Matthias,
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die GoTo-Steuerung umfasst in der Regel einen Handcontroller (das Teil mit den Tasten und einem kleinen Display) sowie die Anschlusskabel. Sie setzt voraus, dass die Montierung auf beiden Achsen 'motorisiert' ist. Oft wird Montierung, Motorisierung und Steuerung in einem Paket (intergriert) angeboten. Für kleine oder alte Montierungen gibt es Nachrüstsätze mit unterschiedlichem Umfang. Zudem unterscheidet man noch 'Montierung' und 'Stativ'.
Die GoTo-Steuerung muss wissen, wie, wo die Montierung aufgestellt ist (Ausrichten und Einnorden), muss die Uhrzeit kennen (inkl. SZ, WZ und Zeitzone) und muss schließlich die Ausrichtung des Teleskops auf der Montageschiene kennen (Home- oder Nullstellung). Das Star-Aligment ist dann Finetuning. Ohne Encoder (Winkel- bzw. Bewegungssensoren an den Achsen) gehen die letzteren Informationen für die Steuerung verloren, wenn man zwischendurch die Achsklemmung löst und das Teleskop von Hand dreht. Manche Steuerungen reagieren da auch empfindlich bei Stromausfall.
Mit der Handbox gibt es unterschiedliche Optionen, um ein Objekt anzufahren. Per Pfeiltasten oder per Abruf aus der Objektdatenbank. Bei parallaktischen Montierungen ist es zudem immer möglich, einfach 'nur' nachzuführen. Dazu wird dann nur der Motor der Stundenachse gleichmäßig bewegt um die Erddrehung auszugleichen. Das funktioniert auch, wenn man zwischendurch die Achsklemmungen gelöst hat und man keine Encoder verbaut hat. Nur auf das GoTo-spezifische, nämlich das Anfahren von Objekten aus der Datenbank muss man dann verzichten.
Besonderheiten sind der sog. Meridianflip (180° Umschwenken der Achsen, wenn man beim Nachführen den Süddurchgang passiert hat), diverse Schutzprogrammierungen, damit das Teleskop nicht endlos in den Boden schaut oder sich am Stativ festfährt und die automatische Null-/Homepositionierung. Das geht natürlich nur, wenn die Steuerung die Lage des Teleskops kennt - also die Achsen ohne Encoder nicht zwischendurch gelöst wurden.
Selbst mit Encoder scheitert die Steuerung in Fällen, wenn das Teleskop auf der Montierung verändert wird. Der Paradefall sind eine Kamera mit Kugelkopf-Befestigung, die am Kugelkopf verändert wird oder ein Newton in Rohrschellen, die nicht perfekt in Linie zur Achse stehen, und der in den Schellen verdreht wird, damit man nicht übers Stativ reinschauen muss (Newton = seitliche Einblick).
