Beiträge von MartinB im Thema „M57 mit 12" bei guten Bedingungen“

    Hey, kaum gibt's mal wieder klare Nächte, schon kommen neue Beiträge[:D]!


    ==>StefanPsy:
    Beim CHAT habe ich ganz in deiner Nähe gespechtelt und morgens hinter deinem Auto im Schatten gefrühstückt. Waren die nächtlichen "AAAh" und "OOOh" Rufe von dir???


    ==>Jens:
    Das ist ein sehr interessanter Link. Vor allem der Hinweis, daß der Zentralstern schon mit 9 Zoll Teleskopen gesehen wurde, allerdings wohl mit Refraktoren.


    ==>Reiner:
    Mit Äquatorial-Plattform ist ja fast schon gemogelt!
    Aber im Ernst, ich habe mir bei meinen Versuchen auch eine gewünscht.
    Mal sehen, vielleicht baue ich mir noch eine.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Leute,
    danke für die Kommentare!
    Es war halt mal ein sportlicher Versuch, den Zentralstern im 12" zu sehen. Genußspechteln ist was anderes, aber das hab ich in der Nacht ja auch ein wenig gemacht[:)].
    Meinen nächsten M57 Zentralstern-Versuch werde ich wohl erst mit 18" Spiegel machen, dann hoffentlich ohne "Augen verbiegen".
    Mit dem 12er war das so grenzwertig, daß eine leichte Dejustage des Teleskops wohl genügt hätte, um den Erfolg zu vereiteln.



    ==>Stathis:
    Danke für die Karte. Um all diese Sterne visuell zu sehen, braucht vermutlich das 1,07 m Riesendobson, und dann muß man für M57 eine Sonnenbrille aufsetzen[8D].


    ==>Gernot:
    Schade, daß Ihr nicht dabei sein konntet. Allerdings hat meine Kondition auch nicht für die ganze Nacht gereicht, und am nächsten Morgen muß ich wochentags einigermaßen wach sein. Es ist schon spitze, wenn solche Beobachtungen 5 m von der Haustür entfernt möglich sind[:)].


    ==>Daniel:
    Du machst wenigstens Zeichnungen beim Beobachten - prima!
    Ich versuche mich gerade zu überwinden, es auch anzufangen. Sonst gehen viele Details einfach verloren - nur beschreiben genügt manchmal nicht.
    Hier hab ich wenigstens hinterher schnell die Feldsterne skizziert, *bevor* ich mit Beobachtungen anderer verglichen habe.


    cs,
    Martin

    Hallo Leute,
    letztes Jahr hatten wir hier im Forum mal eine Diskussion zur Sichtbarkeit des Zentralsterns in M57, siehe [url="http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=13401&SearchTerms=M57,Zentralstern"]hier[/url] und [url="http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=13376&SearchTerms=M57,Zentralstern"]hier[/url].


    Gestern Nacht waren mal wieder sehr gute Beobachtungsbedingungen. Ich bin extra um 1:30 Uhr aufgestanden[|)] und habe bis zum Einsetzen der Morgendämmerung gegen 4:00 Uhr beobachtet, allerdings nicht nur M57, sondern z.B. auch den Cirrusnebel. Jupiter zeigte ebenfalls trotz weniger als 30° Horizonthöhe eine erstaunliche Detailfülle.


    Sehr gutes Seeing, super Durchsicht und für den Standort hervorragende Grenzgröße ermutigten mich, es mal wieder mit M57 zu versuchen.
    Das Teleskop war vorher mehrere Stunden ausgekühlt und ich perfekt dunkeladaptiert nach 3 h Schlaf[:D].


    Ort: Faistenberg, ca. 47,8°N und 11,3°O
    Seeing ca. 2 nach Stathis
    Transparenz ca. Bortle 3+
    fst ca. 6,3m
    ca. 5°C, leichter NO Wind
    Zeit ca. 3:00 Uhr MESZ


    Teleskop: 12" Selbstbau Gitterrohr-Dobson
    Okulare: Radian 5mm Vergr. ca. 307x; mit PowerMate 2,5x Vergr. ca. 767x
    Plössl 6,7 mm mit PowerMate 2,5x Vergr. ca. 573x


    Leider finde ich den Link zu einem Bild mit Grenzgrößen der Feldsterne nicht mehr, daher noch mal der Verweis auf [url="http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=13401&SearchTerms=M57,Zentralstern"]Stathis' Artikel[/url] (bitte in separatem Fenster öffnen vor dem Weiterlesen).


    Zuerst benutzte ich das 5er Radian ohne PowerMate, das ergibt ca. 307x Vergrößerung. Damit waren der 13,0m Stern ganz leicht und auch schon das Paar unten am Bildrand sowie die 14,7m und 15,3m Sterne leicht indirekt zu sehen. Von Zentralstern noch keine Spur.


    Jetzt wollte ich es wissen und steckte die 2,5x Powermate dazwischen. Nun sauste M57 in etwa 20 s durchs Bildfeld, und nur die gute Nachführbarkeit meines Teleskops hinderte mich am Verzweifeln.


    Bei dieser Vergrößerung konnte ich das Sternpaar am unteren Bildrand von Stathis' Zeichnung trennen, und auch der Stern Nr. 6 (15,7m) war indirekt sicher zu halten.
    Bei der Vergrößerung waren die Sternabbilder natürlich nicht mehr
    punktförmig. Das Seeing war aber so gut, daß praktisch kein Gewaber auftrat.
    M57 nahm nun etwa 1/4 des Bildfelds ein. Unterschiedliche Helligkeit und Breite des Rings war gut zu sehen, auch ein Helligkeitsverlauf im Innenbereich (zur Mitte hin etwas dunkler).



    Und der Zentralstern???


    Erst habe ich trotz "Augen verbiegen" und kräftig durchatmen lange nichts gesehen. Nach einigen Minuten aber nahm ich immer mal wieder für einige Sekunden mit indirektem Sehen einen leicht aufgehellten kleinen Fleck in der Mitte des Rings wahr.


    Zum Schluß versuchte ich noch mein 6,7 mm Plössl mit der 2,5x PowerMate. Damit ist die Übervergrößerung etwas geringer und das Bildfeld etwa gleich groß und etwas heller. Auch der Kontrast scheint etwas besser zu sein.
    Nun sah ich den Zentralstern noch ein klein wenig besser, ca. 30-40% der Zeit. Es war aber wie oben schon geschildert kein Aufblitzen, sondern jeweils einige Sekunden konstant.
    Es ist schon interessant, wozu so ein altes Plössl taugen kann, wenn das passende Teleskop vorn dran hängt[:o)].


    Ich hoffe, dieser Bericht gefällt und regt euch zu eigenen Versuchen an[:)].


    cs,
    Martin