Beiträge von Doc HighCo im Thema „Ein paar Gedanken zum Fermi-Paradoxon“

    Hallo Mirko et al.,


    ich bin da auch keine Experte. Aber das Paradox ensteht dadurch, soweit ich weiß, daß eine genügend fortschrittliche Zivilisation, die im Schnitt mit z.B. nur 1% der Lichtgeschwindigkeit in der Milchstrasse expandiert, diese in nur ca. 10 Millionen Jahren kolonisiert hätte. Das hätte in der Lebensdauer der Milchstraße bis jetzt viele hundert Mal geschehen könne - selbst wenn es nur immer eine intelligente Rasse pro 10 Millionen Jahre gäbe, die dazu willig und fähig wäre. Die würde per "Starhopping" nach und nach alle geigneten Systeme besuchen bzw. ausbeuten und dort Artefakte hinterlassen, die man bemerken könnte. Selbst wenn viele der "Kolonisten" ind vielen Systemen scheitern würden und nicht weiter machen würden, genügten einige andere, die den Willen zur Expansion behielten um den Prozess weiterzutreiben.
    Man muß sich das wohl wie einen Bakterienbefall vorstellen. Die Bakterien besiedeln langsam aber unausweichlich den erreichbaren geeigneten Nährboden und vermehren sich. Selbst wenn etwas sie lokal stoppt und vernichtet, kommen von woanders andere wieder nach - analog zur Besiedlung der Erde durch den Menschen.
    Bei einer Rasse die anfängt in die Milchstrasse zu expandieren, dürfte es ähnlich sein, wenn die Bedingungen dafür gegeben sind. Ab einer kritischen Größe ist die Expansion nicht mehr zu stoppen. Selbst wenn einige der "Kolonisten" ethisch wäre oder damit aufhören würden, gäbe es andere Fraktionen die weitermachen würden. Das wäre nur ganz am Anfang wieder zu stoppen.
    Die Frage ist, was kann so einen Prozeß am Anfang stoppen? Ist der "Nährboden" vielleicht nicht da oder "frißt" oder besetzt die erste Rasse, die mit dem Expandieren anfängt den ganzen "Nährboden", so daß alle anderen überhaupt nicht mehr expandieren könnten - das könnten wir sein, sonst hätten wir schon nichts mehr zum "fressen" (oder wären "gefressen" worden bzw. unsere Resourcen.)
    Alles sehr hypothetisch.


    Gruß


    Heiko

    Hallo Mirko,


    ich glaube, daß Dein Ansatz leider keine Lösung für das Fermi-Paradoxon ist. Was Du oben beschreibst, könnte eine Lösung sein, wenn es nur eine andere oder wenige Intelligenzen (KI oder Bio) gibt, die dann so ethisch sind, das Leben auf der Erde nicht zu gefährden. Das ist eigentlich gleichbedeutend mit oder ein Spezialfall des Ansatzes, daß raumfahrende Intelligenz sehr sehr selten ist.
    Wenn es viele Raumfahrerintelligenzen gibt oder irgendwann gegeben hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit entsprechend groß, daß sich eine davon raumfahrtmäßig wie die Axt im Walde benimmt und wir das bemerken würden. Wir sind dann eigentlich wieder beim alten Paradoxon - wo sind all diese Rüpel oder was verhindert, daß sich diese Rüpel bemerkbar machen?


    Viele Grüße


    Heiko