Beiträge von hebi19 im Thema „Meteorscattering mit SDR-Play“

    Hallo Silvia


    Mein Mitgefühl! Ein bischen kann ich nachfühlen - unser Wohnmobil wurde im Urlaub auch mal geknackt.
    Mach Dir keinen Stress, Meteoritenschauer gibts wohl noch mindestens viele Millionen Jahre.


    Martin

    Hallo Silvia
    Sorry, dass ich mich nicht schneller gemeldet habe - ich bin aber "noch" beruflich recht aktiv und war als Außendienstler unterwegs.


    Wegen der Baken mal dieser link:
    https://www.mmmonvhf.de/bcn_map.php


    Wenn Du hier mal auf die Bake am südlichsten "Eck" von Norwegen klickst (reinzoomen - etwas links von Kristiansand) findestt Du die Daten:
    LA3VHF - ihr Rufzeichen
    Loc: JA38RA - eine "besondere Art von Koordinaten" - gibts mit Tante google jede Menge Umrechenprogramme und du bekommst den Standort auf wenige Kilometer genau.
    PWR: 120 -> heißt 120 Watt - reicht mit noch kommenden Antenne für Meteor-Scatter und Aurora-Empfang
    Ant: 9 ele Yagi - Antenne mit ca 13 dB Gewinn -
    QRG: 144,478 - die Sendefrequenz in MHz
    QTF: 180 -> die Strahlrichtung nach 180° mit der Keule einer 9-element-Yagi -> also ganau nach Süden/Deutschland.
    kein Kommentar und wenn man auf Details klickt kann man noch sehen, dass die Bake in Mandal steht


    2m Meteorscatter funktioniert so ab ca 1.000 Watt bis 1.500 Watt Strahlungsleistung.
    Die bake hat von sich aus 120 Watt plus 13 dB Richtgewinn in Richtung Deutschland 10 dB ist 10-fache 13 dB sind 20-fache Leistungverstärkung durch die Antenne. Die Antenne liegt also bei ungefähr 20 facher Verstärkung -> 120 Watt*20 => 2.400 Watt Strahlungsleistung der Bake | und ganz wichtig: IN DEINE RICHTUNG -> müsste also klappen.


    Die Bake etwas links oben -> LA4VHF: die hat zwar 200 Watt, verteilt die aber auf 2 Antennen -> jede also 100 Watt
    eine Antenne sendet nach Norden, da hörst Du wohl kaum was von. Die zweite Antenne sendet nach 200° - also Süd-West, deutlich mehr Richtung England als Richtung Deutschland. Zielt also an Dir vorbei......kann aber trotzdem funktionieren. In so einem Fall kann man mit seiner eigenen Antenne auch Richtung England peilen und die dort auftauchenden Meteore nutzen. Die Peilstrahlen Sender und Empfänger müssen dabei symetrisch zum Schnittpunkt sein. Man empfängt dann sozusagen "ums Eck".


    Beide Baken haben mit 9-element und 8-element Yagis schon Antennen, die relativ flach strahlen - sind abe auch so weit weg, dass das passt.


    Die Baken senden die meiste Zeit Dauerton, unterbrochen von einmal pro Minute oder alle 90 Sekunden ihr Rufzeichen in Morsetelegrafie.
    Auf der Seite kann man/frau rechts den Frequenzbereich der angezeigten Baken einstellen - mit 50 MHz findest Du dann auch deine belgische Meteor-Scatter beacon.


    Deine zweite Frage zu einer 50 MHZ/6m-Antenne, welche auf deinen Balkon passen könnte.
    YAGI-Antennen haben immer Element mit lambda/2 Länge - für 50 MHZ also die 3m.
    Aber es gibt eine andere mögliche Form, mit der sich Richtantennen aufbauen lassen. Die sogenannten QUAD-Antennen nehmen statt der lambda/2-Stäbe eine Lambda/ganze quadratische Schleife.
    So ein Quadelement ist für 50 MHz also circa 1,5m im Quadrat. Wie bei den Yagis der Reflektor etwas größer, dann ein "strahlendes Element" oder Strahler, an dem das Kabel angeschlossen ist evenetuelle Direktoren immer etwas kleiner werdend.


    Die Elemente sind im Normalfall aus Draht und werden z.B. über ein Holzkreuz gespannt. Strahler und Reflektor wären etwas mehr als 1m auseinander. Eine 2-Element-Konfiguration für 50 MHz müsste also auf deinen Balkon passen.
    Kalkulator z.B. hier: http://www.csgnetwork.com/antennae5q2calc.html
    Bei Frequenz 50 eingeben (mHz soll wohl MHz heißen) und auf calculate drücken, schon hast Du die genauen Abmessungen.
    Mit Tante google und im Rothammel gibts Bauanleitungen.


    wegen der Höhe der Meteor-Bahen hast Du natürlich recht - da habe ich deutlich zu hoch gegriffen..


    Soweit "auf die Schnelle" -


    Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg


    Martin - DH4NWG


    p.s.: die bisher von Dir beobachtete Reaktion von funkamateuren ist traurig. In unserer Ortsgruppe sind genügend mit auch astronomischen Interesse und teilweise sogar mit Fernrohr.....


    Edit: hab noch eine Bauanleitung von DK7ZB für eine 50 MHz-Quad gefunden. Von DK7ZB stammt ja auch das Design deiner Yagi.
    Da ist der Abstand zwischen Reflektor und Strahler sogar nur 60 cm...
    http://www.qsl.net/dk7zb/Download/6m-2.pdf

    Und noch ein Drittes von mir - so begeistert bin ich von Silvias Beitrag


    Faszinierend finde ich an Ihrer Grafik, dass die Kurve 24 Stunden des Tages erfasst - visuell wäre das auf einige wenige Stunden des täglichen "Anstiegs", also den "Nachtteil" beschränkt. Wenige Stunden im Sommer. Hier hat man eine OBJEKTIVE, nahezu "maschinelle" Auswertung auch bei Helligkeit und komplett wetterunabhängig!


    Der 50 MHz (6m) Bereich eignet sich auch deshalb besser, weil die Reflexionen physikalisch bedingt dort deutlich länger sind als auf 2m - Silvia erzählt ja von "Minuten-Brummern".


    Martin

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Silvia581</i>
    - "Hintergrundrauschen" aus sporadischen Meteoren, das nach Sonnenaufgang am stärksten ist und um den Sonnenuntergang am schwächsten
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    noch eine Ergänzung: der von Dir beschriebene Effekt gilt nicht nur für die sporadischen Meteoriten sondern auch für die des beobachteten Meteorstroms. Die "Morgenzone" der Erde ist sozusagen in Flugrichtung vorne und die "Abendzone" hinten. Wenn man mit einem Auto durch Schneefall fährt wird die Frontscheibe ohne Scheibenwischer auch detulich schneller zugeschneit als die Heckscheibe. Genauso "fängt" die Erde in Flugrichtung (also Morgen-Seite) mehr Metore ein als auf der Rückseite (Abendseite)


    Das dürfte den Haupteffekt der Kurve ausmachen.


    Nochmals Grüße
    Martin

    Hallo Silvia


    Ganz herzlichen Glückwunsch zu Deinen Ergebnissen und deiner erfolgreichen Hartnäckigkeit bei der Verfolgung Deiner Ziele !
    Ich bin echt beeindruckt.


    Solltest Du noch Fragen zum "funktechnischen" Hintergrund haben - ich bin als Funkamateur, der auch einige Jahre Meteorscatter-Betrieb gemacht hat gerne bereit mein Wissen beizusteuern.


    noch ein kurzer Hinweis zu zwei im Anfang des Fadens diskutierten Aspekten:


    1. "ist eine Station zu nah oder zu weit für Meteor-Scatter"
    Die von Amateuren verwendeten Yagi-Antennen "schauen" im Normalfall Richtung Horizont mit ihrer "vollen Richtwirkung". Nach obenhin nimmt dann ihr "Gewinn", das heißt die empfangene Feldstärke ab. Kommen die reflektierten Wellen von "zu steil oben", dann "hören sie da ganz schlecht". Da die Ionisationskanäle in einer bestimmten Höhe (80-300km) auftauchen ergibt sich trigonometrisch der Höhenwinkel, aus dem die Reflexionen einfallen - bei nahen Sendern von steil oben, bei fernen flach über den Horizont. Will man jetzt einen "nahen" Sender empfangen (z.B. 350 km) muss man die Antenne einfach im richtigen Winkel nach oben drehen und schon funktioniert das Prinzip. Die Grenze ist dann erreicht, wenn der Sender so nah ist, dass er auch ohne Reflektion empfangbar bleibt - dann "stopft" das direkte Signal den Empfänger für die Reflektion zu.
    Im Gegenzu liegt die weiteste mit MS überbrückbare Entfernung bei gut 2.000 km - dann kommen die Reflexionen aus genau 0° Höhe direkt von der Horizontlinie - da gibts visuell nix mehr zu beobachten zum Vergleich.


    2. "lambda Halbe, 5/8 oder sonstige Antennen"
    Um für den Empfänger von den Reflexionssignalen identifizierbare Signalstärken zu bekommen sind RICHTANTENNEN (wie die von Dir verwendeten Yagi-Antennen) notwendig. Das sind sozusagen "kleine Fernrohre für Radiowellen". Die "Elemente" (bie dir 4) sind bei YAGI-Antennen immer ungefähr lambda/2 lang - im 2m-Band also 1m - der "Reflektor" am Ende der Antenne ein klein wenig länger - die "Direktoren nach vorne zunehmend kürzer. Deine 4-Element Yagi wurde wahrscheinlich als "lambda/2-Yagi" bezeichnet, weil sie mit 1m "Boom-Länge" (Länge des Tragrohrs in der Mitte und Abstand von Refletor zum vordersten Direktor) auch gerade 1m und damit lambda/2 hat. Man kann Yagis kürzer (und mit weniger Elementen - minimal 2) oder länger bauen (ich hatte mal ein System auf dem Dach für das 2m-Band mit 2 Antennen, jeweils 5m lang und darauf verteilt 9 Elemente - damit wird dann das empfangene Signal deutlich stärker - alleerdings geht der "Öffnungswinkel, also das "Gesichtsfeld" im gleichen Maße zurück).


    Ergänzung:
    Eine "ganz andere" aber vielleicht doch vergleichbare Form von Ergänzung visueller und radio-Beobachtung sind Nordlichter. Auch diese stellen ionisierte Bereiche in großer Höhe dar und reflektieren UKW-Signale. Im Amateurfunk heißt das dann "Aurora-Verbindung". Aber auch diese kann man als "reiner Empfänger", also ohne Lizenz beobachten. Da die Nordlichter in Deutschland im Prinzip ausschlieslich "iin etwa Richtung Norden" vorkommen sollte der Sender auch ungefähr im Norden liegen. Im 2m-Band gibt es in Skandinavien spezielle Baken - also "kontinuierliche Sender", die spezielle zur Beobachtung von Aurora-Effekten senden. Da die Yagiantennen auch genau Richtung Horizont funtionieren, wo visuell Nordlichter noch nicht erkennbar sind, sind von uns aus (Deutschland) deutlich mehr Nordlichter im Radioabereich zu beobachten als visuell


    Grüße
    Martin


    edit: Rechtschreibkorrektur und Ergänzung