Beiträge von Mr_beteigeuze im Thema „Birr Castle, Irland- größtes Teleskop vor 1917“

    Hallo Zusammen,
    Ein paar kleine Anekdoten die vielleicht noch erwähnenswert wären:


    -Für die Ausrichtung des Teleskopes waren anscheinend einige Helfer notwendig, welche die ganze Nacht hindurch mit Kurbeln beschäftigt waren. Soweit ich das vor Ort nachvollziehen konnte, war aber während der Beobachtung eine Feineinstellung per Schneckengetriebe durch den Beobachter möglich. Man sieht die Welle auf den Bildern unterhalb des OAZ von ca 8 Uhr nach 6 Uhr, und auf 6 Uhr der Schneckenantrieb.


    -Da das Reflektionsvermögen des Speculum Metall aufgrund des feuchten Klimas relativ schnell nachließ und der Spiegel daraufhin neu poliert werden musste, besaß Lord Ross 2 Hauptspiegel. Der Wechsel der Spiegel ging daher recht zügig. Das von Henri verlinkte Bild des Spiegels zeigt auch den Schienenwagen für dessen Transport. ich meine, am Leviathan selber noch die Überreste von Schienen gesehen zu haben.


    -Auch wenn der Leviathan etwa zu Lebzeiten von Leon Foucault in Betrieb war, wurde bei der Politur noch nicht der Foucaulttest angewandt. Es wurden also nach Erfahrung poliert ohne Vermessung. Übrigens hat Lord Ross hierzu eine eigene Poliermaschine konstruiert und auch mit unterschiedlichen Legierungen für die Metallspiegel experimentiert. Es gab hierbei einige Misserfolge.
    Es ist davon auszugehen, dass die Hauptspiegel weit jenseits der Beugungsgrenze lagen, dies jedoch aufgrund der Öffnung, dem Seeing, der Okulare und sämtlichen anderen Faktoren trotzdem brauchbare Beobachtungsergebnisse lieferten.


    -Trotz der beeindruckenden Ergebnisse, welche das Teleskop seinerzeit lieferte wurde es von Focualt als "Witz" bezeichnet [:o)]


    Hier
    http://www.historyireland.com/…leviathan-of-parsonstown/
    gibt es noch ein paar mehr Infos.
    CS, Matze