Beiträge von Niklo im Thema „BRESSER 102/460 REFRAKTOR“

    Hallo Andreas,
    ich habe ja auch FHs und genieße den Blick durch gute FHs. Besonders wichtig ist da für mich, dass die Linsen gut sind und die Justage und Zentrierung gut sind. Dann geht schon eine ganze Menge und zeigt auch relativ ästhetische Bilder. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mein schnellster FH der 4" f/11 ist. Das gilt aber sicher auch für die kurzen FHs. Damit die Justage, Zentrierung und der Linsenabstand so bleiben, ist eine gute Objektivfassung eine saubere Verarbeitung beim Objektiv für mich sehr wichtig. Das gilt natürlich auch für APOs.
    Zum Doppelstern und Mond: Am Terminator gibt es ja meist harte Kontraste, da zeigt auch der gute Kurz FH auslösungsmassig, was die Öffnung so bietet. Da kann also ein sehr guter 120ger Kurz FH von den Kraterstrukturen einen kleineren APO übertreffen. Klar, die Ästhetik wird im APO freilich besser sein unter der Annahme, dass da die Qualität ebenfalls gut ist.
    Bei Vollmond und bei Strukturen mit wenig Kontrast kanns dann wieder anderst ausschauen. Da kann vermutlich ein 4" f/15 einen 120/600 von der Detailerkennung übertreffen. Ausprobiert habe ich es nicht, da ich keinen 120/600 habe.
    Ich hab aber meinen 4" f/9 Vixen FL102s mit meinen Vixen 114/900 Newton verglichen. Das sind zwar unterschiedliche Systeme, aber der Vixen 114 hat ja auch mehr Öffnung und damit eine größere Auflösung. An Jupiter konnte ich im 4" f/9 Zweilinser APO bei mittlerem Seeing mehr Details sehen wie im 114/900 und die Details waren leichter und irgendwie "kräftiger" zu sehen. Der 114/900 von Vixen ist durchaus ein gutes Gerät und mit Video kann man den fehlenden Kontrast per Software wieder ausgleichen, aber visuell war ein deutlicher Unterschied zu sehen. Vermutlich ist der 114/900 am Terminator etwas besser oder zumindest gleich auf mit dem 4" APO (hab ich nicht getestet).
    Ähnlich vermute ich es auch beim 120/600 FH.
    Bei Doppelsternen kommt es darauf an ob die Sterne in etwa gleich hell sind. Auch da kann der FH dann die theoretische Auflösung bringen. Bei unterschiedlich hellen Sternen kann der Farbfehler dann vermutlich wieder einen Strich durch die Rechnung machen und da wird der APO oder lange FH wieder mehr zeigen.
    Wenn ich den 4" f/11 und den 80/1200 vergleiche, dann merke ich, dass der 80/1200 bei gleicher AP von der Farbgebung relativ näher am APO liegt. Je größer der Farbfehler, desto mehr weicht die Farbgebung vom APO oder vom Spiegelteleskop ab, da ein Teil der Wellenlängen defokusiert sind. (Nachtrag: Die Farbänderungen bei Jupiter, Sternen und anderen hellen kleinen Objektven gegenüber der Abbildung im APO oder Newton kann von manchen als "bunt" bezeichnet werden. Dazu kommt wohl noch der Farbsaum im Roten und Blauen, wobei der im Blauen meist überwiegt und der rote damit meist nicht sichtbar ist).
    Zurück zum Bresser 102/460. Da kommt es auf die Verarbeitung des Objektivs an (Abstände der Linsen, Schliff der Linsen, Zentrierung und Justage und Haltbarkeit der Eigenschaften), wenn die gut ist, dann kann man damit sicher schon Spaß haben, wenn man keine APO Farben und hohen Kontraste erwartet.
    Was beim 102/460 aber auch noch zu berücksichtigen ist, dass es ein sehr schnelles System ist (f/4,5). Das dürfte von der Justage und der gesamten Fertigung etwas anspruchsvoller sein, wie ein f/15 System.
    Ich hoffe, dass die Qualität der 102/460 Objektive schon gut ist und für die 102/1350 hoffe ich, dass sie noch verbessert wird.
    Servus,
    Roland

    Hallo Tino,
    wir sind hier etwas offtopic so dass man fast einen neuen Thread starten sollte.


    An Achromaten wird z.B. der Starscope 80/600mm-Refraktor für ca. 130 Euro angeboten. Die Frage ist, wie gut die Objektivfassung bzw. die Objektive dieser Refraktoren ist. Vielleicht kann dazu jemand etwas sagen?


    Es gibt auch ein paar Anbieter, die einen 4" mit f/6 anbieten. Da wäre mir wichtig auf die Qualität des Objektivs zu achten. Billig gefertigte Objektivfassungen aus Kunststoff haben die Gefahr, dass die Optik nicht nur am Farbfehler leidet.
    Eventuell lohnt es sich, etwas mehr für einen ED Refraktor auszugeben. Skywatcher hat da eine ED mit 80/600 für 660 Euro im Angebot, der einigen Berichten zu Folge ganz ordentlich abbilden soll.
    Mit etwas Glück findest Du einen gebrauchten ED 80/600 für 300 bis 450 Euro.
    Von TS gibt es z.B. einen ED mit 80/560 der neu noch günstig ist:
    https://www.teleskop-express.d…rayford-Okularauszug.html
    Solche Teleskope werden auch die anderen Teleskopanbieter verkaufen. Du kannst beim Teleskophändler Deines Vertrauens schauen.
    Die Farbkorrektur ist sicher geringer wie beim Skywatcher ED 80/600 aber wahrscheinlich noch im HalbAPO Bereich.
    Gefallen tut mir das wertige Aussehen und das volljustierbare Objektiv. Der 2" OAZ schaut auch nicht schlecht aus.
    Servus,
    Roland

    Hallo Tino,
    ich weiß nicht genau ab wann ein Gerät für Dich unhandlich wird.
    Mein Teleskop, dass am schnellsten auskühlt ist mein alter Vixen 80L. Es hat 80 mm Öffnung und 1,2 m Brennweite. Das ist schon lang, wiegt aber nur knapp über 3 kg und die Abbildung ist auch bei 160x noch knackig. Ich würd sagen, dass auch bei leichter Übervergrößerng die Abbildung nicht einbricht. Mars war auch bei 200x schön zu beobachten. Farbfehler gibt es freilch auch, aber der ist auch am Mond relativ gering und die sonstigen Bildfehler sind auch gering. Das Objektiv ist noch ordentlich aus Metall und hält bisland die Justage.
    Die alten Skylux 70/700 gibt es gebraucht für relativ wenig Geld. Ist natürlich kein Vixen 80L aber manche alte Exemplare sollen gut brauchbar sein und bis 100x sollte bei einem guten Exemplar gar kein Problem darstellen. Vermutlich kann ein guter Skylux genaus viel am Mond zeigen wie der 102/460 und das bei weniger Farbfehler. Wenn es nicht speziell um Weitfeldbeobachtung geht sondern eher um Mond würd ich eher vom 102/460 Abstand nehmen. Bei FHs lieber langbrennweitiger oder zumindest von guter Fertigungsqualität mit möglichst justierstabiler Fassung.
    Alternativ gehen auch kleine Newtons. Es gibt gebrauchte 114/900 von Vixen. Die sind wertig verarbeitet und bei 150x ist die Abbildung auch noch scharf. Skywatcher hat auch einen 130/650 und einen 130/900 jeweils mit Parabolspiegel im Angebot. Es gibt auch einen kleinen 114/500 Parabolnewton. Diese Geräte sollten alle in der Lage sein bis ca. 150x zu vergrößern. Es sind halt Newtons mit den Vor- und Nachteilen.
    Wenn es ein günstiger Refraktor sein soll, dann würd ich einen Sklux 70/700 mit alter Astro3 Montierung nehmen. Wenn es gebraucht einen 76/1200 oder ähnliches gibt, dann ist das schon etwas besseres mit geringeren Farbfehler. Auch ein 80/900 kann Dir schon einges am Mond zeigen.
    Servus,
    Roland

    Hallo Gerd,
    danke für Deine ausführlichen Antworten.


    Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Retro-Paul</i>
    Und so kann ein Objektiv aus zwei Linsen, von denen eines aus ED-Glas besteht, ohne weiteres als Achromat bezeichnet werden.
    Bresser hat das völlig korrekt gemacht.

    Auch eine Bezeichnung "ED-Achromat" wäre korrekt.
    Weil es sich um ein achromatisches Objektiv – zwei Farben im Fokus – unter Verwendung einer Linse aus ED-Glas handelt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nun möchtest Du die Diskussion wieder entfachen, oder? ;)
    Die Frage, die sich nach den genannten Messungen stellt, ist doch, ob wirklich ein ED Glas verwendet wurde oder nur eine normales Kron- und Flintglas.
    So wie ich den Gerd verstehe, sollte bei der Verwendung von ED Glas das sekundäre Spektrum höchstens 1/3000 sein. Die Messung hat ca. 1/2000 für das Sekundäre Spektrum ergeben und würde also für die Verwendung einer normalen Kron- und Flintglaskombination sprechen.


    Servus,
    Roland

    Hallo Stefan,
    ja, man kann durch die Arbeit von Tommy den Farbfehler etwas einschätzen. Wie gut oder schlecht es für einen in der Praxis für den Weitfeldbeobachter ist, kann man damit nicht ganz einschätzen.
    Der SW 102/500 hat beim getesteten Modell eine ungewöhnlich gute Farbkorrektur mit einem Sekundären Spektrum von 1/2270. Der Bresser (ED) Achromat von 1/2042.
    Man kann sich jetzt zu Recht über den Marketingnamen ED Achro ärgern. Das ist tatsächlich etwas, was ich nicht verstehen kann, wie man auf den Namen ED kommt? Hat man sich zuerst mehr erhofft?
    Wie gut die Abbildung ingesamt ist und ob sie für die eigenen Belange gut genug ist, weiß man durch die Tests von Tommy noch nicht unbedingt. Daher sind die Messungen und Bilder zwar interessant, aber nicht für jeden ausreichend, der an so einem Weitfeldgerät Interesse hat.
    Es ist von vornherein klar, dass der 102/1350 bei gleicher optischer Qualität und Justage am Planeten deutlich besser und kontrastreicher abbilden wird.
    Für normale Deepskyfotos ist ein Achromat (egal ob ED Achromat oder nicht) nicht gut geeignet. Da wird es immer Blausäume geben. Bei der kurzen Brennweite wird es selbst mit einem guten Tripplet schwierig farbrein abzubilden.
    Übrig bleiben beim Kurz FH praktisch nur Schmalbandaufnahmen oder Bilder mit Blausaum.


    Es ist also bis jetzt einfach ein Weitfeldgerät mit sehr kurzer Brennweite. Für mich ist so ein extrem kurzer 4" Achromat uninteressant (einzig die langen f/13 würden mich reizen ;) ). Das mögen anderen Leute wieder anders sehen.
    Servus,
    Roland

    Hallo,
    das sind in der Tat erstaunliche Neuigkeiten. Mir hat das Herumhacken auf dem 102/460 zwar auch nicht gefallen allerdings stellt sich die Frage, warum etwas von ED geschrieben wurde? Gut es wurde statt 1/1800 1/2042 gemessen, aber ob das schon für eine Glaspaarung mit ED spricht?
    Der SW müsste dann auch ein ED Glas benutzen, da die Abweichung von 1/1800 noch größer ist, aber um welche ED Gläser bzw. welche Glaskombination geht es hier? Vielleicht kann Bresser etwas dazu schreiben?
    Der Refraktor wird dadurch ja nicht schlechter, aber man versteht dann vielleicht, warum von ED Achromat geschrieben wurde.
    Apropos, das erinnert mich an den Artikel über den 102/1100.
    http://www.nightsky.at/Obs/BB_sep_okt12/
    Da könnte vielleicht auch eine Schmelze mit ca 1/2000 bis 1/2200 statt 1/1800 drin gewesen sein.
    Mit den Begrifflichkeiten tue ich mich auch schwer. Wann ist etwas ein ED Glas und wann ein LD und wann ein normales Glas?
    Gibt es günstige leicht verbesserte Gläser, die im Mittel etwas bessere Farbkorrektur im Bereich von 1/2200 liefern?
    Servus,
    Roland