergleiche.

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hi Andreas,


    habe erst deinen schönen Bildbericht im Nachbarthread gesehen. Und dann auch das Thema Bino. Ich wollte vorher switchen, bin aber zum Glück gewarnt worden. Nächstes Jahr habe ich das Teil leider, da mir jemand zum Neumond drei Nächte den 25 Zoll vor der Nase weggeschnappt hat.


    Würde mich gerne zu Details zum 24 Zoll mit dir austauschen, damit ich nächstes Jahr zumindest grob weiss, was da zu tun ist.


    Das gute Seeing hat mich auch überrascht, da man auf Tivoli nicht unbedingt damit rechnen kann. Aber dann waren auch zwei Planetenfotografen dort, so dass ich mir dabei nicht mehr so sicher war, ob ich da richtig liege. Mit miesem Seeing wär es vermutlich auch eine miese Reise gewesen, aber so wurde viel gerettet. Seeing ist für mich im Moment fast noch wichtiger als Transparenz.


    OLiver

  • Hallo Oliver,


    danke für den realistischen Bericht, auch zur Lichtglocke von Windhuk.
    Habe mir auf Google Maps mal die Entfernung zw. Windhuk und der Tivoli Astro Farm angesehen: Scheinen nur ca. 150 km Luftlinie zu sein.


    Offenbar muss man noch deutlich weiter in den Süden, um der Lichtglocke zu entgehen...

  • Hi Peter,


    Das mit der Lichtglocke von Windhoek ist schon lange bekannt. Sie ist winzig. Und das auch jetzt noch. Aber sie ist da. Das was neu ist, ist dass sie offenbar wächst. Nach Süden hin ist mir auch ein kleiner Spot aufgefallen. Keine Ahnung welche Ortschaft das nun wieder ist. Genauso im Westen (auf dem Foto links von Windhoek zu sehen). Offenbar scheint sich das Licht weiter auszubreiten [:(] Das wird auf jeden Fall in Zukunft keine dramatischen Ausmaße annehmen, da Namibia ja nur zwei Millionen Einwohner hat. Trotzdem traurig für uns Astronomen. Sobald Strom da ist, ist es das Licht auch. Und das nachts und vor allem die ganze Nacht. Verrückt. Oder anders: man wähnt sich am A... der Welt, aber die Lichtglocke ist schon da. Vom Paranal ist auf Fotos auch eine Kupfermine in über 100 km Entfernung zu sehen. Nix zu machen.


    Oliver

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: oliva</i>
    <br />Hi Andreas,


    Würde mich gerne zu Details zum 24 Zoll mit dir austauschen, damit ich nächstes Jahr zumindest grob weiss, was da zu tun ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vorrangig haben meine beiden Begleiter das Teil bedient und geflucht. Aber was ich mitbekommen habe ist, dass die Bedienung nicht gerade trivial ist. Habe diesbezüglich auch einen Blogartikel zum 24" Bino geschrieben. Noch einmal, würden wir uns das Teil nicht mehr antun wollen, da auch die Miete ziemlich (über)teuer(t) ist. Okularwechsel fand so gut wie gar nicht statt. Wir haben nur mit den 24 mm Hyperion beobachtet.


    https://blog.aschnabel.bplaced…-leid-mit-dem-binodobson/

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hallihallo,


    also MIR wäre es das ganze Gehuddel mit der Technik Wert, wenn ich unter Bombenhimmel mal einen 24er Bino nutzen dürfte. Entschädigt der Blick durch das Gerät nicht? Meiner Meinung nach sollte man dankbar sein dafür, dass so ein binokulares Großgerät ÜBERHAUPT zur Verfügung steht an so einem Standort.


    Wenn wir uns über was aufregen sollten, dann dass es auf dem HTT nicht mehr die tollen hausgemachten Frikadellen gibt! DAS sind die wahren Probleme! [:D][:p][;)]


    So Oliver, und jetzt her mitte Zeichnungen. Aber schreib dranne, wenne mit DSS gearbeitet hast bitte. Wie isn da die Stimmung in der Nacht - Geräusche, Gerüche, Rascheln von den Palmen?


    Achso - tolle Pans (erstes und letztes)! Immer diese Skybeamer [:o)]


    Schöne Grüße
    Norman

  • Hallo Oliver,


    ich habe deinen interessanten und sehr detaillierten Bericht bereits auf deiner Webside gelesen. Besonders gut , wie auch bei dein anderen Exkursionen, finde ich deine Fotos und natürlich deine Zeichnungen, die dann meist nach und nach eintrudeln ;-). Da bin ich echt gespannt auf die Darstellung zum Bug -und Totenkopfnebel[:p], letzteres fehlt mir selbst noch ein Sichtung mit großer Öffnung.


    Kann mich noch gut an meinen Tivoli Besuch letztes Jahr erinnern, da habe ich zuschauen dürfen wie sie den 24"Bino aufgebaut haben. Ich selber hatte dann aber Probleme beim durchschauen gehabt, da der Augenabstand irgendwie nicht passen wollte, wohl nicht gut genug angepasst gewesen.


    Da bin ich mal gespannt wie du nächstes Jahr damit klar kommst. Da ich dieses Jahr Namibia schmerzlich ausfallen lassen musste, freu ich mich umso mehr auf das nächste Jahr, dann sind wir ja zusammen dort unten. Falls du mit dem Bino nicht klar kommst, kannst du gerne mein Fliegengewicht von 14" für die Nächte mit benutzen.


    Ja, so ein Monddurchgang ist schon sehr beeindruckend, da kann ich mich noch gut an eine Nacht mit 10" erinnern. Es gab Bodennebel, was sich wohl günstig auf die Luftbewegung ausgewirkt hatte. Einer der Monde durchlief eines der braunen Bänder und war dabei flächig zu sehen, wobei ein geworfener Schattensichel auf Jupiter sich günstig auf die Erkennbarkeit auswirkte. Bei Dir war es sicher schwieriger, da der Mond ein weißes Band durchlief


    Liebe Grüße

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />Hallihallo,


    also MIR wäre es das ganze Gehuddel mit der Technik Wert, wenn ich unter Bombenhimmel mal einen 24er Bino nutzen dürfte. Entschädigt der Blick durch das Gerät nicht? Meiner Meinung nach sollte man dankbar sein dafür, dass so ein binokulares Großgerät ÜBERHAUPT zur Verfügung steht an so einem Standort.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn du meine subjektive Meinung wissen möchtest: Ähh nein. Wie schon mal geschrieben haben wir 1/3 bis 1/2 Hälfte der Zeit mit Kollimierung (Kollimation des Fang- und Hauptspiegels, Augenabstand, Bilder in Deckung bringen - bei jedem Okularwechsel!!) und Alignment (mit dem üblen grünen Laser der in der letzten Nacht den Geist aufgegeben hat -&gt; Batterie leer) einfach nicht Wert. Für ein Nacht meinetwegen aber 3? Nie mehr...


    Wir hatten den 25 Zöller 2014. Ein tolles Gerät nur etwas schwergängig und in diesem Jahr 2 Nächte davor den 14" Obzession (geiles Teil).

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Der Eigentümer des Teils weiß schon, warum er den Binodob für Minimum 3 Nächte vermietet. [;)]

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hi an alle,


    Wir werden sehen wie das nächstes Mal bei mir mit dem 24er läuft. 2012 habe ich den ersten Dobson gekauft und habe neulich das Teil weggeschmissenen [:0] Nenne das Fabrikat jetzt nicht. Den Hauptspiegel nutze ich aber in einem Gerät. Aber: Der Dobson hat mir die Welt zur Deep Sky Welt geöffnet und das nicht zu knapp. Dafür bin ich sehr dankbar! Der Rest ist Geschichte und Leergeld. Als ich aber auf Tivoli erfahren habe, dass es Ebony nicht mehr gibt, habe ich es allerdings bereut [:(]


    (==&gt;)Norman: Arbeite praktisch immer mit dem POSS. Aber nicht immer ist der auch hilfreich.


    (==&gt;)Mathias: Nächstes Jahr wir da unten. Das wird ein Spaß!


    Das Panno unten ist ein All Sky. Die Fisheye-Projektion ist die hier:



    Oliver

  • Hey Oli, wie kommste denn jetzt auf die Thematik mit deinem ersten Dobson - wo ich wette, dass wenigstens jeder zweite der dich halbwegs hier kennt, weiß, welche Marke du meinst. Lässt sich zumindest schnell recherchieren [:D]


    Wieso haste das Gerümpel nich einfach verkauft?
    Dass es kein Ebony mehr gibt, ist schon seit Jahren klar und Thema.


    Andreas: ok nach jedem Okuwechsel ist natürlich finster. Aber auch mit Aufsuch-Oku dürfte es doch zig Objekte geben, die man dann passend auswählen kann. Manche guckt man ja eher mit niedriger V. Vielleicht gehen Zoom-Okulare? Tjoa, hilft nur eins: mit eigenem Gerät anrücken - so wie es der Stefan mit seinem Fünfling gemacht hat - hoffe der Bursche berichtet auch mal von seinen Eindrücken. Immerhin first-südhimmel-Light für einen Fünfling...


    Na bin mal gespannt was Deine Kollegen vom Blick durch den Bino berichten - abseits der Strapazen.


    Es grüßt


    Norman

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />Hey Oli, wie kommste denn jetzt auf die Thematik mit deinem ersten Dobson - wo ich wette, dass wenigstens jeder zweite der dich halbwegs hier kennt, weiß, welche Marke du meinst. Lässt sich zumindest schnell recherchieren [:D]


    Wieso haste das Gerümpel nich einfach verkauft?
    Dass es kein Ebony mehr gibt, ist schon seit Jahren klar und Thema.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hab’s nicht verkauft, weil es „Gerümpel“ ist. Das mach ich nicht, noch jemandem Mist anzudrehen. Nix wird recherchiert! Außerdem stand der Keller so voll. Und eine Entscheidung musste her. Habe die Kiste nur gebracht wegen de 24er Bino Diskussion. Alles hat was positives, auch nicht optimale Teleskope.


    Das es Ebony nicht mehr geben sollte, hab ich wohl verschlafen :( Was gibt es denn jetzt?


    Hab ich mich jetzt im Kopf und Kragen geredet? [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">


    Tjoa, hilft nur eins: mit eigenem Gerät anrücken - so wie es der Stefan mit seinem Fünfling gemacht hat - hoffe der Bursche berichtet auch mal von seinen Eindrücken. Immerhin first-südhimmel-Light für einen Fünfling...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sehr feines Gerät, hab selbst durchgeschaut. Stefan hatte aber auch den 15“ Obsession. Wär schön, wenn er auch berichten tät.


    Achtung mit eigenem Gerät. Einige haben Zoll bezahlen müssen. Zumindest bei auffälligerem Kram.


    Oliver

  • Hi Oli,


    hähä, "nix wird recherchiert" :-))) Hier gabs schon von andren einige Beiträge, die eigentlich nichts verraten wollen aber das so formulieren, dass man erstens ohnehin weiß was Sache ist oder zweitens so neugierig wird, dass man nachforscht ;)
    Ich habs auch so gewusst. Und wenn! Der Kritik müssen sich die Anbieter stellen können. Das ehrt dich, aber so einen Reisedobson kann man ja auch so anbieten nach dem Motto, funzt und wenns kaputt geht ists auch nicht schlimm. Fürn Hunni. Oder verschenken! Das wäre weggegangen wie nix!


    Alternativen für Ebony sind ein spannendes Thema. Derzeit wird halt so andres Zeug verbaut was so leidlich funktioniert offenbar. Irgendwann gibts vielleicht wieder was gutes. Und hier sage ich betont nix - ÄTSCH! [:D][:D][:D]


    Aber im Unterschied zu Dir weiß keiner was ich meine und das bleibt auch so ;-p [^]


    Achso, danke fürn tipp mitm Zoll. Dann werde ich noch den Gerümpelmodus bei meinem Dobson reaktivieren wenns mal runtergeht irgendwann. Alles Carbon weg und auf hässlich Holzlook machen :-))


    Tschöhötrölölö,
    Norman

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />
    Alternativen für Ebony sind ein spannendes Thema. Derzeit wird halt so andres Zeug verbaut was so leidlich funktioniert offenbar. Irgendwann gibts vielleicht wieder was gutes. Und hier sage ich betont nix - ÄTSCH! [:D][:D][:D]


    Aber im Unterschied zu Dir weiß keiner was ich meine und das bleibt auch so ;-p [^]


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Doch ich. [:D][:D] Ich durfte sogar eine frühe Version davon befühlen. Die Testreihe war da noch nicht abgeschlossen, weiß gar nicht wie der aktuelle Stand ist, müsste ich nochmal nachfragen. Mehr sag ich auch nicht bzw. ist auch zu sehr Off Topic.[:D][;)]


    (==&gt;)Oliver,


    geht es hier etwa um deinen 14" Sumerian ?


    Zum 24"Bino dort auf Tivoli. Immerhin hat er eine automatische Nachführung und Goto, da kann man das mit den ständigen Justierung nach Okularwechsel evtl. etwas wieder gut machen denke ich.


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hi Mathias,


    Neh, der Sumerian ist Klasse. Doof, dass er nicht mehr gebaut wird, jedenfalls in 14 Zoll nicht. Die guten Sachen verschwinden immer. Ich hätte das Thema nicht bringen sollen...[:D]


    Was Reinhold sagte war, dass wenn man alleine den 24er Bino nutzt, ist es gut. Das Problem sind Mitbeobachter, die alle einen unterschiedlichen Augenabstand haben. Was heißt Problem. Dann müssen halt die Hauptspiegel gegeneinander verdreht werden, was über einen Mechanismus gehen soll, vermutlich aber die Leute nervt.


    Oliver

  • Hallo zusammen, ein extra HALLO an Oliver und Norman[:)]


    Nachdem ich so dezent drauf hingewiesen worden bin, werd ich noch meine Eindrücke zum Besten geben.


    Wie schon zu vernehmen war, hab ich neben dem 15" Obsession auch meinen Fünfling mitgebracht- hierbei handelt es sich um einen 240mm f/4,5 Reisedobson mit knapp 5kg Gewicht. An der Volkssternwarte München haben wir quasi eine Kleinserie gebaut, daher der Begriff "Fünfling". Die Entstehungsgeschichte findet sich hier:
    http://stathis-firstlight.de/atm/Fuenflinge.htm
    Probleme gabs weder beim Check-In noch beim Zoll. Der Fünfling ruhte ganz brav in einer Laptoptasche als "persönlicher Gegenstand" im Handgepäck.


    Ja, und aufgebaut bildet er ein nettes Paar mit dem 25":



    Man könnte sie auch "David und Goliath" nennen.


    Aber auch zum 15" Obsession passt der Kleine gut[:D]:



    Nach dem vorzüglichen Abendessen schnell den Rigel Quickfinder am Saturn justieren- knackscharf im 4mm UWAN 82°! Evtl. ist blickweise die Encketeilung zu sehen, ist aber unsicher. Eta Carinae steht leider schon recht tief:



    Also schnell einstellen, bevor er im Horizontschnodder abtaucht. Nun ja, vorüberziehende Wolken waren schneller. . . Omega Centauri ist aber noch frei. Ein Traum im 18mm Ultraflat. Noch besser im 9er Nagler. Nadelpunktfeine Sterne. Ein Stück besser wie letztes Jahr im Mai von La Palma aus. Der Zenit ist immer noch wolkenfrei- da strahlt der Schütze. Den bei uns immer tief stehenden Kugelhaufen M22 sehe ich in seiner ganzen Pracht- M13 ist nicht beeindruckender! Beobachtet wird mit 9er Nagler und 6,7er ES 82°. Bei Oliver kucke ich noch den Ringnebel bei 600x. Riesig groß, ich sehe aber keinen Zentralstern. Die Sterne sind auch aufgeblasen. Die durchziehenden Wolken ärgern mich immer mehr, so dass ich diese erste Nacht kurz nach Mitternacht beende.
    Am nächsten Abend kann ich bei wesentlich besserer Durchsicht die Beobachtung von eta Carinae nachholen. Stark strukturiert, das Schlüsselloch ist auffallend. Den Homunkulus erkenne ich jedoch nicht.Beim surfen um den Kohlensack stoße ich auf das Schmuckkästchen- exzellent! Omega Centauri und Centaurus A zeigen sich noch prächtiger als in der Vornacht. Im Skorpion warten der OH NGC 6231 und der KH NGC 6388 (recht klein und kompakt). Gegen Mitternacht ist 47 Tuc fällig- ein Sternenmeer im 6,7er und im 4er TS UWAN 82°, gegen das M13 kalter Kaffee ist! Neben Mars sehe ich ein schwächeres Sternchen, das sich als Deimos identifizieren lässt! Nach einer Aufwärmpause- heißer Tee und anschließend noch ne Lage Klamotten- ist es schon halb zwei geworden. Der Skorpion stürzt sich auf die Tivoli-Palmen.



    Olivers SQML knackt die 22,0mag/sq". Das Zodiakalband ist zu sehen. Es dauert lange, bis ich mich von dem Anblick los reiße und weiter beobachte.



    In der KMW durchstreife ich die "Straße der HII-Regionen". . . irre, was es da Alles zu sehen gibt. Getoppt wird das Ganze nur durch die GMW. Überall HII Regionen und Sternhaufen- erinnert mich an den Comahaufen, nur dass es dort Galaxien dicht an dicht zu sehen gibt. Die Tarantel ist natürlich der Oberhammer und springt mich an im 9er Nagler. Der Eindruck wird durch den UHC Filter noch verstärkt. Gegen 4 Uhr stehen die Plejaden schon recht hoch am Himmel, in der Nähe Perseus- aus dem die Perseiden schießen. Hat schon etwas Irrationales, zum Perseidenkucken ab auf die Südhalbkugel.Noch eine halbe Stunde bis Mondaufgang! Zu wenig Zeit für "echtes" Programm...also Orionnebel kucken. Extrem strukturiert der Zentralteil, die Schwingen zeigen einen rötlich-bräunlichen Farbton. Viel zu schnell bricht die Dämmerung herein:





    Bevor ich jetzt den Thread sprenge, komprimiert noch ein paar persönliche Highlights:


    KH M4 im Skorpion. Auffälliger zentraler Balken, Arme wie die Tarantel.
    Blickweise der Homunkulus im 15" Obsession + 7mm Nagler
    Das Grus-Quartett.
    NGC 1365- ordentlich im 15", noch besser im 25" + 9mm ES 120°. Dazu das Gewimmel des Fornaxhaufens.
    Tarantel in einer Extremnacht- insbesondere im 25" verschlägt es mir den Atem (...und wieder parasitär mitgespechtelt [:)])
    Galaxie bei alpha Gru- erinnert mich an Mirarchs Geist
    Hexenkopfnebel- kam mir kurz vor Dämmerungsbeginn in den Sinn, und Oliver hatte ihn am bereits aufgehellten Himmel eingestellt[8D]
    Der KH NGC 416 in der GMW- sehr kompakt, trotzdem schön in Einzelsterne auflösbar. Mein erster bewusst wahrgenommener extragalaktischer KH!
    NGC 55 und NGC 253: Viele Details, Knoten, riesig
    Lagunennebel
    Doppel-KH NGC 6544/6553 im Schützen
    Galaxienpaar NGC 6215 (rund)/6221(2:1 elongiert) in Ara



    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    dein Posting hätte einen eigenen Threat verdient...
    da brauchst du dich nicht an Olivers Threat ranhängen!
    Gut geschrieben und mit eindrucksvollen Fotos, gefällt mir sehr gut!
    Danke dafür!


    cs
    Timm

  • Hallo Stephan,


    Sehr schön! Und sehr schöne Bilder dazu. Hatte gar nicht gemerkt, dass du einen Weichzeichner vor dem Objektiv hattest [:)] Und mit dem Fünfling haste ein tolles Teleskop gezimmert. Und den genialen Saturn, den wir damit gesehen haben, geht mir nicht mehr aus dem Kopf.


    Oliver

  • Moing Stefan!


    danke für Deine Eindrücke und die Extragrüße [:)]


    schöne Kurzbeschreibung deiner Favoriten-Eindrücke. Schon lustig, dass der kleine Dobbi in einer Laptoptasche unterkommt. Einfach nur krass.


    Wie hoch konntest Du den Saturn denn ziehen?


    Schöne Grüße
    Norman

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