Moin, liebe Mitleser ...
namibj hat sich da was vorgenommen und die ATM-Gemeinde kann sich ausmalen, dass so ein Projekt nicht einfach ist.
Damit das hier im Forum nicht ausartet, denn ich lese vermehrt Ironie und Sarkasmus in diversen Anspielungen, bitte ich um Sachlichkeit.
(==>)namibj
Mit Deinem Überoptimismus scheint mir Dein Projekt zum Scheitern verurteilt. Ich sehe da mehrere Baustellen und versuche davon jetzt ein paar aufzuzählen.
Design eines Phototeleskops bzw. visuellen Teleskops mit 2m Öffnung:
Bisher hast Du dazu noch keine vernünftigen Eckdaten genannt und redest - salopp gesagt - über ungelegte Eier. Das einzige, was ich hier so herauslesen konnte, ist, dass das Teil Containergröße haben wird. Fangen wir doch bitte von vorne an. Bitte erstelle eine Skizze über den Strahlengang aus dem Brennweite, Anzahl der Spiegel (ob Newton, Cassegrain etc.) hervorgehen. Danach kann man dann auch vernünftig über Einsatzweise, sinnvolle Auflösung, sinnvolle Vergrößerungen etc. reden. Über Grenzen der Auflösung wegen Seeing (Szintillation der Atmosphäre) wurde ja schon diskutiert.
Mechanik:
Ich habe den Eindruck, dass Du noch keine konkreten Vorstellungen über die Problematik der Lagerung von segmentierten Spiegeln hast. Mein persönlicher Tipp: Fang hiermit an, versuche einfach mal 2 kleine 20cm-Spiegel so zu kombinieren, dass diese zu einem gemeinsamen Abbild beitragen. Klebe die kleinen Spiegel notfalls einfach so weit ab, dass diese nicht asphärisch, astigmatisch poliert sein müssen. Nebenaufgabe: Rechne Dir aus, wie weit man sie abkleben muss, wovon das abhängig ist. Vielleicht wird Dir dann klar, warum keine Sternwarte in der Welt jemals einen 2m-Spiegel in Segmentbauweise gebaut hat.
Herstellung der Optik:
Wenn Dir die Bedeutung von Nanometer-Genauigkeit im Rahmen der Mechanik oben klar geworden ist, wird Dir sicher auffallen, dass diese Genauigkeit auch für die Oberfläche des Hauptspiegels gilt und dies nicht "eben mal" durch einen Polier-Plotter gelöst wird. Das Problem fängt an mit den zu überwachenden Parameter und was "Polieren" im prozesstechnischen Sinne eigentlich ist. Dein Problem fängt schon damit an, dass Du die tatsächliche Oberflächenform erst mal ermitteln musst, um dann prozesstechnisch gegenzusteuern. Das ist nicht trivial und wird umso schwieriger, je schneller als Öffnungsverhältnis ist. Hierzu erinnere ich an das Hubble-Space-Teleskop; Selbst die NASA hatte sich bei dem 2,5m-Hauptspiegel seinerzeit "vermessen" und konnte das Weltraumteleskop nur durch eine "Brille" retten. Und das passierte ganz sicher nicht, weil die blöd waren, sondern weil es "schwierig" ist.
Warum schreibe ich das?
Weil Du bislang großspurig über diese Aspekte hinweggegangen bist und ankündigst, diese Probleme im ersten Anlauf - quasi nebenbei - lösen zu können. Und das passt nicht ganz zu meinen Erfahrungen und Erlebnissen, insbesondere zu dem, was alle, die ich kenne, in diesem Zusammenhang erlebt haben. Und deren Hauptspiegelabmessungen betragen nur ein Bruchteil Deines Projekts.
Ich halte Deinen Eingangsvorschlag, dass Du probeweise einen 8"-Newton selbst schleifst/polierst und baust, für ideal. Wenn der 8-Zöller fertig ist, dann sehen wir weiter. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass etwas nicht möglich ist. Ich kenne mehrere Astrokollegen, die als Erstlingswerk gleich einen Newton jenseits der 20-Zoll-Grenze realisiert haben. Die haben nicht lange herumdiskutiert, sondern einfach losgelegt und fragten zu ganz konkreten Problemen hier und da mal zurück und ließen sich Tipps geben.