Beiträge von Doc HighCo im Thema „Birr Castle, Irland- größtes Teleskop vor 1917“

    Hallo Matze,


    danke für den Link zum Bericht. Den fand ich recht spannend. Ich habe bis jetzt aber nichts gesehen, daß das Teleskop mit dem neuen Spiegel und dem " computerised motorised system" - was immer das heißt - real ausprobiert wurde, wenn auch nur zur Demonstration.
    Auf dem Gelände von Birr-Castle wurde übrigens auch eine LOFAR-Station errichtet (siehe auch den Bericht von Caro: http://www.astrotreff.de/topic…C_ID=216194&whichpage=1#0). So schließt sich der Kreis zwischen alt und neu.


    Gruß


    Heiko

    Hallo Matze,


    ja in der Ausstellung war ich auch - leider zu kurz. Mir gefiel das Teleskopmodel, an dem man die Verstellmechanik sehen und probieren konnte gut. Mehr noch als die Optik fand ich es erstaunlich, wie schon oben gesagt, wie man das Teil mit der rustikalen Mechanik präzise auf M51 oder M101 ausrichten und im Blick behalten konnte.
    Auch gut gefallen hat mir der Pub danach - wenn es keine Sterne am Himmel gibt, dann trinkt man halt Guinnness bis man welche sieht :)


    Gruß


    Heiko

    Hallo,


    danke für die Rückmeldung. Mit der Spiegelqualität habt ihr natürlich recht. Da hätte man auch mit einer besseren Montierung nicht viel machen können.
    Trotzdem erstaunlich, dass man das"Monster" überhaupt auf z.B. M51 ausrichten konnte. Was hätte Parsons wohl zu Ralfs M51 Bild und Ausrüstung gesagt?


    Viele Grüsse


    Heiko

    Hallo,


    mal was historisches. Im Urlaub war ich in Irland. Dort kann man in Birr Castle das für 70 Jahre bis ca. 1917 größte Spiegelteleskop der Welt von William Parsons besuchen. Es gab dazu hier im Forum vor nicht langer Zeit schon einen Beitrag ("William Parsons und die Feuerrad-Galaxie"). Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall für Teleskopinteressierte.
    Der Standort ist im Flachland in einem Park (kein Berg) mitten in Irland eher ungewöhnlich. Das Wetter ließ wohl auch nur sehr beschränkte Beobachtungszeit zu. Aber das hat der Herr Lord Parsons wahrscheinlich in Kauf genommen, um vom heimischen Kamin mal schnell rüber zum Teleskop spazieren zu können.




    Der Spiegel hatte 1,80m Durchmesser und eine Brennweite von ~16m. Der Tubus sieht aus wie eine Mischung aus Jules Verne's Kanone und einem Weinfass, das man zwischen zwei Burgmauern gehängt hat. Ich weiß nicht, was für Okulare benutzt wurden, aber ich vermute Galaxien wie M51 oder M101, bei denen zum ersten Mal die Spiralstrucktur damit beobachtet werden konnte, müßten mindesten gesichtsfeldfüllend zu sehen gewesen sein.
    Die Einstellmechanik war eher viktorianisch rustikal, wie man auch noch auf den Bildern sehen kann. Außer in Nord/Süd-Richtung konnte man nur um wenige Grad nach Ost und West schwenken. Ich wundere mich, wie man damit bei dem vermutlich kleinen Gesichtsfeld überhaupt eine Galaxie wie M51 oder M101 anvisieren und für einen Weile im Blickfeld halten konnte. Neben der Fähigkeit eine so große Optik in der ersten Häfte des 19.Jahrhundert herzustellen, verdient das wahrscheinlich die größte Anerkennung.


    Wäre der Spiegel an einem geeigneteren Standort, in einer leichter auszurichtenden Stahlkonstruktion eingebaut worden, hätte man wahrscheinlich schon Mitte des 19. Jahrhundert Erkenntnisse damit gewinnen können, die erst 70 Jahre später erlangt wurden.


    Gruß


    Heiko