Beiträge von Ute07 im Thema „Buchrezension "Atlas für Himmelsbeobachter"“

    <b>Atlas für Himmelsbeobachter </b>
    Die 250 schönsten Deep-Sky-Objekte am Nord- und Südhimmel


    Autor: Erich Karkoschka
    Verlag: Kosmos
    Seiten: 160
    Preis: € 19,99
    ISBN: 978-3440151471


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    © Kosmos Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages



    <b>Klappentext: </b>
    <i>
    <b>Für bloßes Auge, Fernglas und Teleskop</b>
    Der perfekte Begleiter für sternenklare Nächte – mit Übersichtskarten des gesamten Nachthimmels, vergrößerten Aufsuchkarten sowie Einzelbeschreibungen aller Objekte. Neben den 250 schönsten Deep-Sky-Objekten enthält der Atlas umfangreiche Informationen zu Doppelsternen und Veränderlichen. Das Kalendarium bis zum Jahr 2034 bietet eine Übersicht über künftige Mondphasen und die wichtigsten Himmelsereignisse.
    So erleichtert „der Karkoschka“ nicht nur Einsteigern den Beginn ihrer praktischen Sternenkunde, sondern erfreut sich auch unter erfahrenen Astronomen großer Beliebtheit – seit über 25 Jahren.<ul>
    <li> Einstieg leicht gemacht
    Einführung in die praktische Himmelbeobachtung,
    Erläuterungen zum Gebrauch der Karten und Tabellen</li>
    <li> Den Sternenhimmel im Griff
    Sternkarten des Nord- und Südhimmels, Aufsuchkarten sowie Aufnahmen der 250 schönsten Nebel, Galaxien und Sternhaufen</li>
    <li> Flexibel und robust
    Optimale Lesbarkeit bei Rotlicht und gegen Feuchtigkeit geschützt</li>
    </i> </ul>
    <b>Rezension: </b>


    <b>DER</b> Karkoschka!
    Wer kennt ihn nicht? Ein Standardwerk, das fast jedem Anfänger als erster Atlas empfohlen wird. Auch mich begleitet meine alte Ausgabe nun schon viele Jahre.
    Jetzt liegt die 6. Auflage vor mir. Der Umschlag ist inzwischen kein festes Hardcover mehr sondern flexibel, es handelt sich aber immer noch um eine Fadenbindung, so dass nicht die Gefahr der fliegenden Seiten besteht.
    Und das Wichtigste: Die Karten sind immer noch die Gleichen!


    Aber erst einmal zum Inhalt.
    Gleich in der Einleitung weist der Autor darauf hin, dass dieser Atlas zusammen mit dem <i>Kosmos Himmelsjahr</i> und einer drehbaren Sternkarte erst richtig ausgenutzt werden kann. Dann steht den ersten erfolgreichen Beobachtungsnächten nichts mehr im Wege.
    Was mir immer gut am <i>Atlas für Himmelsbeobachter</i> gefallen hat, waren die einführenden Seiten. Entfernungen, Größenordnungen und Helligkeiten, Koordinatensystem und noch vieles mehr kann man hier nachlesen. Wenn mir wieder einmal die Reihenfolge im griechischen Alphabet entfallen ist, ich weiß immer wo ich suchen kann. Viele wichtigen Hinweise zur Beobachtung erfährt man hier, Erläuterungen zum Gebrauch des Buches aber auch zu den Objektklassen selber.
    Es sind neben den 250 "Nebeln" auch 900 mit freiem Auge sichtbare Sterne enthalten dazu 250 Doppel- und Mehrfachsterne sowie 81 Veränderliche.
    Um Missverständnisse zu vermeiden, im <i>Karkoschka</i> werden alle Objekte, die keine Sterne sind als Nebel bezeichnet, egal ob es sich wirklich um einen Nebel, einen Sternhaufen oder eine Galaxie handelt.


    Wer den <i>Atlas für Himmelsbeobachter</i> nicht kennt muss sich das so vorstellen:
    Der gesamte Himmel ist in 48 Bereiche aufgeteilt. Jeweils auf der rechten Seite ist die Karte für einen Himmelsabschnitt abgedruckt, darin enthaltene Deep Sky Objekte sind zusätzlich in Ausschnittvergrößerungen eingezeichnet, die als Aufsuchkarte dienen.
    Demgegenüber auf der linken Seite sind die Deep Sky Objekte in kleinen Tabellen aufgelistet, getrennt nach Nebeln, Sternen, Doppelsternen und Veränderlichen. In jeder Tabelle findet man die unterschiedlichen Bezeichnungen, Sternbild, Helligkeit, Typ, Entfernung, genaue Position und eine sehr einfache Skizze hilft dabei, das Objekt auf den Karten aufzufinden. Bei Nebeln und Doppelsternen verrät ein Würfelsymbol, welche Instrumentengröße benötigt wird, um das Objekt als solches zu erkennen.
    Zu den Nebeln gibt es eine kurze Beschreibung, dafür sind bei Sternen und Doppelsternen zum Beispiel die Spektralklassen, bei Doppelsternen Abstand und Winkel und bei Veränderlichen die Perioden und evtl. Helligkeitskurven enthalten.
    Ein paar Erklärungen zu den Angaben in den Tabellen finden sich auf der letzten Vorsatzseite.
    Nach dem Kartenteil sind alle 250 vorgestellten Nebel als Foto abgebildet und zwar soweit das möglich war, in gleichen Ausschnitten, so dass die Größen verglichen werden können. Das lässt sich natürlich nicht immer realisieren aber man bekommt doch einen Eindruck über die Ausdehnung der Objekte.
    Ein Quell der Information ist auch der Anhang. Verzeichnisse der hellsten Sterne, Meteorströme und Mittel- und Extremwerte machen gerade auf Einsteiger einen tiefen Eindruck. Wer schon länger dem Hobby nachgeht, findet vielleicht das Kalendarium nützlich, welches immerhin von 2016 – 2034 nicht nur die Voll- und Neumonddaten sondern auch die Elongationen von Merkur und Venus und Oppositionen von Mars, Jupiter und Saturn sowie eine Tabelle für das julianische Datum enthält. Die enthaltenen Nebel nach NGC-Nummern sortiert mit der entsprechenden Kartennummer, eine Liste der hellen Doppelsterne und eine lange Aufreihung von Sternen mit Eigennamen eigenen sich gut zum schnellen Nachschlagen.
    Die Tabelle mit allen Sternbildern mit internationaler Abkürzung, vollem Namen, dem lateinischen Genitiv, dem deutschen Namen, Kartennummer und Angabe der Anzahl von Nebeln und Sternen hat mir schon oft geholfen, wenn mir wieder einmal nur die internationalen Namen einfallen. Ein kleines Glossar bildet den Abschluss – naja, fast.
    Der Vorsatz (die Seiten nach bzw. vor dem Einband) ist auch noch prall gefüllt mit Informationen. Eine Liste der Messier-Objekte, Doppelsterne mit schönem Farbkontrast und eine Liste der bekanntesten Nebel sind gleich am Anfang des Buches zu finden. Den Abschluss bildet eine Übersichtskarte des Sternenhimmels mit eingezeichneten Markierungen, so dass man auf Anhieb die gesuchte Karte im Buch findet. Selbst ein Maßstab zu den Telrad-Kreisen ist hier noch zu finden.


    Das Besondere an diesem „kleinen“ Atlas ist nicht die Anzahl der verzeichneten Nebel, es ist die Art wie es dargeboten wird. Einsteiger werden an den Gebrauch von Sternkarten herangeführt und durch die Fülle an Informationen, die in den Tabellen enthalten sind, wird auch die Neugier geweckt, andere Objektklassen als Nebel zu beobachten und kennen zu lernen.



    <b>Fazit: </b>


    Ganz ehrlich, was soll man zu diesem Atlas noch sagen?
    Ein kleines Buch aber prall gefüllt mit sehr guten Sternkarten und vielen Informationen. Der <i>Atlas für Himmelsbeobachter</i> ist ein Klassiker und das hat er sich ehrlich verdient!
    Auch wenn „nur“ 250 Nebel enthalten sind, den „Karkoschka“ kann man nur empfehlen.