Beiträge von SigurRósFan im Thema „Lichtverhältnisse zu schlecht für Beobachtungen ?“

    Hallo Tom,


    Stefan hat zum Thema Anschaffung schon alles gesagt. Ich hab auch noch nie gehört, dass einem Einsteiger direkt eine Nachführung und Go-To empfohlen wurde. Ein Einsteiger hat erstmal ganz andere Sachen im Kopf als Teleskopelektronik. Ebenso rate ich meist zur visuellen Beobachtung, außer der Anfänger hat schon den Wunsch zur Fotografie. Go-To ist zwar ein nettes Feature und mag vielleicht sogar eine Möglichkeit sein, damit man auch an aufgehellten, stadtnahen Standorten etwas am Deep-Sky-Himmel findet. Ich persönlich empfehle Leuten dennoch immer, sich einen normalen 8-Zoll-Dobson ohne Schnickschnack zu kaufen, oder sich vorab erst mit einer Beobachtergruppe zu treffen (als Praxis-Schnupperkurs). Wie mein Vorredner schon sagte: "Das macht ja eben auch den Charme eines Dobsons aus, möglichst wenig Gedöns einfach nur viel Optik und gut ist!" Kofferraum auf und nach 2 Minuten ist das Teleskop einsatzbereit.


    Dunkler Himmel ist wichtiger als viel Öffnung. Darum solltest du gerade in den mondlosen Nächten (so viele klare Neumondnächte im Jahr gibt's eh nicht) dein Zeug tatsächlich ins Auto packen, um im Dunklen (am besten südlich von Hamburg) die Milchstraße zu genießen. Erst dieser Himmel liefert den nötigen Kontrast, damit diffuse Galaxien, Nebel und alle weiteren Deep-Sky-Objekte Spaß machen. Dein Balkon (der hoffentlich nach Süden geht) wird vermutlich "nur" für Sonne (mit Sonnenfilter), Mond, Planeten, Asteroiden, Doppelsterne und veränderliche Sterne ausreichen; die hellsten Exemplare des Deep-Sky (vor allem Sternhaufen) sollten auch gehen. Erwarte aber vom Balkonien-Deep-Sky nicht allzu viel. Es hat schon seine Gründe, weshalb Deep-Sky-Beobachter zu Neumond immer raus ins Dunkle fahren.