Beiträge von 03sec im Thema „Irisnebel NGC 7023“

    Hallo Joschi,
    ja, vielen Dank, ich teste auch gerade an einem Tele. Bei f/2 erreiche ich mit einem 12 nm H(a) Filter nach ca. 10 bis 15 s den Hintergrund. Das ist zwar "lang" aber immer noch kurz genug um nicht guiden zu müssen. Das wird, glaube ich, mein neues Hobby im Hobby.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Sascha,
    ja, ich freue mich auch. Es ist auch schön wieder etwas von dir zu hören.
    Solche Nächte mit gutem Seeing sind natürlich nicht all zu häufig, im Moment wäre ich aber schon froh ich könnte irgendetwas fotografieren. Mache auch gerade Experiment mit kleinen Brennweiten, damit ich auch Mondnächte mit H(a) und bei schlechtem Seeing etwas belichten kann.
    Vielen Dank für dein Lob und viele Grüße,
    ralf

    Hallo Simon, Norman und Tom,
    schön, dass euch das Bild gefällt.
    Simon, das waren dann 1400 mm. ich hatte allerdings etwas experimentiert und den Abstand zum Reducer vergrößert und dabei etwa 1200 mm erreicht. Mach ich aber nicht mehr, denn die Sterne am Rand begannen schon zu verzeichnen.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Frank,
    im Grunde habe ich die Farbbilder sogar (fast) gleich lange belichtet. OK, es waren 4 s statt 2 s, aber das nur, um den Lichtverlust durch die Bayermatrix auszugleichen. Es liegt am Seeing selber. Es gibt Tage, da sehen die Sterne sehr weich und groß aus. Fokus hin und her, keine Chance sie klein zu halten, auch nicht bei noch kürzeren Zeiten. Und dann gibt es die Tage an denen ich denke, oh, kleine, scharfe Sterne, hast bestimmt versehentlich auf 33% Ansicht geklickt und (oh Freude, nein es ist doch die 100% Ansicht). Dein Bild zeigt viele schöne Details und du hattest ja auch einen ganz anderen Ansatz, das "trotzdem" darfst du deshalb gerne weg lassen :)
    Micha, Danke, ja cool, bin gespannt und freue mich immer auf neue Bilder von dir. Ja, das Wetter, da möchte man Radioastronomie betreiben. Aber eins steht fest, es kommt mal wieder eine gute Nacht, irgendwann.
    Gruß,
    ralf

    Hallo Chris, Andreas, Sven, Frank und Markus,
    ich danke euch sehr herzlich für eure netten Antworten. So langsam finde ich meinen Weg. Habe mir vorgenommen jeden Monat ein Bild fertig zu stellen. Für Dez. wird es allerdings schon sehr knapp.
    Chris, der Optec f/5er Reducer ist im L für einen größeren Chip schon recht grenzwertig an den Ecken. Bei mir klappt es aber noch ganz gut. Ich habe auch einen f/3,3 Reducer, den kann ich aber nur vernünftig mit einzelnen Farben betreiben, da die chromatische Aberration schon deutlich zu sehen ist.
    Frank, dein Bild habe ich auch gesehen. Wunderbare Tiefe und eben ein schönes großes Feld. Klasse gemacht. Deine Kritik ist nicht unberechtigt, nur liegt das Problem nicht in der EBV sondern ist im Seeing selber begründet. Die "Farbsterne" waren einfach doppelt so groß. Ein bisschen korrigiert habe ich das, aber auf der anderen Seite sind nur hier am Rand die Sternfarben gut zu definieren. Im oberen Teil des Bildes finde ich es auch ganz o.k. unten hast du sicher Recht.
    Ich würde dir gerne ein Rohsummenbild zur Verfügung stellen, nur, das gibt es gar nicht :) Ich bearbeite die Bilder in Gruppen und wähle die Parameter individuell aus und addiere die Bilder dann (per Hand!) zum Gesamtbild.
    Einen schönen Sonntag noch, vielleicht gibt es ja gleich noch ein paar Wolkenlücken,
    viele Grüße,
    ralf

    Hallo allerseits,
    ich habe die letzten Schlechtwettertage damit verbracht ein neues Bild fertig zu stellen. Es handelt sich um die Zentralregion vom Irisnebel NGC7023.



    Eine Detailansicht:



    Und hier in groß mit weiteren Infos:
    http://www.astrofototeam-niede…fotografien/99930_6_g.jpg



    Eigentlich ist das ja ein Objekt für ein etwas größeres Kamerafeld wo sich die ganzen Staubregionen vom Hintergrund trennen. Hier habe ich mich allerdings nur auf das Zentrum konzentriert. Mein Ziel war es, wie fast immer ;) ein möglichst scharfes Bild der Details hin zu bekommen. Zudem fand ich es sehr spannend und auch irgendwie schön, wie der Zentralstern seine nächste Umgebung anleuchtet und es nebenan ein Loch im Nebel gibt wo die Hintergrundsterne hindurch leuchten können.
    Die technischen Daten: 15 mal 1000 Einzelbelichtungen a 2 s. Dazu noch 4 mal 1000 Belichtungen a 0,5 s fürs Zentrum und 5 mal 1000 Belichtungen a 4 s für die Farbe. Das ganze durch mein C11 mit Reducer auf f/5 gebracht ohne jeden Filter. Gestackt in AutoStakkert in 1000er Gruppen, (Verwendungsrate 100% bei Sigma Klipping) und dann (per Auge gewichtet) in PS zusammen gefügt. Der Nebel wurden geschärft mit iterativer PSF-Schärfung in Fitswork, Die Sterne wurden maskiert und von der Schärfung (etwas) verschont.
    Insgesamt habe ich 3 Abende benötigt. 2 Abende waren wirklich klasse mit super Seeing. Hier nutzte ich die ASI178 MM für die Luminanz. Der 3. war da etwas mieser, den habe ich dann für die Farbe genutzt mit der ASI178 MC.
    So weit, so gut. Der Zentralstern (SAO 19158) hat mich dann aber doch etwas genervt. Der ist mit ca. 7 mag einfach zu hell und hatte nach den „normalen“ Belichtungen einfach einen zu großen Durchmesser. Wenn ich schon nur 2 s belichte, dann dachte ich, dass ich die Sterne auch klein halten könnte, aber nein. Ich belichtete am 2. Tag deshalb besagte 0,5 s und, ich verringerte auch die Verstärkung (Gain) , damit die Umgebung des Sterns noch zu sehen ist. Dabei ist mir mal wieder folgendes klar geworden: Wir haben uns in der Fotografie längst daran gewöhnt, dass helle Sterne einen größeren Durchmesser haben als schwache. Eigentlich normal, möchte man meinen, auch in Sternkarten wird das ja so verwendet. Aber : eigentlich ist das ein Artefakt. Hervorgerufen durch Streuung in die Atmosphäre, Beugung und Streuung im Teleskop und Streuung auf dem Kamerachip. Genau das ist ja der Grund, warum sich „visuell“ so sehr von „fotografisch“ unterscheidet.
    Ich wollte auf jeden Fall den hellen Flatschen so klein wie möglich halten um zu sehen, was es so in seiner nächsten Umgebung für Details gibt. Und siehe da, da gab es erstaunlich viele Details. Der Begriff Irisnebel bekam für mich eine ganz neue Bedeutung. Als ganzer Nebel mag er an eine große blaue Blume erinnern, als Detailbild, um den Zentralstern herum, erinnert der Nebel aber an die (blaue) Iris eines Auges. Apropos Farbe. Der Stern, der offensichtlich den ganzen Staub beleuchtet ist ein blau-weißer Stern. Wie kommt es aber dann zu der eher rötlich-braunen Färbung einiger Wolken? Die ´Astrofreunde Franken´ geben da Auskunft.
    http://www.astrofreunde-franken.de/ngc7023.html
    Es handelt sich nicht um H(a) Gebiete, sondern um Fluoreszenz von PAHs, aromatische Kohlenwasserstoffe und Bausteine des Lebens. Seitdem ich das weiß frage ich mich, ob es da eher riecht oder stinkt;-)
    Mein Interesse richtete sich dann aber wieder auf die nächste Umgebung des hellen Sterns. Die Ringe um den Stern konnte ich schnell als Beugungsringe identifizieren. Eigentlich geil. Ich habe so gut wie noch nie Beugungsringe in Deep-Sky-Bildern ausmachen können. Klar, bei Planeten erreicht man (manchmal) die theoretische Auflösungsgrenze. Bei Deep-Sky-Bildern hatte ich immer einen Faktor 5 bis 10 im Kopf. Aber hier, dank des super Seeings an den 2 Tagen, erreichte ich eine Auflösung von ( mehr oder weniger überschlagen und geschätzt) knapp unter 1“. Also gerade mal Faktor 2.
    Als nächstes ging es jetzt darum Vergleichsbilder zu finden. Puh, da gab es nicht mehr viele. Die üblichen Verdächtigen hatten sich doch stark auf die großflächigen Staubregionen konzentriert. An Tiefe konnte ich nicht mithalten, klar, aber die Details um den Zentralstern herum hatte bisher niemand abbilden können. Am Ende landet man natürlich, wie immer, bei Hubble. Aber: auch hier hat der Stern seine Spuren hinterlassen und einige Teile überstrahlt. Bei der Planung der Bilder wurde deshalb vermutlich sogar der Stern bewusst ausgeschlossen. Irgendwie wirkt das Hubble-Bild doch auch etwas improvisiert. Für mich aber der Quell einer diebischen Freude: auch hier gibt es überstrahlte Bereiche, die aber in meinem Bild zu erkennen sind. :)
    https://de.wikipedia.org/wiki/NGC_7023
    Das Schöne hier im Forum ist ja, dass auch echte Profis hier mitmachen. Also habe ich mal kurz nachgefragt, ob es evtl. bodengebundene Bilder gibt, die die direkte Umgebung von SAO 19158 zeigen? Ergebnis:
    „tut mir Leid, ich kann auch in unseren Archiven da nichts finden“ ( herzlichen Dank an Caro)
    Mir aber tat das gar nicht Leid, ich hatte da wieder diese diebische Freude, dass ich Details aus der direkten Umgebung von SAO 19158 zeigen konnte die nie ein Mensch zuvor gesehen hatte. (ok, mit einem gewissen Vorbehalt ;-)) aber spannend allemal.
    Ich hoffe euch gefällt das Bild,
    viele Grüße,
    ralf