Beiträge von quilty im Thema „BRESSER 102/460 REFRAKTOR“

    nö, beide Augen und eigentlich nur mit diesem Teil. Kann ich auch mit anderem Einblick an einer Seite wegkriegen, ist aber nicht gefärbt wie die typischen Säume. Also, wenn ich leicht gezackte Lindenblätter in der Sonne betrachte, dann ist an jedem Zacken ein Härchen, oder eben, das sind so Strahlen. Um sicher zu sein, muss ich hingehen. Und dann ist der Vorteil des Teleskops weg. Oder heißt das Häärchen? Wird aber rot unterschlängelt.

    und noch immer interessant, das alte Zeugs zu lesen. Der Tommy hat tolle Messungen gemacht, aus denen hervorzugehen scheint, dass Bresser entgegen seiner Reklame überhaupt kein ED reingebaut hat. Das wäre schon dreist gelogen und muss angeprangert werden Und sowas ist auch fürs allgemeine Verständnis interessant zu wissen, was und was nicht möglich ist bei f/4,5. Dennoch scheint es über weite Strecken mehr um solche Details zu gehen als um die Performance des Teleskops. Also was ich dadurch sehe, und ich sehe immer öfter durch, vor allem auch tagsüber, wird doch nicht hässlich, weil ich nun befürchten muss, ich hab nicht durch ED geguckt. Mein Lieblingsokular ist das 9mm Goldkante, das holt für mich das Maximum raus. Ich kann durch leichte Veränderung des Einblickwinkels die Farbsäume an jeder Kante in violett oder rot haben oder auch ganz weg bekommen. Dabei bewegen sich Vorder- und Hintergrund gegenläufig, und es entsteht ein räumlicher Effekt mit nur einem Auge. Irgendwie hab ich den Eindruck, viel schöner geht nicht. Eine spezielle Schwäche stört mich etwas, das sind diese Strahlen, die von Punktlichtquellen wie Sternen oder hellen, kleinen Sonnenreflexen ausgehen. Nicht einfach Halos oder Säume. Hab auch keine Erklärung dafür.

    Dazu noch was. In der gleichen Liga spielt wohl das Skywatcher 102/500. Aber erstens können sich unsere Händler nicht auf eine konsistente Gewichtsangabe einigen, die Angaben streuen zwischen 2,1 und 3,9 kg, wobei die höhere Angabe nicht stimmen kann und zweitens ist der Hexafoc deutlich besser als der etwas wacklige am Skywatcher. Denn der größere 120/600 wiegt 3,9 kg, da kann der kleinere nicht genau so schwer sein. Ich würde zwar sowieso kein zweizölliges Gedöns dran machen, weil dann der Witz des Gerätes verloren geht, aber trotzdem. Hier wäre das Polaris vielleicht noch besser, weil die Schiene noch näher am Tubus liegt und das Ganze durch den kleineren Auszug noch leichter ist. Am Skywatcher 120/600, welcher mich optisch nicht überzeugte, hat mich auch gestört, dass der Blick von vorn hinein irgendwie neblig war, als wenn eine Linse leicht beschlagen wäre. Ich weiß nicht, ob das für die Bildqualität irgendeine Bedeutung hat und auch nicht, ob diese Erscheinung auch am kleineren 102er zu sehen ist, aber es hat mich eben abgetörnt. Der Blick ins Bresser hingegen ist klar wie in einen ungetrübten See am Morgen.

    Um den Thread mal wieder aufzuwärmen.
    Ich hab das Gerät seit einigen Monaten. Es ist nichts wacklig, auch nicht die Befestigungsschiene, wenn sie auch nur am hinteren Ende mit zwei Schrauben montiert ist. Einzig der Halter für den Sucher und die M3-Okularklemmschraube im Plastik des Zenitspiegels sind ein Witz. Der Zenitspiegel wäre sonst durchaus brauchbar. Sowas sollte Bresser entweder besser machen oder weglassen. Der Hexafoc ist wie bekannt sehr gut, bräuchte vielleicht aber bei der kurzen Brennweite eine Untersetzung. Der Refraktor ist leicht und wird gut von besseren Fotostativen getragen. Der einzige weitere Refraktor mit gleicher Öffnung und noch geringerer Brennweite, den ich gefunden habe, ist ein dreilinsiger Fluoridapo und kostet 15 mal so viel. Visuell optisch macht das Gerät bis zu ca. 50facher Vergrößerung richtig Spaß. Brillant, hell und viel Kontrast. Wenn man will, kann man auch bei 30fach schon breitere Blauschleier und schmale Purpurränder sehen, aber man muss sich davon bis 50fach nicht stören lassen. Ab ca. 70fach hört der Spaß langsam auf, und auch der Mond zeigt bei dieser Vergrößerung schon deutlich reduzierten Kontrast. Bei solcher und höherer Vergrößerung bekommt man sichtbar nur noch einen Teil des Spektrums fokussiert, der Fokusbereich zwischen Blau, Grün und Purpur misst ca. 0,5mm. Da helfen auch Filter nicht mehr so viel, da sie im besten Fall einen großen Teil des Lichts absorbieren. Für Sterne, Planeten und auch Mond über 50fach würde ich den Kurzrefraktor nicht mehr empfehlen. Für kleinere Vergrößerungen und als Spektiv jedoch finde ich die Kombi von Preis/Leistung/Größe/Gewicht ziemlich konkurrenzlos. Es ist eine Superergänzung zu Teleskopen langer Brennweite z.B. anstelle von teuren, langen, großen und schweren Zweizollokularen, aber kein richtiges Reiseteleskop, weil es eben bei hoher Vergrößerung nicht so abbildet, wie man es gewohnt ist.
    Quilty