Hallo Toby,
Für ein paar Meter Ortswechsel empfinde ich eine fahrbare Konstruktion bei 10 oder 12", bei denen das schwerste Einzelteil ziemlich sicher nicht mehr als 25 kg wiegt, eher umständlich als hilfreich.
Mit Bewusstsein habe ich das bei diesen Teleskopgrößen auch noch nie gesehen.
Wenn der Dob fahrbar werden soll, muss auf jeden Fall klar sein, auf welchem Untergrund. So kleine und schmale Räder wie in dem ICS-Katalog werden auf der Wiese eher mäßig funktionieren. Eine bockende, hoppelnde Karre ist auch ein Risiko für den Spiegel, wenn die Spiegelzelle den Spiegel nicht wirklich sicher hält. Bei den leichten (dünnwandigen) Blechtuben hätte ich zumindest Bedenken (reine Spekulation meinerseits), dass die Justierung leiden wird. Und die Standard-Fassungen, die ich kenne, sind nicht so leicht auf der Wiese nachjustiert. Bei meinem an sich solide gebauten TAL1 war das jedenfalls ein ziemliches rumgefrickel. Bei etwas größeren Tuben kommt dann dazu, dass abwechselnd geschraubt und kontrolliert werden muss wenn man alleine beobachtet, da man vom OAZ nicht and die Schrauben herankommt. Und bei fehlerhafter Justage geht die Abbildungsleistung schnell in den Keller.
Gerade bei der Prämisse "Genuss-spechteln" würde ich 12" ganz klar dem 10" vorziehen.
DS-Jagd an der Wahrnehmungsgrenze, mit dem Erfolgserlenis das Objekt identifiziert zu haben, geht mit jeder Öffnung. Die galileischen Monde gehen z.B. schon recht gut mit dem 8x20 Taschenfernglas.
DS-Objekte die bei visueller Beobachtung wirklich eindrucksvoll sind, gibt es imho ohnehin wenige (zumindest unter den Bedingungen im norddeutschen Flachland). Bei kleiner Öffnung noch viel weniger. Erst recht, wenn - wie schon angemerkt - die Gelegenheit bestand/besteht zeitweilig auch größere Teleskope zu nutzen. Das erste mal M13 im 8er: toll! M51 - super. Nach Orion mit 18", M51 unter sehr guten Bedingungen mit 24" oder im Cirrus mit Etos-bestücktem Bino und O3 bei 80 cm Öffnung spazierengucken zurück zum 8er => gesehen, abgehakt, der nächste bitte. Sicher stark überzeichnet, aber der Anspruch wächst mit dem, was man unter guten Bedingungen (auch mit fremdem Gerät) sehen konnte.
Wenn der Standard 12er (F/5) im Blechgewand zu schwer und zu sperrig ist, kann ja ggf. ein an sich für Fotografie angedachter Tubus mit größerem Offnungsverhältnis (F/4, F/4,5) in eine Rockerbox gehängt werden.
Viel Gewichtsersparnis wird nicht drin sein. Da würden erst CFK-Tuben und ggf. dünne Spiegel erhebliche Vorteile bringen.
Bei F/4 würde ich einen (guten) Komakorrektor (vor teuren Okularen) fest einplanen.
Je nach Bereitschaft und Geschick, kann die Optik später auch in einen selbst gebauten Gitterrohr-Tubus verpflanzt werden.
Das macht es jetzt aber vermutlich auch nicht einfacher ..
Bleibt der Rat, nichts zu überstürzen und sich erst, so gut das geht, sicher zu sein, was am bessten passt.
CS
Harold
PS:
Wenn ein 12er Dob zu umständlich im Handling ist, würde ich nicht erwägen mit 8" oder womöglich größer fotografieren zu wollen.
Ich astro-fotografiere zwar nicht (Mond-knipsen am Dob zählt nicht), habe aber oft genug gesehen, was damit verbunden ist.