Beiträge von konfokal im Thema „BRESSER 102/460 REFRAKTOR“

    Hallo
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Neuge</i>...Ich kann mich noch gut an den 150/1200 Refraktor erinnern den ich mal hatte. Da gabs auch nen fetten Saum um den Mond. Die diversen Filter entfernten diesen zwar zu einem großen Teil, aber dann war der Mond gelb...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Bresser 102 f/4.5 hat -grob abgeschätzt- einen etwa doppelt so starken Farbfehler wie Dein ehemaliger 150 f/8. Wenn der Dir aber am Mond schon nicht gefiel, was erhoffst Du Dir dann vom kurzen Bresser? Wie soll der bei mehr Farbfehler ein besseres Bild zeigen?


    Gruß,
    Mathias

    Hallo Andreas,


    Du schreibst, Bresser hätte eine völlig korrekte Bezeichnung gewählt, und gehst offenbar davon aus, dass eine der beiden Linsen im neuen Objektiv tatsächlich aus ED-Glas besteht, wie von Bresser angegeben. Nun haben die von Gerd initierten Messungen der Schnittweitendifferenzen durch T.Nawratil jedoch gezeigt, dass das neue Bresserobjektiv eigentlich gar kein ED-Glas enthalten kann, denn dazu müssten die gemessenen Werte mindestens um den Faktor 1,5 kleiner sein, als sie es sind. Die Messungen zeigen vielmehr Werte wie sie völlig typisch für einen einfachen Achromaten ohne Sonderglas sind. Wie erklärst Du Dir diese offensichtliche Diskrepanz?


    Ich hatte dazu weiter oben schon mal spekuliert, ob es sich möglicherweise um eine Art verunglückte ED-Glasschmelze handeln könnte (quasi zur Ehrenrettung, was jedoch von offizieller Seite entrüstet als Verleumdung oder Verschwörungstheorie abgetan wurde). Wenn aber eine Glasschmelze am Ende nur eine Dispersion aufweist, wie sie auch herkömmliche einfache Standard-Gläser zeigen, dann wäre es für meine Begriffe irreführend, dafür das Kürzel "ED" zu verwenden, denn offensichtlich hat das Glas ja gar keine "extra niedrige Dispersion", sondern eine hundsgewöhnliche. Oder wie siehst Du das?


    Gruß,
    Mathias

    Hallo, Gerd,


    Du mahnst Originalzitate an, gut, nennen wir das Kind beim Namen: das Konzept der Äquivalenten Abbezahl (negativer Kehrwert der auf die Brennweite normierten Schnittweitendifferenz) ist mir zum ersten Mal im Zusammenhang mit Hyperchromaten begegnet (physiko-chemische Analytik, Messtechnik). Nicht dass ich da Experte wäre, es soll nur heißen, nicht alles, was ich in dieser Diskussion hier schreibe, bezieht sich auf Informationen, die Du mal irgendwann - oder mehr oder weniger abgewandelt - zur Verfügung gestellt hättest.


    Ich hatte knapp geschildert, wie man bei einem Objektiv die Farbkorrektur messen kann, um herauszufinden, ob ED oder nicht-ED-Standard. (Schreibt man übrigens mit d. Standarten sind was anderes, das nur am Rand, um auch mal Korinthen...) Wenn ich nun, um mal eine Analogie zu gebrauchen, schreibe, "um herauszufinden, ob auf einer Straße der Tempostandard eingehalten wird, bestimmt man folgendermaßen die Fahrzeuggeschwindigkeit..." und Du dann einwendest, "nur eine einzige Geschwindigkeit zu bestimmen reicht hier aber nicht"... - dann ist das natürlich richtig. Es ergibt sich aber eigentlich aus dem Zusammenhang, dass hier nicht nur eine Geschwindigkeit gemeint war.


    Schließlich hast Du den Eindruck, ich hätte eine Vorbemerkung Deiner Tabelle übersehen, als ich schrieb, dass ED-Objektive gegenüber Achromaten eine ca. 1,5 bis 2,5 mal kleinere Schnittweitendifferenz hätten, und Apos auf noch ca. 4-5mal kleinere Werte kämen. Ich hatte bei dieser groben Einteilung aber erstens gar keine Glaspaar-Tabelle konkret im Sinn, und zweitens ist es ja auch so, dass von Dir genannten 1/17500stel ca. 4-5mal kleiner sind, als der für die meisten günstigen ED-Objektive übliche Bereich von ca. 1/3000-1/5000. (Weshalb ein Objektiv mit dieser teuren ED-Paarung ein so geringes sekundäres Spektrum hätte, dass damit in Bezug auf die gesamte Farbkorrektur sicher Apo-Niveau erreicht wäre, was allerdings verschieden und nicht einheitlich streng definiert ist). Aber egal.


    Damit kein falscher Eindruck entsteht: ich beschwere mich nicht über Genörgel oder Korinthenkackerei und will Dich auch nicht vergrätzen. Und wenn Du mahnst, Missverständnisse wären zu vermeiden, stimme ich selbstverändlich zu, gebe aber zu bedenken, dass man auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte, um potentielle Missverständnisse zu konstruieren, nur um eine zweifellose vorhandene fachliche Überlegenheit, die ja keiner in Frage gestellt hat, stärker herauszukehren. Nix für ungut.


    Gruß,
    Mathias

    Hallo.


    tut mir leid, ich hab mir beim Erklären Mühe gegeben, gewinne aber mehr und mehr den Eindruck, dass hier ein paar Leute nicht so recht folgen wollen oder können. Der Inhalt ist vermutlich größtenteils an denen vorbeigerauscht, so dass die deshalb je nach Frustpegel trotzig nörgeln, es gäb' aber eigentlich gar nix groß zu erklären und zu verstehen. Und Newton und Galilei zum Beipiel, die hätten schließlich auch nie groß rumtheoretisiert, mit ihren Teleskopen und so.


    Schon lustig irgendwie finde ich, ausgerechnet Newton und Galilei, die kilometerweise Papier mit Theorien zur Optik und Mechanik bedeckt haben .... Aber egal, ich muß nicht jeden verstehen, und auch nicht von jedem verstanden werden. Ich respektiere es auch, wenn jemand erst gar nichts verstehen will, weil ihn Thema und Hintergründe nicht interessieren, und er einfach bloß Gucken will. Warum nicht. Aber diese abfälligen und ansonsten reichlich inhaltsarmen Beiträge, die nichts als Desinteresse ausdrücken und rein aufs Persönliche zielen finde ich vom Übel. Wer großspurig so tun will, als ob systematisches Betrachten und Theoretisieren, um Vorhersagen und Zusammenhänge abzuleiten, auch hier wieder mal gar nichts brächte, der hat wohl wirklich nichts kapiert und sollte besser seinen Mund halten, statt sich derart lächerlich zu machen :)


    Schönen Gruß,
    Mathias

    Hallo Hans,


    objektive Messergebnisse zu erklären und zu interpretieren, damit sie möglichst viele kapieren und einschätzen können, ist leider nicht immer ganz trivial. Das nennst Du schwadronieren?


    Soll wohl heißen, die wirklichen Durchblicker haben das Nachdenken nicht nötig sondern blicken einfach durch. Oder drauf. Am besten auf möglichst geschickt retuschierte oder sonstwie aufgearbeitete Bilder, da sieht man doch ganz leicht, was Sache ist, oder?


    Wenn Du die Bresserbilder so toll findest, was glaubst Du eigentlich, wie die entsprechenden Motive im Skywatcher 102/500 aussähen? Schon mal was von Schmalbandaufnahmen gehört, und was es dabei mit dem Farbfehler eines Achromaten auf sich hat?


    Gruß,
    Mathias

    Hallo.


    Damit keine Missverständnisse aufkommen, was die Abstandsveränderung gebracht hat: beim Farbfehler muß man unterscheiden. Zum einen hat man es mit dem Farblängsfehler zu tun (verschiedene Farben haben verschiedene Brennweiten, d.h. fallen verschieden weit AUF der optischen Achse) zum anderen mit dem sogenannten Gaußfehler, der Sphärochromasie (verschiedene Farben haben verschiedene Sphärische Aberration, wobei die Sphärische Aberration wiederum eine verschiedene Brennweite bezogen auf die Bildhöhe bedeutet, d.h. bezogen auf den Abstand VON der optischen Achse, sprich, senkrecht zu ihr). (Dann gibt es noch den Farbquerfehler, bei dem sich die Bildgröße (also die Verzeichnung) je nach Wellenlänge zum Bildrand hin, also senkrecht zur Optischen Achse, verschieden ändert, diesen Fehler lassen wir hier mal außen vor.)

    Die Sache mit der Schnittweitendifferenz ist allein eine Frage des Farblängsfehlers, sie hängt von der Glaspaarung des Objektivs ab, weil sie letztlich vom Brechungsindex der Glasmaterialien bestimmt wird, also auf Materialeigenschaften zurückgeht. Durch eine Abstandsänderung zweier Linsen kann man die Schnittweitendifferenz daher nicht beeinflussen, die Materialien bleiben ja dieselben. Deshalb hat der abgeschliffene Abstandsring an der gemessenen Schnittweitendifferenz nichts verändert.


    Man kann mit einer Abstandsänderung aber den anderen Farbfehler, die Sphärochromasie, d.h. den Gaußfehler verändern. T.Nawratil hat mit dem Verringern der Linsenabstände also nur dafür gesorgt, dass die sphärische Aberration im Grünen minimiert wurde, während sie vorher im Blauen minimal war. Das ist für den visuellen Eindruck vorteilhaft, weil die Bildschärfe vom Auge besonders im Grünen gut erkannt werden kann, hier hat das Auge die höchste Empfindlichkeit.


    Der Farblängsfehler ist von dieser Abstandsoptimierung aber nicht verändert worden, dh. die für eine Glasmaterialpaarung charakteristische Schnittweitendifferenz blieb davon unberührt und ihr Wert wäre vor der Abstandsoptimierung nicht anders ausgefallen. Den Farblängsfehler kann man nur durch eine andere Materialwahl verändern, weshalb sich umgekehrt eine Messung des Farblängsfehlers dazu eignet, das verbaute Glasmaterial zu charakterisieren und damit ein ED-Objektiv von einem Achromaten zu unterscheiden.


    Wenn ein Objektiv die beste Sphärische Korrektur nicht genau im Grünen hat, sondern wie der Bresser (oder auch der andere, längere Skywatcher 102/660) im Blauen, bedeutet das auch nicht unbedingt, man könne schon daran erkennen, dass hier bei der Konstruktion oder dem Zusammenbau geschlampt wurde oder ein Fehler vorläge. So etwas ist vielmehr ein Stück weit Auslegungs- und Geschmackssache. Zum einen weil nicht alle Augen gleich sind, zum anderen weil nicht nur visuelle Nutzung interessant sein kann und schließlich auch, weil bei einer optimalen Korrektur mehr im Roten oder mehr im Blauen beim davon veränderten Scharfstellen ein u.U. für das Auge individuell angenehmerer/kontrastreicherer Bildeindruck bezüglich der Schärfentiefe erzielt werden kann. Üblich und am weitesten verbreitet ist allerdings die Auslegung auf minimale Sphärische Aberration im Grünen.



    Gruß,
    Mathias

    Hallo und guten Morgen.


    Es gibt sachliche Neuigkeiten. T. Nawratil hat seine Ankündigung wahr gemacht und die Farbkorrektur des Bresserobjektivs genauer vermessen. Wenn man sich zwei definierte Referenzwellenlängen hernimmt, die genügend weit auseinanderliegen, z.B. eine im Roten bei 656nm und eine im Blauen bei 486nm, und für diese jeweils die Brennweite bestimmt und dann den Unterschied beider Brennweiten errechnet, hat man es mit einer sog. Schnittweitendifferenz zu tun. Dieser Wert beträgt unter den genannten Wellenlängen für ein klassisches Achromatenobjektiv nach Fraunhofer immer ca. 1/1800-stel bis 1/2000-stel der Objektivbrennweite, während ED-Objektive auf ca. 1,5-2,5 mal kleinere Werte kommen, d.h. im Bereich von ca. 1/3000-stel bis 1/5000 liegen. (Und echte Apochromaten noch ca. 4-5 mal kleinere Werte aufweisen). M.a.W. Worten, enthielte der Bresser ein ED-Element, würde sich das an einer verringerten Schnittweitendifferenz zeigen.


    Die Meßkurven (Beitrag Nr. #1282390 - siehe http://forum.astronomie.de/php…eads.php/topics/1279705/4 ) belegen jedoch, dass davon hier überhaupt keine Rede sein kann. Der Wert für den Bresser liegt bei 1/2040stel, wie es im Rahmen der Messgenauigkeit für einen ganz normalen Achromaten charakteristisch ist. Der Skywatcher 102/500 kommt dagegen auf 1/2270stel, was zwar ebenfalls noch lange keinen ED anzeigt, aber immerhin näher in dessen Richtung liegt.


    Da mir weiter oben wegen ketzerischer Fragen und Spekulationen sogleich Verleumdung und Verschwörungstheorien vorgeworfen wurden, inhaltlich in der Sache aber keine Stellungnahme kam, sondern nur ein beleidigter Rückzug angekündigt wurde, spare ich mir weitere Spekulationen zu den möglichen Hintergründen dieses Befunds. Soll sich jeder selber einen Reim drauf machen. Das Ergebnis soll auch keinen vom Durchgucken abhalten, viele Praktiker pfeifen bekanntlich auf Theorie und Messergebnisse, weil die für den echten Durchblick ja auch nicht nötig sind. Also, viel Spass damit :)


    Gruß,
    Mathias

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Lunt Europe</i>
    <br />...den Mitarbeitern der Bresser GmbH, muss man echt nicht unterstellen wir würden mit unlauteren Methoden ala BOTS arbeiten, wie Mathias es getan hat.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Wolfgang,


    das habe ich gar nicht getan. Deinen Vorwurf an mich weise ich entschieden zurück! Ich hatte mir lediglich die Frage gestellt, ob da ein BOT im Spiel sein könnte ("da fragt man sich doch glatt...."). Da es sich um den allerersten Beitrag eines neuen Mitglieds handelte, der noch dazu in ungewöhnlichen Grossbuchstaben daherkam, und mir auch der Inhalt undifferenziert schien, wirkte das Ganze auf mich zunächst etwas maschinenhaft. Und sich dann so eine Frage laut zu stellen, ist doch eben gerade KEINE Behauptung, es wäre so, sondern es drückt lediglich einen Zweifel aus. Einen Zweifel auszudrücken ist noch lange keine handfeste Unterstellung der Unlauterkeit. Eine solche Unterstellung wäre es z.B. gewesen, wenn ich geschrieben hätte: "sieht man doch, die setzen einen BOT ein." Genau das habe ich aber ganz bewußt nirgendwo getan. Und einen Smiley hatte ich auch noch hinter die Frage gesetzt.


    Du aber tust nun umgekehrt so, als hätte ich etwas falsches behauptet und die Leute bei Bresser der Unlauterkeit bezichtigt und damit Unrecht getan, obwohl das alles gar nicht stimmt. Du stellt damit eine Falschbehauptung auf, und das ist Deinerseits nun in der Tat eine echte handfeste Unterstellung: Du unterstellst mir eine Unterstellung, besser gesagt eine Verleumdung, die ich gar nicht gemacht habe. Und willst damit ein Verhalten anprangern, dessen ich mich nicht schuldig gemacht habe, sondern dass umgekehrt Du selber hiermit an den Tag legst, indem Du nun mich verleumdest!

    Finde ich ja einen raffinierten Versuch, eine Sache in ihr Gegenteil zu verdrehen. Ich habe zwar nicht den Eindruck, dass es böswillig geschieht. Aber ich muß doch entschieden klarstellen, dass ich hier nirgendwo mit einer Unterstellung operiert habe, sondern umgekehrt die Unterstellung, so etwas getan und Euch verleumdet zu haben, in diesem Fall vielmehr allein von Deiner Seite kommt. Finde ich nicht nett, und deshalb lass ich hier den Smiley weg. Aber lassen wir das Geplänkel um die Rhethorik, Schwamm drüber.


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    Sachlich festzustellen bleibt, dass nach den bisher erfolgten Tests die Optik des Geräts nicht mehr als ein ziemlich durchschnittliches Korrekturniveau bietet, wie es für einen gewöhnlichen Achromaten mit diesem Öffnungsverhältnis nunmal typisch ist. Wo hier der Einsatz von ED-Glas eine deutlich sichtbare Verbesserung gebracht haben soll, bleibt vorläufig schleierhaft, es sieht jedenfalls so aus, als hätte man sich das ED-Glas auch sparen können. Was die Frage aufwirft, warum man es dann trotzdem verwendet hat. Und an der Stelle bin ich nun versucht zu spekulieren...


    Wohlgemerkt, ich unterstelle im folgenden gar nichts, ich spekuliere bloß mal: angenommen da geht einem Glashersteller beim Schmelzen eines Glases was schief und das erschmolzene Glas erfüllt am Ende nicht ganz die geforderte Zielspezifikation. Dann kann man so eine Charge entweder mit Totalverlust einstampfen, oder, wenn das Material nicht völlig unbrauchbar ist, es als B-Ware mit geringerer Spezifikation vergünstigt anbieten, um den Verlust in Grenzen zu halten. Daran ist überhaupt nichts auszusetzen, Glasschmelzen ist keine triviale und keine billige Angelegenheit. Wenn sich dann ein Kunde als Teleskophersteller sagt, ok. wir nehmen und verbauen dieses günstige Material, die Optik wird damit zwar kaum besser sein als ein gewöhnlicher Achromat, aber eben auch nicht schlechter, dann ist auch daran nichts auszusetzen. Und es kann auch niemand kritisieren, wenn dabei mit Fug und Recht die werbewirksame Bezeichnung "ED-Glas" verwendet wird, denn es handelt sich ja um ein solches - wenn auch mit etwas geringerer Spezifikation.


    Wohlgemerkt: das alles sind keine Unterstellungen, es sind reine Spekulationen, meiner Fantasie entsprungen. Und wenn es so, oder so ähnlich tatsächlich gelaufen sein sollte, wäre daran gar nichts auszusetzen, und das Teleskop deswegen noch lange nicht schlecht. Es würde aber vielleicht so einiges erklären, was mir sonst schwer erklärlich scheint... :)


    Gruß,
    Mathias

    Hallo Frank.


    Ok., das mit dem BOT nehme ich zurück: der würde sich anders ausdrücken, mir nicht so viele Komplimente machen, und den Durchblick hätte er auch nicht ;) Du jedoch hast durchgeguckt und behauptest der Bresser wäre "klar besser". Wer etwas behauptet und damit überzeugen will, muss es auch glaubhaft und für andere nachprüfbar belegen können. Belege bleibst Du schuldig, Du belässt es beim Behaupten und willst mich diffamieren. Meinetwegen. Du willst ja auch behaupten, man könnte Großbuchstaben besser lesen. Ist außer Dir nur noch keiner drauf gekommen, komisch. Nicht mal die Bildzeitung, wo die doch schon den Fettdrück so lieben, weil man ihn leichter lesen kann...


    Ich dagegen stütze meine Behauptungen auf die bisher zugänglichen Belege, die sich jeder selber anschauen kann. Da wäre zum einen die Veröffentlichung im "Abenteuer Astronomie extra Themenheft Teleskope und Ferngläser" mit einem ganzseitigen Foto des Orionnebels. Neben ein paar leicht erkennbaren Bearbeitungsspuren um helle Sterne herum zeigt dieses Bild ein Level der Farbkorrektur, das bei dieser Vergrößerung nach meinem Eindruck so ziemlich dem meines FH 120/600 entspricht, aber das meines FH 102/660 deutlich unterschreitet.


    Noch wesentlich aussagekräftiger ist jedoch der oben von mir verlinkte Kurztest von T. Nawratil. Zu diesen Testbildern muß man nicht viele Worte machen, die Tests am künstlichen Stern und mit dem Ronchi belegen klar, dass sich inpuncto Farbkorrektur das untersuchte Exemplar des nagelneuen Bresser von einem 10 Jahre alten und stark strapazierten und deswegen vermutlich leicht dejustierten F5 Skywatcher nicht abhebt. Und dass dieses neue F4,6 Gerät außerdem hinter einem F6,5 ganz deutlich zurückbleibt, obwohl es nach Gerds Vermutung doch umgekehrt diesen noch um einen kleinen Tick hätte übertreffen sollen. Da gibt es m.E. nichts mehr zu deuteln, es sei denn, irgendwo läge ein gravierenderFehler im Test vor, eine Geräteverwechslung oder etwas ähnliches. So etwas kann man ja nie ganz ausschließen, aber auch wenn T. Nawratil in Eile war, halte ich ihn jederzeit für integer und kompetent genug, den Test fair und nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt zu haben. Alles andere würde ja auch gar nichts und niemandem nützen und früher oder später sowieso auffliegen, denn der Bresser wird ganz sicher noch öfter und von anderen getestet.


    Außerdem wird T. Nawratil, wenn er wieder Zeit hat, sich den Bresser noch mal näher vorknöpfen und darüber berichten. Ich gestehe aber gern, dass mich das nach den bisherigen Ergebnissen eigentlich nicht mehr groß interessiert - die Sache ist m.E. durch und außer heißer Luft bleibt von den Wunschvorstellungen nichts übrig. Mechanisch gibt es immerhin einen brauchbaren Auszug, der dem des Skywatcher deutlich überlegen sein dürfte. Das ist ja auch mal was und ein kleiner Trost. Und es hat ja auch nirgendwo jemand behauptet, Geräte wie der neue schnelle Bresser oder der schon lange erhältliche Skywatcher wären astronomisch komplett unbrauchbar. Auch scheinen dessen Verkaufszahlen eine andere Sprache zu sprechen. Schade ist aber, dass die erhoffte optische Verbesserung bei vergleichbarem Preis nicht mal annähernd verwirklicht werden konnte.


    Gruß,
    Mathias

    Hallo und guten Morgen.


    Inwzischen ist ein weiterer Foren-Testbericht erschienen: auf A.de hat T. Nawratil von Teleskop-Austria einen Schnelltest mit ein paar aussagekräftigen Vergleichsbildern (Sterntest, Ronchi) zu anderen Skywatcher-Refraktoren eingestellt: http://forum.astronomie.de/php…mm_Universalt#Post1281339


    Leider erfüllt das Ergebnis die Erwartungen nicht annähernd. Gerd hatte gemutmaßt, das Level der Farbkorrektur könnte bei diesem Gerät theoretisch einer Verbesserung um bis zu knapp 1,5 Blendenstufen entsprechen (d.h. statt der nominellen F4,5 so gut ausfallen wie bei einem F7,5-System). Die Bilder zeigen jedoch, dass die Verbesserung bei diesem Modell real gerade mal etwa einer Viertel-Blendenstufe entspricht (d.h. statt F4,5 ist das Gerät etwa so gut als hätte es F5 wie der zum Vergleich herangezogene Skywatcher 102/500) M. a. W. die "Verbesserung" der Farbkorrektur ist ca. fünfmal schlechter als erwartet und fällt damit so gering aus, dass sie eigentlich nicht groß der Rede Wert ist. Das ist natürlich schade.


    Damit scheint klar, dass Bresser nicht die von Gerd vermutete Glaskombination verwendet hat, sondern viel geringere Ambitionen hatte und ein weit geringeres - und vermutlich kostengünstigeres - Korrekturniveau für ausreichend hielt. Und es lässt die ebenso hochgesteckten Erwartungen an einen kostengünstig möglichen und vergleichbar konstruierten F6 mit dem Farbfehlerlevel eines F14 drastisch schrumpfen: der käme mit dem verwendeten unbekannten Bresser ED-Glas nur auf vergleichsweise mickrige ca. F7,5. So eine marginale Verbesserung kann man sich m. E. allerdings sparen.


    Sollte jedoch ein Hersteller Gerds Vorschläge mit dem höheren Korrekturniveau der von ihm genannten anderen Glaskombination(en) irgendwann tatsächlich noch umsetzen, würde er das Ergebnis vermutlich nicht zum Einsteigertarif verkaufen, sondern dafür auch dementsprechend mehr Geld verlangen. Aber ob es zu so einem neuartigen, günstigen echten Unversal-Einsteigerrefraktor in näherer Zukunft tatsächlich überhaupt einmal kommt? Da wird man angesichts dieses relativ schwachen Resultats, das weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, wohl eher skeptisch bleiben müssen. Da hofft man anfangs auf Bewegung im Refraktor-Einsteigersegment und glaubt nun tut sich endlich was - und dann ist es am Ende kaum wahrnehmbar und entpuppt sich als zum Gähnen langweiliger Sturm im Wasserglas... ABER HAUPTSACHE IN GROSSBUCHSTABEN LAUT HERUMSCHREIEN MAN KÄME NICHT DRAN VORBEI - da fragt man sich glatt, ob die statt Marketingfritzen jetzt auch schon BOTS einsetzen :)


    Gruß,
    Mathias