Beiträge von HWS im Thema „Erdrotation“

    Langer Auslegungen kurzer Sinn: befrage zwei Fachleute zu einem Problem und du kriegst immer verschiedene, oft sogar entgegensätzliche Antworten.


    Trotz aller Auslegungen steht doch wohl fest:


    Schon in der Antike hatte man heliozentrische Gedankengänge. Die Erde ist eine Kugel, sie rotiert und die Sonne ist der Mittelpunkt der Welt.


    Das geozentrische Weltbild setzte sich durch mit Ptolemäus, der alles wissenschaftlich mit den damaligen Mitteln ziemlich gut untermauerte. Die Erde war ein Kugel, sie rotiert nicht, die Präzession hatte Ursachen in Bewegungen in der Fixsternsphäre.


    Kopernikus war der Erste, der in einer veröffentlichten Arbeit das heliozentrische Weltbild als dem geozentrischem überlegen darstellte, hielt aber an den schönen Kreisbahnen fest, was natürlich wieder Schwierigkeiten machte. Die Erde war eine Kugel, die um die Erdachse rotiert und in einer Kreisbahn die Sonne umlief. Die Präzession erklärte er mit dem Pendeln der Erdachse.
    Entscheident für die Rotation der Erde war die Annahme, daß Atmosphäre und alles auf der Erdoberfläche mitrotiert.
    Die Hauptargumente gegen das heliozentrische Weltbild waren ja, wenn die Erde rotiert, müßte alles von ihrer Oberfläche wegfliegen, man müßte einen Fahrtwind von Osten her verspühren. Wenn etwas senkrecht runter auf den Erdboden fällt, müßte es schräg fallen usw.


    Erst mit Kepplers Elipsenbahnen konnte man die Umlaufbahnen genau berechnen.


    So kann man es doch korrekt beschreiben?!

    Im Weltbild des Ptolemäus war die Erde eine nicht rotierende Kugel und man erklärte sich die Präzession dadurch, daß der Fixsternhimmel
    doch nicht ganz so "fix" war.


    Aber interessant ist Aryabhata. Der schrieb alles nieder 1000 Jahre vor Kopernikus. Diese Schriften fand man aber erst im 1900:ten Jahrhundert. Seine mathematischen Schriften kamen doch zu den Arabern schon um 1000 herum, zusammen mit der Null. Diese machten dann die Null zu einer selbstständigen Zahl.


    Man kann dann doch annehmen, daß Kopernikus erstmals die Erdrotation schriftlich feststellte und auch begründete. Während Ptolemäus die Rotation abtat auf Grund rein mechanischer Vorstellungen. Ein senkrecht hochgeworfener Ball würde dann nicht auf der selben Stelle wieder runterkommen.
    Kopernikus wiederlegte das mit dem richtigen Argument, daß die Atmosphäre und der Ball mitrotiert und war damit schon nahe dran an den newtonschen Begriffen von Gravitation und Trägheit.


    Ich glaube, man kann ihm das mit der Erdrotation schon gutschreiben.

    Hallo Sternenfreunde,
    hier geht´s mal um die Erde.
    In dem geozentrischen Weltbild von Ptolemäus gab es keine Rotation unseres Planeten und keine Erdachse. Man beobachtete und berechnete aber, bekannt seit Hipparchos (ca 150 v.Ch.), die Präzession, d.h. die Verschiebung des Frühlingspunktes.
    Womit Kopernikus wirklich ganz neu herauskam, war, daß er die Präzession dem Pendeln der Erdachse zuschrieb.
    Heliozentrische Vorstellungen gab es ja schon in der Antike und auch in Indien und daraus folgt natürlich die Erdrotation. Meine Frage ist: war die Erdrotation schon vor Kopernikus bekannt und ist das dokumentiert?
    Gruß Hans